Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Auge des Falken (Regelence-Serie) (German Edition)

Im Auge des Falken (Regelence-Serie) (German Edition)

Titel: Im Auge des Falken (Regelence-Serie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Langley
Vom Netzwerk:
Winkel zu dem riesigen Schreibtisch stand.
    »Er war am Hafen, wie Muffin gesagt hat.« Cony setzte sich so auf eine Ecke des Tisches, dass er sowohl seinen Ehemann als auch seinen Sohn ansehen konnte.
    Aidens Vater gab ein unwilliges Geräusch von sich und vergrub das Gesicht in den Händen. »Aiden!«
    Cony runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. »Das war nicht das Schlimmste, Steven.« Er sah Aiden an. »Erzähl ihm, was passiert ist.«
    Der Kopf seines Vaters schoss hoch und er sah mit aufgerissenen Augen erst Cony, dann Aiden an. Aiden wappnete sich innerlich für das Unausweichliche, als er seinem Vater von den drei Männern erzählte. Nachdem er geendet hatte, ließ er sich ins Sofa zurücksinken und wartete auf den Ausbruch. Der kam jedoch nicht.
    Sein Vater lehnte sich in seinem Sessel zurück und schloss die Augen. Lange Minuten saß er schweigend da. Seine Brust hob und senkte sich unter seinen tiefen Atemzügen und er rieb sich mit den Handballen über die Augen.
    »Du hättest getötet werden können. Was, wenn dein Sire nicht rechtzeitig gekommen wäre?« Steven beugte sich vor und stützte die Ellenbogen auf der Tischplatte ab. »Aiden, das muss aufhören.«
    Zeit für seine Strafe. »Ja, Sir. Wir hätten Jeffers nicht wieder abschalten dürfen.«
    Sein Vater seufzte schwer und tauschte einen Blick mit Cony, bevor er sich wieder Aiden zuwandte.
    »Ich rede nicht davon, dass ihr euch davongeschlichen und an Jeffers rumgespielt habt. Das ist noch mal eine ganz andere Sache. Und du kannst dir sicher sein, dass das für euch alle Konsequenzen haben wird. Ich spreche von der Tatsache, dass du alles um dich herum vergisst, wenn es ums Malen geht. Du hast diese Männer nicht mal bemerkt, bis es schon zu spät war, nicht wahr?«
    »Nein, Sir.« Aiden schüttelte den Kopf.
    »Aiden, du musst aufwachen. Hast du dir in dieser Saison wenigstens einmal die möglichen Heiratskandidaten angeschaut? Erst heute habe ich wieder Ersuchen um deine Hand erhalten.«
    Aidens Magen machte einen Purzelbaum. Sie hatten das Thema schon früher angesprochen und seine Eltern hatten versprochen, ihm keinen Ehemann ohne Aidens Zustimmung zuzuführen, aber trotzdem warf ihn die Nachricht eines Antrags jedes Mal ein wenig aus der Bahn.
    »Von wem dieses Mal?«
    »Wessen«, korrigierte ihn Cony.
    »Wessen Antrag dieses Mal?«, berichtigte Aiden seinen Fehler ganz automatisch.
    Sein Vater zuckte nicht einmal mit der Wimper, er war schon Zeuge unzähliger Grammatiklektionen geworden. »Lord Braxton.«
    Aiden gab ein unwilliges Geräusch von sich. Braxton würde von ihm erwarten, dass er ein gesellschaftliches und politisches Vorzeigeobjekt wurde. Und Aiden stand auf Braxtons persönlicher, politischer Agenda ganz oben – zumindest hatte er es vor nicht allzu langer Zeit so ausgedrückt. Aiden hatte versucht, Lord Braxton höflich begreiflich zu machen, dass er nicht interessiert war, indem er ganz klar betont hatte, wie wichtig ihm seine künstlerische Laufbahn war. Allerdings hatte der Mann den Hinweis offensichtlich nicht verstanden.
    »Du hast hoffentlich abgelehnt.«
    »Ich habe ihm gesagt, dass ich darüber nachdenken werde, wenn ich mit dir gesprochen habe.«
    »Ich will keinen Ehemann.«
    »Warum denn nicht, um Himmels willen?«, fragte Cony. »Braxton ist ein guter Fang. Er ist reich, hat gute Verbindungen, ist willensstark...«
    »Und gut aussehend«, warf Aidens Vater ein.
    Cony runzelte die Stirn und beugte sich über den Tisch, um seinem Mann gegen das Ohr zu schnipsen.
    »Autsch.« Steven schlug nach Conys Hand. »Was denn? Stimmt doch.«
    »Er ist sehr einflussreich im Parlament und entstammt einer Linie sowohl von Offizieren der Regelence-Marine als auch von IN-Offizieren«, fuhr Cony ungerührt fort.
    Aiden unterdrückte den Impuls, eine Grimasse zu schneiden. Wenn er jemanden fand, mit dem er die Art von Beziehung führen konnte, die seine Eltern hatten, würde er darüber nachdenken. Aber Braxton war nicht der richtige Mann dafür, auch wenn er wirklich attraktiv war mit seiner hochgewachsenen, schlanken Statur und seinem frühzeitig ergrauten Haar.
    »Ich will mich meiner Kunst widmen. Und Braxton ist so...« Aiden machte eine ausladende Geste. »… überheblich.«
    Cony nickte zustimmend. »Ja, der Mann wirkt in der Tat ein wenig herrisch.« Er warf einen bedeutungsvollen Blick auf Steven. »Das kann sehr lästig sein.«
    Steven schnaubte. »Ich bin nicht herrisch, Raleigh.« Er sah wieder zu Aiden.

Weitere Kostenlose Bücher