Im Anhang mein Herz
ausführen.
Den Urlaubsmonat ohne Mail, Telefon und Treffen und häufige Briefe aushalten? Keine Sorge, ich schaffe es.
Traurig daran ist für mich nur, wie besorgt du bist, dass dich ein lieber Freund im Urlaub stören konnte.
Meine Liebe zu dir, die sogenannte unvollständige , ist nicht schlechter als deine.
Dein Denken über Liebe, die nur dann Berechtigung hat, wenn auch etwas zurückkommt, ist nur eine Marketingversion. Wenn du mich fragst: purer Blödsinn. Man fragt nicht, ob was gegenseitig ist, sondern man liebt einfach.
Deine Vorstellung en, dass ich auf Befehl die Frau fürs Leben finden könne, innerhalb von zwei Wochen, oder auf alle Fälle bis zu deinem Urlaub, sind so was von realitätsfern.
Nicht einmal nach jahrelangem Suchen ist es mir gelungen!
Ich habe den Eindruck, du selbst brauchst diese Frau, damit du sie als Wauwau gegen mich benutzen kannst, der dich von mir befreit.
Ich fühle mich schon wieder so von oben herab behandelt!
Und du weißt es genau. Als ich mich in dich verliebt hatte, wusste ich überhaupt nicht, dass du verheiratet bist.
Ach, es langweilt mich.
Lass mich in Ruhe.
Donnerstag, 28. April, 8.29
Betreff: Morgen
Liebe Marlene, ich würde gerne mit dir morgen in Ruhe sprechen. Wollen wir zusammen zu Mittag essen? Ich wäre dir sehr dankbar, wenn du dir dafür Zeit nehmen könntest.
Artur
Donnerstag, 28. April, 8.45
Betreff: Morgen
Also gut, ich sehe deine Gründe ein, an diesem Freitag kein Gespräch haben zu wollen.
Ja, ich bin mit der nächsten Woch e nach der Messe einverstanden.
Aber in Ruhe!
Ich gehe heute um 14 Uhr.
A.
PS Ich sende dir noch verschiedene CDs mit der Post
Freitag, 29. April, 10.31
Betreff: Eis essen
Heute werde ich in deiner Nähe ein Eis essen, da ich dort zu tun habe.
13 Uhr, nur Eis essen , ohne tiefgründige Gespräche?
A.
Freitag, 29. April, 11.35
Betreff: Danke!
Du bist ein Schatz!
A.
Freitag, 29. April, 20.19, zu Hause
Meine Tochter wünscht sich zum Geburtstag ein Fahrrad. Und für Sportgeräte bin ich ja Spezialist.
20.26
Mailproblem . Ich bekomme viele Fehlermeldungen und Mails verschwinden. Das ist unschön.
Artur
Samstag, 30. April, 10.40, zu Hause
Ich bin am Überlegen, ob wir unsere Themen vor dem Treffen am Dienstag festlegen sollten. Und ob nicht wieder jede Menge Trubel sein wird und der Kopf da von voll sein wird, ob nicht wieder viel zu wenig Zeit sein wird, weil man ja nicht einmal genug Zeit hat, sich in Ruhe alles anzusehen auf dieser Ausstellung.
Ja, je mehr ich es mir vorstelle, umso abwegiger erscheint mir dies er Gesprächsort.
Wenn wir uns, natürlich nur ganz nebenbei , an diesem strahlenden Wochenende, ein paar vorbeugende Gedanken machen, kann doch weniger schiefgehen?
Artur
10.52
Tennis lernst du schon noch. Und sehr gut siehst du aus, seitdem du regelmäßig Rad fährst.
Ach, die Sonne verschwindet immer so schnell, abends werde ich mich noch herumspielen mit dem Problem, aber nun möchte ich hinaus ins Grüne.
19.37
Es geht mir nicht so besonders. Etwas hat mich erschüttert. Aber ich möchte kein aufsehenerregendes Telefongespräch mehr.
Servus
Artur
PS Ich habe das Gefühl, du hast es schon bemerkt gehabt.
20.37
L iebste Marlene! Ich habe doch den festen Willen, ruhig zu bleiben.
Zähne zusammenbeiß en, weitermachen, durchhalten.
Wenn ich jemals noch für et was kämpfen wollte, dann dafür:
Ein ganz normales, bescheidenes Leben führen zu dürfen.
21
Sonntag, 1. Mai, 7.57, zu Hause
Gestern
Während des Radfahrens gestern kamen schlimme Gedanken und Vorwürfe. Ich bin zum Glück nur auf leeren Nebenstraßen gefahren, da ich merkte, dem Verkehr nicht gewachsen zu sein. Ich war so geistesabwesend.
Prompt stürzte ich. Aus Zittrigkeit und wegen des Schotters in einer Kurve. Ich bin aber noch lange weitergefahren.
Es roch überall nach Flieder. Das erinnerte mich an das Tal, in dem ich aufgewachsen bin. Und an die vielen Stunden auf dem Rad in den Sommerferien, in denen es ganz gut und schön war.
Radfahren ist etwas Reales. Wenn du glaubst, vor Kummer im nächsten Moment aus der Welt zu fallen, kannst du es tun.
Dadurch wurde mir besser. S odass es zum Glück eine Nacht mit tiefem Schlaf gab, und ich jetzt zwar irgendwie halb bin – aber es geht. Ich habe keine traurigen Gedanken.
Hingegen habe ich schon die Sonne bewundert.
Es w ird ein schöner Sonntag werden.
Ohne Besuch bei Oma.
Am nächsten Sonntag kommen beide Töchter zu mir, haben sie
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