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Illuminatus 3 - Leviathan

Illuminatus 3 - Leviathan

Titel: Illuminatus 3 - Leviathan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Shea & Robert Anton Wilson
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mit seiner Macht zu beeindrucken. (Die beiden gehorchten, indem sie sich von der Burgmauer in die Tiefe stürzten.) Sinan unternahm auch Versuche, in eine Allianz mit den Tempelrittern zu treten, um beide, die orthodoxen Christen und die orthodoxen Moslems, aus der Arena zu treiben, beide Versuche schlugen offensichtlich fehl.
    Trotz ihres mächtigen Spionage- und Politmordnetzes wurden die Hashishim schließlich vernichtet, als der gesamte Mittlere Osten von den Mongolen überrannt wurde, die von so weit her kamen, daß sie nicht hatten infiltriert werden können. Es kostete die Hashishim mehrere Jahrhunderte unter der Führung des Aga Khan, ein Comeback als die gewaltlose ismaelitische Bewegung, wie wir sie heute kennen, zu erreichen.
    Es war in Hassan i Sabbahs Sterbestunde, als er jenen Aphorismus aussprach, für den er so bekannt ist und der an verschiedenen Stellen des Romans zitiert wird: «Nichts ist wahr. Alles ist erlaubt.» Der orthodoxe muselmanische Historiker Juvaini — der diese ganze Episode erdacht haben mag — fügt hinzu, daß, sobald diese gotteslästerlichen Worte über Hassans Lippen gekommen waren, «Hassans Seele in die Tiefen der Hölle tauchte».
    Seit Marco Polo die Geschichte des Gartens der Lüste niedergeschrieben hatte, identifizierten westliche Kommentatoren Hassans «magische chemische Substanz» als reines Haschisch. Heutige Gelehrte hegen jedoch Zweifel daran, und es ist bekannt, daß Haschisch und Marihuana im Nahen Osten Tausende von Jahren vor Hassans Existenz weitverbreitet waren; beispielsweise fand sich diese Pflanze in den Grabhügeln neolithischer Menschen in jenem Gebiet, in Gräbern, die aus der Zeit 5000 v. Chr. stammen, wie Hagbard es im Roman erwähnt. Deshalb wäre es nicht plausibel, hätte der findige Sabbah diese Droge als etwas revolutionierend Neues gepriesen.
    Vermutungen wurden angestellt, daß Hassan, der, wie man weiß, in seinen jungen Jahren sehr viel gereist ist, aus dem Osten Opium hätte mitbringen und es daheim mit Haschisch gemischt haben könnte. Der Gelehrte Dr. Joel Fort geht noch weiter und behauptet in seinem Buch The Pleasure Seekers, daß Hassans Knüller Wein und Opium gewesen sei, ohne überhaupt irgendeine Spur von Marihuana. Dr. John Allegro vertritt in seinem Buch The Sacred Mushroom and the Cross die Auffassung, daß beide, Hassan und die ersten Christen, ihre paradiesischen Visionen mit Hilfe von Amanita Muscaria, dem Fliegenpilz, erlangten, der in großen Dosen stark giftig, in geringer Dosierung hingegen psychedelische (zumindest aber deliriöse) Wirkungen hervorruft.
    Die Vermutung in vorliegendem Buch — Alamout Black sei fast reines Haschisch mit geringen Zugaben von Belladonna und Stra-monium—basiert auf:
    (1) dem starken etymologischen Hinweis darauf, daß die Has-hishim irgend etwas mit Haschisch zu tun gehabt haben mußten;
    (2) der Unwahrscheinlichkeit, daß Wein, Opium, Pilze oder irgendeine Kombination dieser Mittel die etymologische und historische Assoziation des Namens Hassan mit Haschisch stützen könnten;
    (3 ) den oben angeführten Zweifeln, Haschisch allein könne die Antwort sein;
    (4) der Fähigkeit von Stramonium und Belladonna (in richtiger Dosierung genossen), intensivste, strahlende, visuelle Erlebnisse hervorzurufen, die sogar stärker sind als nach dem Genuß von bestem Haschisch;
    (5) der Tatsache, daß die letztgenannten Drogen in beiden, den Eleusischen Mysterien und europäischen Hexenkulten, angewendet wurden. Beides Erscheinungen aus der Zeit, zu der Hassan lebte (vgl. Eros and Evil).
    Da es nicht die Absicht dieses Buches ist, Tatsachen mit Hirngespinsten zu mixen, sollte hervorgehoben werden, daß diese Argumente zwar stark, jedoch nicht überzeugend sind. Viele andere Alternativen wären denkbar, wie etwa Haschisch-BelladonnaMandragora, Haschisch- Stramonium-Opium, Haschisch-Opium-Belladonna, Haschisch-Opium-Bufotin usw. usw. Alles was mit Gewißheit gesagt werden kann, ist, daß Hagbard Celine bei der Auffassung verharrt, die korrekte Formel laute Haschisch-Bel-ladonna-Stramonium (in einer Mischung von 20: 1 : 1), und - die meiste Zeit jedenfalls — glauben wir Hagbard.
    Die exakten Anknüpfungspunkte zwischen den Assassinen und den europäischen Illuminaten bleiben unklar. Wir kennen eine Publikation der John Birch Society, die argumentiert, daß die Allianz zwischen den Hashishim und den Tempelrittern vollzogen wurde und daß europäisches Freimaurertum seither unter starkem Einfluß der

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