Im Anhang mein Herz
angekündigt.
Artur
15.24
Jede Mail, die ich von dir bekomme, ist ein Geschenk des Himmels!
15.33
Nein, nein, nichts Ernstes ist passiert, sonst hätte ich ja nicht weiterfahren können. Ich habe mir nur ein wenig die Hand verstaucht.
Ja, wie du es schreibst, so ist es. Ich habe trotz widriger Umstände in meiner Ehe stets alles für meine beiden Mädchen getan. Ich habe sie auch wirklich gern!
Artur
Montag, 2. Mai, 8.53
Betreff: Einen guten Morgen, liebe Marlene!
Artur
Montag, 2. Mai, 9.31
Betreff: Heute
habe ich wieder viele Neuigkeiten – später.
Außerdem habe ich mir etliches installiert und einiges bald wieder ratzeputz gelöscht. Zu wenig Platz.
A.
Montag, 2. Mai, 12.01
Betreff: Wie geht es?
Ich war schon essen, und du?
A.
PS Der Klub braucht noch je 500 Fotokopien von uns. Ich habe zugesagt.
PPS Heute bin ich in keinem guten Zustand. Der Unterschied zu sonst ist, dass ich aber trotzdem arbeite wie ein Automat. Wie die Gesellschaft mich haben will und brauchen kann. So und nur so. Ich schreibe dir das nur um der Wahrheit willen.
Montag, 2. Mai, 16.04
Betreff: Mein PC ist jetzt auch noch kaputt
Bitte versuche mir zuliebe, nicht traurig zu sein.
A.
PS Damit nicht nur Mist von mir kommt, habe ich dir gerade ein neues, lustiges Mousepad in die Post gegeben. Das habe ich dir nämlich am Samstag gekauft.
Montag, 2. Mai, 17.09
Betreff: Die CDs
Würde ich am Donnerstag wieder brauchen. Und wundere dich nicht, wenn ich morgen später komme, da ich schon wieder zum Zahnarzt muss. Ja, natürlich fahre ich gerne mit dir gemeinsam zur Messe.
Also , jetzt gehe ich.
A.
Dienstag, 3. Mai, 10.10
Betreff: Auch
dir einen schönen guten Morgen, liebe Marlene.
Der Zahnarzt war nett, danke.
Hoffentlich stört dich die Irene jetzt nicht zu oft. Dann einfach drüberfahren, das hilft. Ich mache es immer, wenn sie mich dauernd anpiept, anruft oder zum Kaffeetrinken mitschleifen will. Heute geht übrigens sie auf die Messe, nachdem ich letzte Woche nicht mit ihr gehen wollte.
Du sagst, du bist hinten im Projekt – ja wer ist das denn nicht?
Mittwoch, 4. Mai, 2.39, zu Hause
Die alten Mails habe ich jetzt wieder gelesen. Aus vielen Zeilen spricht Freundschaft voller Tiefe. Wir haben einander so vieles gesagt. Erst in der letzten Zeit ging das Schöne unter. Und mein Herz blutet. Nicht aus Angst, dich zu verlieren, ich glaube ja an ein Fortbestehen, an eine neue, vollkommenere Form der Freundschaft. Nein, wegen der Einsicht. Dass Menschen einander wehtun, obwohl sie es nicht wollen. Dass Menschen es nicht besser machen können. Wie leicht ließen sich Schmerzen vermeiden, die man anderen zufügt, wenn man der Liebe besser fähig wäre.
Und der Rücksichtnahme.
Die Liebe zu erlernen und richtig zu begreifen, das will ich.
Ich habe dir sehr weh getan. Jetzt habe ich empfunden, wie es dir ergangen ist und es tut mir von Herzen leid.
Donnerstag, 5. Mai, 11.55
Betreff: Guten Mittag
Ich bin endlich da! Der Installateur hat so lange gebraucht. Wie geht es dir?
Das war eine sehr schöne Mail von dir gestern Abend. Es war aber auch ein sehr schöner Tag gemeinsam auf der Messe. Deine Bemerkungen waren alle besonders lieb. Auch wenn du vorgestern am Telefon gesagt hast, es sei dir nun lieber, ein Ende zu machen, so weiß ich doch, dass du das nur zu deinem Schutz notwendig fandest und keine andere Möglichkeit sahst. Aber gestern wieder konnte ich aus allem spüren, dass du mich noch immer gern hast.
Denke aber nicht, ich sei jetzt bloß wieder mal kurz im Positiven. Nein, ich streife zurzeit nur einen alten Mantel ab, den meines alten Lebens. Im alten Leben war ich noch nicht so weit, dir richtig zuzuhören und verstehen zu können, was du sagst.
Ich freue mich schon auf unser Mittagessen morgen.
A.
PS Mein Chef ist heute nicht da. Ihm wurde zu Hause eingebrochen und jede Menge gestohlen! Jetzt muss er eine Liste erstellen.
Freitag, 6. Mai, 10.50
Betreff: Ja, um 13 Uhr
Kann ich da sein.
PS Den ganzen Juli nicht wegzufahren, das kann ich mir auch irgendwie nicht vorstell en. Es würde mir fehlen: Wasser, Schwimmen, gute Luft. Als wir vor vielen Monaten, im Vorjahr noch, über ein Treffen im Urlaub gesprochen hatten, meintest du: Wer weiß, wie sich die Dinge verändern. Zuerst durftest du nicht meinen Namen erwähnen, dann hast du ja schon zu mir nach Hause kommen dürfen und ich war bei dir eingeladen. Vielleicht wird in Zukunft auch im Urlaub etwas anders werden. Könnten wir
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