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Illuminatus 3 - Leviathan

Illuminatus 3 - Leviathan

Titel: Illuminatus 3 - Leviathan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Shea & Robert Anton Wilson
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unverzüglich. Einen Monat später, in Beverly Hills, realisierte sie, daß das, was er von ihr verlangt hatte, ihr Schicksal war. Als sie versuchte, ihn wiederzufinden — wie es so oft mit Hagbard geschah —, hatte er seine Geschäfte vorübergehend in andere Hände gelegt und war aus der Öffentlichkeit verschwunden.
    Ein Jahr drauf erfuhr sie dann, daß er wieder aufgetaucht war, mit englischen Geschäftsleuten zweifelhafter Reputation auf du und du stand und sogar mit noch zweifelhafteren chinesischen
    Import-Export-Spezialisten aus Hongkong. Sie brach ihren Vertrag mit dem größten Studio Hollywoods, flog in die Kronkolonie und fand dort nichts weiter, als daß er wieder untergetaucht war, während seine neuen Freunde sich vor den Gerichten wegen Heroingeschäften verantworten mußten.
    Sie fand ihn schließlich in Tokio, im Hotel Imperial.
    «Vor einem Jahr entschloß ich mich, deinem Vorschlag zuzustimmen », sagte sie zu ihm, « aber jetzt, nach Hongkong, bin ich nicht mehr so sicher.»
    « Thelema », sagte er und betrachtete sie in einem Zimmer, das für Marsmenschen hergerichtet zu sein schien; in Wirklichkeit war es für Walliser eingerichtet worden.
    Abrupt setzte sie sich auf eine Couch. «Du gehörst dem Orden an?»
    «Ich bin im Orden, und ich bin gegen den Orden», sagte er. «Das wahre Ziel ist, sie zu vernichten.»
    «Ich bin eine der Top Fünf in den Vereinigten Staaten», sagte sie, mit Ungewißheit in der Stimme. «Wie kommst du darauf, daß ich mich jetzt gegen sie wenden werde ?»
    «Thelema », wiederholte er. « Das ist nicht nur ein Kennwort. Es bedeutet Wille.»
    «», zitierte sie aus Weishaupts ursprünglichem Aufnahmeeid.
    «Wenn du das wirklich glauben würdest, wärst du jetzt nicht hier», sagte er. «Du sprichst mit mir, weil du weißt, daß ein Teil von dir weiß, daß der Wille eines Menschen niemals in einer externen Organisation steckt.»
    «Du hörst dich wie ein Moralist an. Das ist seltsam ... für einen Heroin-Händler...»
    «Auch du hörst dich wie ein Moralist an, und das ist reichlich seltsam ... für eine Dienerin von Agharti...»
    «Diesem Haufen schließt sich niemand an», sagte sie mit kek-kem Cockney-Akzent, «wenn er nicht wenigstens Moralist ist.» Beide mußten lachen.
    «Ich glaube, ich habe mich in dir nicht getäuscht», sagte Hag-bard.
    Aber, unterbrach George, hat er seine Finger wirklich im Heroingeschäft? Das ist schmutzig.
    Auch er hört sich wie ein Moralist an, sagte sie. Das ist ein Teil seiner Demonstration, jede Regierung der Welt könnte ihn innerhalb ihrer eigenen Grenzen aus dem Markt drängen - wie England das etwa getan hat -, indem es Junk legalisierte. Solange sie sich weigern, das zu tun, solange wird es einen schwarzen Markt geben. Er wird es nicht zulassen, daß die Mafia das Monopol behält ...er stellt sicher, daß der schwarze Markt ein freier Markt bleibt. Es ist einzig und allein ihm zu verdanken, daß viele Junkies noch immer leben und nicht an gestrecktem Heroin gestorben sind. Aber laß mich mit der Geschichte fortfahren.
    Sie mieteten eine Villa in Neapel, um die Umwandlung vorzunehmen. Die einzigen Menschen, die sie —von Hagbard abgesehen - im ersten Monat sah, waren zwei Diener mit Namen Sade und Masoch (später erfuhr sie dann, daß ihre richtigen Namen Eichmann und Calley waren). Sie begannen jeden Tag damit, ihr das Frühstück zu servieren und sich zu streiten. Am ersten Tag vertrat Sade den Materialismus und Masoch den Idealismus; am zweiten Tag erläuterte Sade den Faschismus und Masoch den Kommunismus; am dritten Tag bestand Sade darauf, das Ei am dicken Ende zu öffnen, und Masoch argumentierte ebenso vehement für das spitze Ende. All diese Debatten fanden verbal, auf hohem und hochtrabendem intellektuellem Niveau statt, erschienen aber absurd, allein schon auf Grund der Tatsache, daß Sade und Masoch immerzu Clown-Kostüme trugen. Am vierten Tag stritten sie für und wider die Abtreibung; am fünften Tag für und wider den Gnadentod; am sechsten Tag für und wider die Behauptung «Das Leben ist lebenswert». Mehr und mehr wurde ihr bewußt, wieviel Geld und Zeit Hagbard in die Ausbildung der beiden Diener gesteckt haben mußte: Jeder von beiden argumentierte mit der Gewandtheit eines erstklassigen Verteidigers und hatte eine ganze Phalanx sorgfältigst studierter Fakten zur Hand, um seine jeweilige Position zu stützen — und dennoch fiel es einem schwer, sie in ihren Clown-Kostümen

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