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Im Anhang mein Herz

Im Anhang mein Herz

Titel: Im Anhang mein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Schön
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9.43
    Betreff: Guten Morgen, liebe Marlene!
    Ich habe jetzt meine Zugangskarten und Kastenschlüssel abgegeben.
    Die Firma ist eigentlich eine Fabrik, die einen beim Hereinkommen in ihre Maschinerie einsaugt. Das spüre ich jetzt, da ich gehe. Ich habe mich befreien können.
    Weil du gemeint hast, alle, die keine Kinder haben, würden nur den Konsum lieben, anstatt sich für die Gesellschaft zu engagieren. Das ist bei meinen Bekannten nicht so. Sie tun schon etwas für andere, sogar Irene. Sie wollen bloß selbst keine Kinder in die Welt setzen.
    Aber es stimmt natürlich: Wenn alle länger leben und gleichzeitig immer weniger Kinder geboren werden, wird in wenigen Jahrzehnten die Versorgung der alten Menschen nicht mehr gegeben sein. Aber wie soll man dieser Gefahr entgegenwirken? Man kann doch kein junges Paar dazu zwingen, Kinder zu bekommen.
    Artur

    Donnerstag, 2. November, 12.21
    Betreff: Zum letzten Mal: Guten Appetit!
    Liebe Marlene!
    Da ist meine letzte Mail von dieser Kennung.
    Ich habe zwanzig Liter Getränke aus dem Supermarkt geholt. Bei der morgigen Feier bin ich für die Getränke zuständig. Dazu gibt es zwei Torten. Ein Kollege feiert Geburtstag und ich meinen Firmenaustritt. Er hat übrigens brav drei kleine Kinderchen daheim.
    Artur
    PS Meine Administratorkennung wird Irene am Montag exekutieren. Das wird ihr vielleicht Spaß machen!

    Donnerstag, 2. November, 15.14
    Betreff: Abends
    Liebe Marlene, darüber können wir zu Hause mailen!

    Freitag, 3. November, 9.07
    Betreff: Last Mail from Admin
    Liebe Marlene, man bedenkt mich mit Abschiedslobhudeleien.
    Ein Trendsetter sei ich.
    Heute früh, als ich beim Portier vorbei ging, klang aus seinem Radio Bach .
    Ich hatte ein erhabenes Gefühl.
    Ob alles nur Zufall ist?
    Artur

    Freitag, 3. November, 9.07
    Betreff: Allerletzte Mail
    Lass uns telefonisch klären, wann du heute gehst und wo ich hinkommen soll, bitte!
    Artur
    PS Logout

Band 6 – Vergessen

40

    Mittwoch, 3 . Januar, 14.41
    Betreff: Schön, danke!
    Ich werde die Seiten kopieren und dir dann das Heft zurückgeben.
    Servu s
    Artur
    PS Vielleicht darf ich dich am Freitag begleiten?

    Mittwoch, 3. Januar, 16.28
    Betreff: D anke!
    Servus
    A.

    Mittwoch, 3. Januar, 16.33
    Betreff: Anpassung
    Um nicht ausgestoßen zu werden, sollte man sich dem Durchschnitt anpassen in der Arbeitswelt. Hast du das auch schon bemerkt? Dann hast du es leichter in der Gruppe, in der du leben willst, leben musst. Denn wenn du mehr leisten willst als die anderen, weil dir die Sache an sich Spaß macht, finden die schon einen Vorwand, dich rauszuekeln.
    Mit diesem teilweise unbewussten Mechanismus wird die Leistung Einzelner gemindert, das Herausragen nivelliert, eine Gefahr entschärft. Wozu das gut sein soll? Die Mitglieder der Gruppe glauben, dass so ihre Gruppe länger zusammenhält, nehme ich mal an.

    Donnerstag, 4. Januar, 17.56
    Betreff: Klub
    Für mich ist das halt relativ uninteressant, was jetzt im Klub läuft, ich kann es nicht leugnen. Jeder vernünftige Mensch scheint unseren Klub mittlerweile langweilig zu finden, oder? Man fragt sich manchmal, wozu man überhaupt noch im Klub ist, der bloß Geistloses und Sinnloses verbreitet. Ich mache da wahrscheinlich nicht mehr länger mit. Es gäbe doch so viel Wichtigeres zu tun. Was einem Menschen dann auch danken würden. Anstatt sich über mich lustig zu machen, wie es im Klub passiert.
    Servus
    Artur

    Donnerstag, 4. Januar, 21.38
    Betreff: Klub
    Im Übrigen bin ich der Meinung, es ist besser, Firma und privat zu trennen. Mit privat meine ich jetzt den Klub. Weil du letztens Folder deiner Firma dort aufgelegt hast.
    Artur

    Donnerstag, 4. Januar, 21.41
    Betreff: Neugieriges Näschen
    Marlene, deine neugierige Nase gehört tatsächlich zu den schönsten Unikaten, die dein Körper zu bieten hat. Nicht böse sein.
    Servus
    Artur

    Donnerstag, 4. Januar, 21.45
    Betreff: Gegen mich
    Das ist lieb, dass du es so siehst. Aber ich bin mir ganz sicher, dass die Bemerkung gegen mich gerichtet war.
    Artur

    Donnerstag, 4. Januar, 23.12
    Betreff: Morgen
    Mehr erzähle ich dir mündlich, du wirst bis morgen warten müssen. Ja, rufe mich bitte an morgen.
    Artur

    Donnerstag, 4. Januar, 23.15
    Betreff: Genau
    So ist es, ich will nur mehr Dinge tun, die mich befriedigen.
    Servus, gute Nacht!
    Artur

    Freitag, 5. Januar, 20.10
    Betreff: I ch wollte dich damit nicht kränken!
    Liebste Marlene!
    Bist du noch da? Bitte vergiss nicht, mich morgen anzurufen. Das Gespräch kann es

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