Im Auftrag der Liebe
erster Impuls war, ihr die Tür vor der Nase zuzuschlagen.
Der zweite auch.
Also knallte ich sie zu.
Preston hatte einen Fuß zwischen Tür und Rahmen geschoben. Es freute mich, sie vor Schmerz aufjaulen zu hören.
»Lucy, bitte!«
Widerwillig öffnete ich die Tür wieder. »Ich habe Ihnen nichts zu sagen.«
Ernste Augen starrten mich unter Ponyfransen an. »Ich weiß, dass Sie wütend sind.«
»Wütend? Wütend ist gar kein Ausdruck!«
»In Ordnung. Sie sind wirklich sauer. Das verstehe ich. Im Ernst.« Ihr blondes Haar stand in alle Richtungen ab.
»Nein, das verstehen Sie mit Sicherheit nicht.«
»Na ja, gut. Aber genau deshalb bin ich ja hier.«
»Wovon reden Sie?«
»Ihr Vater hat sich mit mir in Verbindung gesetzt, wegen der neuen Abteilung der Valentine Inc.«
»Hat er?« Dieser miese Verräter!
»Das ist eine tolle Idee. Und ich wäre gerne Ihre erste Kundin.«
»Wie bitte?«
»Wir würden das Ganze dokumentieren. Und damit all den Zweiflern dort draußen beweisen, dass Sie wirklich hellsehen können. Ich schreibe einen Artikel, der von unserer gemeinsamen Reise Zeugnis ablegt. Einen Text, der von Ihnen genehmigt und abgesegnet wird. Was meinen Sie?«
»Ich weiß nicht recht.«
»Was kann es denn schaden? Und wäre es nicht schön, mit den ganzen Spekulationen Schluss zu machen? Außerdem würden Sie damit neue Kunden werben, und das sollte doch Ihren Geschäftssinn ansprechen.«
Ein Auto erschien oben auf dem Zufahrtsweg und hielt vor Dovies Haus.
Ich wollte Preston Bailey loswerden, bevor Jamies Mutter hier auftauchte. Also tat ich das Letzte, was ich je von mir erwartet hätte.
Ich willigte ein.
Als die Journalistin triumphierend zu ihrem Auto zurückkehrte, konnte ich nicht anders, ich hatte das ungute Gefühl, dass ich gerade einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hatte.
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