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Illuminatus 3 - Leviathan

Illuminatus 3 - Leviathan

Titel: Illuminatus 3 - Leviathan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Shea & Robert Anton Wilson
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auch j etzt nicht. Sollten sie dich einmal hängen, so wirst du bis zur letzten Minute darüber diskutieren, ob der Strick wirklich existiert. Genau deshalb habe ich dich gewählt vor all den Jahren und dich auf die Rolle, die du diese Nacht spielen solltest, programmiert. Nur ein Mann, dessen Vater ein Ex-Moslem war und der selbst ein Ex-Katholik ist und Ex-Student des Ingenieurwesens, würde über die nötige Komplexität verfügen. Wie dem auch sei, um zum Libretto zurückzukehren, wie ein Freund von mir zu sagen pflegte, der Irrtum Weishaupts, Hitlers, Stalins und der Saures lag darin, der Propaganda, die unser Gründer gegen sich selbst verbreitete, Glauben zu schenken; und zu glauben, sie kommunizierten mit ihm, als sie sich in Wirklichkeit nur in Kommunikation mit einem sehr häßlichen Teil ihrer eigenen Seele befanden. Es gab keinen bösen Geist, der sie fehlgeleitet hätte. Sie verleiteten sich selbst. Und zogen immer hintendrein, und versuchten zu vermeiden, daß sie zuviel Unheil anrichteten. In den frühen sechziger Jahren — nachdem ein gewisses Ereignis in Dallas mich zu überzeugen begann, daß uns die Zügel entglitten -nahm ich direkten Kontakt zu den Fünf auf. Da ich die wahren Geheimnisse der Magie kannte und sie nur verzerrte Formen davon, fiel es mir nicht schwer, sie davon zu überzeugen, ich sei ein Bote jener Wesen, die sie Geheime Häupter oder die Großen Alten oder die Leuchtenden nannten. Halb durchgedreht, wie sie waren, reagierten sie auf eine Weise, wie ich es nicht erwartet hatte. Sie alle verzichteten auf ihren Rang und bestimmten mich und die vier Saures zu ihren Nachfolgern. Sie vertraten die Ansicht, wir würden in das Zeitalter des Horus, des Kindergottes, eintreten und daß der Jugend eine Chance gewährt werden müsse, die Dinge einmal selbst in die Hand zu nehmen — folglich also die Beförderung der Saures. Mich stellten sie dazu, weil ich den Anschein erweckte, zu wissen, wovon ich sprach. Aber dann tauchte das wahre Problem auf: Mir gelang es einfach nicht, die Saures von irgend etwas zu überzeugen. Diese schweinsköpfigen jungen Leute wollten mir einfach kein einziges Wort abnehmen, das ich sagte. Sie sagten mir, ich sei über dreißig und mir könne man nicht trauen. Ich habe euch gesagt, daß die Wahrheit die ganze Zeit offen dalag; ein jeder mit Augen zu sehen hätte erkennen müssen, was sich da seit den frühen sechziger Jahren abgespielt hatte. Die großen und gefürchteten Illuminaten waren in die Kontrolle von ein paar jungen, ignoranten und bösartigen Leuten geraten. Das Zeitalter des gekrönten und erobernden Kindes.»
    «Und du meinst, die Alten und Weisen sollten herrschen?» fragte Joe. «Das paßt ganz und gar nicht zu deinem Charakter. Du erzählst uns da doch nur noch ein Märchen.»
    « Nein, ich denke, keiner sollte herrschen », sagte Hagbard. « Alles, was ich tue — alles, was der Höhere Orden des A.-. A.-, jemals versucht hat zu tun — ist, mit den Menschen trotz ihrer Vorurteile und Ängste zu kommunizieren. Nicht, sie zu beherrschen. Und was wir versuchen zu vermitteln — das letzte Geheimnis, den Stein der Weisen, das Elixir des Lebens —, ist nichts weiter als die Macht des Wortes Nein. Wir sind diejenigen, die gesagt haben Non serviam, und wir versuchen, andere zu lehren, das ebenfalls zu sagen. Drake war einer von uns, zumindest geistig, aber er hat das niemals verstanden. Wenn wir schon keine Unsterblichkeit erreichen, dann können wir doch immerhin, verdammt noch mal, den Versuch unternehmen. Wenn wir diesen Planeten schon nicht retten können, dann können wir ihn hinter uns lassen und zu den Sternen reisen.»
    « Und was passiert jetzt ?» fragte Joe.
    «Weitere Überraschungen», antwortete Hagbard prompt. «Ich kann dir jetzt, noch halb auf dem ausklingenden Acid-Trip, nicht die ganze Geschichte erzählen. Wir fahren jetzt zurück ins Hotel und schlafen, nach dem Frühstück gibt es dann mehr Offenbarungen. Für dich wie auch für George.»
    Und später im Bugatti, der, von Harry Coin gelenkt, Hagbard, George und Joe elegant um die Südseite des Totenkopfsees wiegte, fragte George: « Soll Hitler wirklich anonym auf einem Judenfriedhof beigesetzt werden ?»
    «Es sieht ganz so aus», grinste Hagbard. «Seine israelischen Papiere stellen eine perfekte Fälschung dar. Er wird von Hartmanns Leuten vorsichtig von der Hoteltoilette gehoben werden und ganz vornehm auf dem Gelände des Hebräischen Friedhofs von Ingolstadt zur Ruhe

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