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Im Anhang mein Herz

Im Anhang mein Herz

Titel: Im Anhang mein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Schön
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lang brennt.

    17.40
    Liebe Marlene!
    Jemand, der lange Zeit neben mir saß, ein ganz sympathischer Kerl, halber Schwede, er fährt dieses Auto schon seit Jahren. Natürlich stets das neueste Modell, da er ein Autonarr ist.
    Die Japaner sind überhaupt recht stark.
    Erna pflegte zu vermelden, ihr komme nur ein deutscher! Wagen! vors Haus.
    Wenn wir uns heute am Gang treffen, der Halbschwede ist jetzt in einer anderen Abteilung, fragt er mich übrigens immer nach dir. Na, wie geht es dir denn mit der, in die du so verliebt warst?
    Du bist gemeint. Er konnte Erna überhaupt nicht leiden.
    Bei meinen Übersiedlungen hier habe ich ihn auf seinen eigenen Wunsch hin angerufen und er hat mir dann alle Kabel neu verlegt und viel Zeugs geschleppt. Gegen Kuchen, da er sehr verfressen ist.
    Er klettert übrigens auch, aber wir waren noch nicht zusammen unterwegs. Das ist er lieber mit einer seiner vielen Freundinnen.
    Wie war denn deine Feier?

    17.42
    Es stimmt, der ist billiger. Aber ist er denn nicht viel zu klein?

    17.51
    Ich hatte zu ihr gesagt: Für mich kommen unsaubere und unklare Verhältnisse absolut nicht infrage und daher hatte ich sie auch nie. Und ich werde froh sein, wenn ich ihr nicht mehr so oft am Gang begegne.
    Artur

    17.53
    Ja, stimmt, es wäre schwierig, aus dem Autokauf eine Überraschung zu machen!

    17.56
    Ja, klar. Das ist normal. So geht es mir auch, dass mir bergauf sehr bald die Puste ausgeht. Darum trainiere ich meine Kondition.
    Wenn ich grünes Licht bekomme, schreibe ich dir gern mehr darüber.
    Ja, in der Post ist es schon Weihnachten. Ich konnte mich nicht zurückhalten. Darum hast du die Kekse schon.

    18.12
    Ich will dir spätabends noch schreiben, was ich heute noch gemacht habe und an den freien Tagen vorhabe. Aber jetzt möchte ich entweder noch Rad fahren, oder vielleicht in die Stadt fahren, vielleicht irgendwo etwas essen, ich weiß es noch nicht, hinaus jedenfalls.
    Wenn ich dich dann schon versäume: Gute Nacht für heute, meine süße Marlene!
    Artur

    23.59
    Keine aufregenden News: Ich habe zwei deinem Muster ähnliche Schellen zum Begutachten mitnehmen dürfen. Aber ich werde auch noch am Montag schauen. Auch habe ich mir endlich das Hygrometer gekauft. Das war ganz lustig: Zwei Geräte gab es, ein sehr teures und ein billiges. Sie zeigten ganz verschiedene Werte an. Das lag an der unterschiedlichen Verpackung. Ich habe das teure Stück gekauft. Nach dem Auspacken zu Hause sank es auf sechsundvierzig Prozent. Das ist ein guter Wert. Ich werde die Luftfeuchtigkeit nun auch im Büro messen und dir dann das Hygrometer leihen. Es ist auch saunatauglich.
    Ja, und dann habe ich lang, sehr lang, mit der Mutter meiner Töchter telefoniert. Sie hörte nämlich wieder einmal nicht auf zu reden. Die Kinder waren nicht da.
    Sie beschrieb mir, welche Wanderwege sie jetzt so geht.
    Ich habe den Kindern ausrichten lassen, wenn sie eine Radtour mitmachen wollen, mögen sie mich gütigst anrufen.
    Haben sie heute noch nicht getan.
    Vielleicht geht es am Dienstag noch, da plane ich wieder einen Radausflug.
    Dabei habe ich heute die Wohnung extra schön aufgeräumt, falls sie doch noch kommen. Das hat vier Stunden gedauert.
    In Omas Wohnung will ich auch bald wieder, um Ordnung zu schaffen. Ich werde noch einiges zu tun haben dort.
    Heute war ich viel draußen, es war ideales Wetter. Aber ich war nu r in der näheren Umgebung. Morgen geht es in den Süden. Diesmal nehme ich Proviant mit. Bananen und Schokolade. Abends werde ich dir berichten.
    Es wird hoffentlich nicht zu anstrengend, denn am Montag habe ich sehr viel auf der Erledigungsliste. Auf die Gefahr hin, dass es dich langweilt: Arbeiten, Optiker, Post, Schuster, feines Schleifpapier, Einkaufen, Bank, Möbelhaus, Sportgeschäft, weitere Geschäfte, erster Friedhof, zweiter Friedhof. Und irgendwann zwischendurch natürlich auch noch zu Oma, die noch lebt.
    Hoffentlich geht es dir gut.

    Sonntag, 30. Oktober, 9.42, zu Hause
    Guten Morgen!
    Bei uns regnet es!
    Ich warte bis Mittag.
    Artur
    PS Die Luftfeuchtigkeit in der Früh: fünfzig Prozent. Es ist also zum Glück nicht der Fall, dass die Zentralheizung, wie ich es befürchtet hatte, mir die Luft zu stark austrocknet. Unter dreißig Prozent besteht die Gefahr, dass die Schleimhäute zu wenig feucht sind und man dann leichter einen grippalen Infekt bekommt.

    9.53
    Was ich dich schon lange einmal fragen wollte: Dir habe ich nicht einmal mein Taschenmesser geliehen? Wenn nicht, dann kaufe ich

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