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Illuminatus 3 - Leviathan

Illuminatus 3 - Leviathan

Titel: Illuminatus 3 - Leviathan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Shea & Robert Anton Wilson
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worden waren und in moderner Zeit vornehmlich von dem bekannten Dichter Aleister Crowley verwendet wurden, wie auch von Reverend Anton Lavey von der First Church of Satan in San Francisco. In der Nacht des 30. April vollzogen die Closed Corporation ein Ritual, bei dem sie innerhalb eines Pentagramms einen Hahn töteten (der Hahn gab einen letzten verzweifelten Schrei von sich, bevor sie ihm die Kehle aufschlitzten), riefen die Barbarischen Namen an, nahmen jeder eine Dosis Meskalin und machten sich auf den Weg zum Podium, bereit, Vibes loszulassen, die selbst die American Medical Association vor Schreck erbleichen lassen würden.
    WE'LL KILL THE OLD RED ROOSTER WHEN SHE COMES
    « Ich habe gerade Hagbard Celine gesehen», sagte Winifred Saure.
    «Natürlich ist der hier mit all seinen Lakaien und Lustknaben», sagte Wilhelm Saure. «Wir müssen da auf alles gefaßt sein.»
    «Ich frage mich, was er vorhat», sagte Werner Saure.
    «Nichts», sagte Wolfgang Saure. «Meiner Meinung nach plant er überhaupt nichts. Ich weiß doch, wie sein Verstand arbeitet -den ganzen Kopf voller orientalisch-mystischem Krempel. Er wird sich auf seine Intuition verlassen. Er rechnet damit, daß es uns schwerfallen wird, seine Aktionen vorauszusagen, da er selbst nicht weiß, wie sie aussehen werden. Aber darin geht er fehl. Sein Aktionsradius ist drastisch limitiert und es gibt nichts, was er tun könnte, um uns aufzuhalten.»
    Das erste, was man sehen konnte, waren die Türme, die über die grünen Tannen herausragten. Sie sahen wie Gefängniswachtürme aus, obwohl die Turmbesatzungen keine Waffe trugen, sondern nur die Flutlichter und Lautsprecheranlagen beaufsichtigten. Nach einer Wegbiegung kamen sie dann an einen zwei Meter hohen Drahtzaun. Parallel zum ersten gab es in einigen Metern Entfernung einen zweiten, gleich hohen Zaun. Jenseits davon erstreckte sich eine grüne Hügellandschaft. Die Festivalorganisation hatte innerhalb der eingezäunten Zone sämtliche Bäume gefällt und verkauft, die Baumstümpfe beseitigt und den rohen Boden mit einer frischen Grasnarbe versehen. Dieses neue Grün wurde jetzt bereits teilweise von Festival-Besuchern bedeckt. Zelte waren wie Pilze hervorgeschossen und Flaggen wehten im Wind. Tragbare Abortanlagen, mit oranger Leuchtfarbe gestrichen, waren in regelmäßigen Abständen aufgestellt worden. Ein mächtiges Summen aus Gesprächen, Rufen, Singen und Musik kam von den Hügeln herüber. Jenseits der Hügel, jenseits der höchsten Erhebung, auf der die Bühne aufgebaut stand, wiegte sich das schwarzblaue Wasser des Totenkopfsees. Selbst auf dieser Seite des Festivalgeländes waren Zäune gezogen und Türme errichtet worden.
    Joe sagte: «Man möchte meinen, sie hätten wirklich große Sorge gehabt, irgendwer könne sich einschleichen, ohne zu zahlen.»
    «Die Leute hier wissen wirklich verdammt gut Bescheid, wie man solche Anlagen anlegt», sagte Otto Waterhouse.
    Hagbard lachte. « Come o«, Otto, bist du den Deutschen gegenüber etwa Rassist?»
    «Ich habe über Weiße geredet. Auch in den Staaten gibt es ein paar solcher Anlagen. Ich habe sie gesehen.»
    «Ich habe da aber niemals einen geodätischen Dom gesehen», sagte George. « Guck dir mal an, wie groß dieser hier ist. Ich frage mich, wie's drinnen aussieht.»
    «Ich habe gelesen, die Kabouters würden einen geodätischen Dom einrichten », sagte Joe. « Als Erste-Hilfe- oder Bad-Trip-Station oder so was ähnliches.»
    «Vielleicht kann man da reingehen, um die Musik zu hören», sagte Harry Coin. «Verflucht großes Gelände hier, man kann ja kaum die Leute auf der Bühne sehen, geschweige denn sie hören.»
    «Du hast bis jetzt die Lautsprecher noch nicht gehört», sagte Hagbard. «Wenn die erst mal losgehen, kann man das bis München hören.»
    Sie erreichten jetzt ein Tor. Über dem Tor war ein Schild angebracht, das in leuchtend roten, gotischen Lettern verkündete: EWIGE BLUMENKRAFT UND EWIGE SCHLANGENKRAFT.
    « Seht ihr ?» sagte Hagbard. « Unverblümt und offen. Für jeden, der versteht zu lesen und die Stunde schlagen hören kann. Sie werden sich nicht mehr länger im verborgenen aufhalten.»
    «Nun», sagte Joe, «wenigstens steht da nicht Arbeit macht frei.»
    Hagbard zog die orangefarbene Dauerkarte für seine Leute hervor und ein Kontrolleur in schwarzer Uniform knipste sie sorgfältig ab und reichte sie zurück. Nun waren sie mittendrin im Ingolstädter Festival. Und während die Sonne sich am gegenüberliegenden Ufer des

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