Im Auge des Falken (Regelence-Serie) (German Edition)
planetaren Regierung und Diplomatie.
Steven nickte. »Du hast recht. Ihr beide habt recht.« Er hob Aidens Kinn an und sah ihm direkt in die Augen. »Ich biete dir einen Handel an, Aiden.«
»Einen Handel, Vater?« Aidens Blick huschte zu Cony.
Dieser zuckte die Schultern, lächelte aber. Er ließ Stevens Hand los und setzte sich neben Aiden aufs Sofa.
Steven sah Cony an. Seine Lippen zuckten ein wenig, doch dann wurde sein Gesichtsausdruck hart und er beugte sich vor, um Aiden zu fixieren.
»Du bringst dich nicht mehr in Schwierigkeiten – und damit meine ich keinerlei Zwischenfälle mehr! – und ich stelle einen Lehrer für dich ein.« Er schüttelte den Kopf, als Aiden zum Sprechen ansetzte. »An der Grundproblematik – deiner Sicherheit – hat sich nichts geändert. Ich liebe dich, Aiden, und ich will nicht, dass dir irgendetwas passiert. Wenn du es schaffst, die nächsten drei Monate allem fernzubleiben, was dir schaden könnte, engagiere ich einen Lehrer, der dich unterrichtet. Und an deinem fünfundzwanzigsten Geburtstag überschreibe ich dir einen kleinen Grundbesitz und eine jährliche Apanage. Aber ich möchte, dass du dich dem Gedanken an eine Heirat nicht völlig verschließt. Es besteht ja durchaus die Möglichkeit, dass du jemanden findest, der sehr gut zu dir passt. Ich bin immer noch nicht überzeugt, dass es nicht das Beste für dich wäre.«
Cony tätschelte sein Bein. »Dein Vater hat recht, du solltest es im Hinterkopf behalten.« Er sah seinen Ehemann an. »Du weißt, dass du einen Meister engagieren musst? Der Junge ist gut. Sehr gut sogar. Ich bezweifle ernsthaft, dass ein normaler Kunstlehrer ihm noch etwas beibringen kann.«
Steven schnaubte. »Das ist mir klar. Ich hatte vor, Contenetti einzustellen. Ich glaube nicht, dass es viel Überredung kosten wird, ihn davon zu überzeugen, den östlichen Turm als Atelier zu benutzen und einen Lehrling unter seine Fittiche zu nehmen.«
Aidens Grinsen wurde so breit, dass es beinahe wehtat. Contenetti war der berühmteste Künstler in Regelence, vielleicht sogar im ganzen Regelence-System!
»Gilt die Abmachung?«
Aiden nickte. »Ja!«
Sein Vater verengte die Augen zu Schlitzen in dem Versuch, streng auszusehen, aber er hatte nur mäßigen Erfolg.
»Wenn du dich noch einmal selbst in Gefahr bringst, wirst du noch nicht einmal mehr dein Zimmer ohne Begleitung verlassen. Und außerdem werde ich dir persönlich einen geeigneten Ehemann suchen. Haben wir uns verstanden?«
»Ja, Sir.«
Die Deckenlichter flackerten und zogen ihre Aufmerksamkeit auf sich. Das passierte nie, ohne dass Jeffers beteiligt war.
Seine Eltern lächelten sich an, doch dann runzelte Cony die Stirn. »Was Jeffers betrifft –«
Wie aufs Stichwort meldete sich Jeffers in diesem Moment zu Wort. »Eure Majestät? Eure Hoheit?«
»Willkommen zurück, Jeffers«, antwortete Steven.
»Danke sehr, Sir, aber ich komme mit schlechten Neuigkeiten. Es gab einen Diebstahl.«
Kapitel 2
Lady Anna, intergalaktische Marine-Fregatte unter dem Kommando von Captain Nathaniel Leland Hawkins
Nate stoppte vor seiner Kabine, stützte die Hände links und rechts neben der Tür ab und lehnte die Stirn gegen den glatten Stahl der Luke. Manchmal war es zum Kotzen, wenn man die Verantwortung trug. Und heute war definitiv manchmal .
»Captain, Lieutenant Kindros wurde von dem Gefangenen als Geisel genommen. Der Gefangene hat bereits auf zwei Sicherheitsleute geschossen.«
Fuck.
Keine zwei Sekunden nachdem die klare, feminine Stimme verstummt war, rannte jemand keuchend um die Ecke. »Captain, der Gefangene hat einen Fragger erbeutet und Lieutenant Kindros als Geisel genommen.«
Die Luke öffnete sich und fuhr quietschend über Nates Stirn, bevor er einen Schritt zurückmachen konnte.
»Kommst du rein?« Sein Sohn Trouble stand mit einem breiten Grinsen auf den Lippen im Türrahmen, bevor er den Ausdruck auf Nates Gesicht sah. Troubles aquamarinfarbene Augen weiteten sich und er sah über Nates Schulter in Richtung des Besatzungsmitglieds.
Seufzend drehte Nate sich um und erkannte Thompson, einen der Unteroffiziere der Lady Anna , der händeringend vor ihm stand.
»Wie ist der Gefangene an eine Waffe gekommen?«
»Ähm…« Thompson biss sich auf die Unterlippe. Sein Blick huschte unruhig umher und er sah überall hin, nur nicht in Nates Augen.
Nate hob eine Hand. »Egal. Sind die zwei von der Sicherheit noch am Leben?«
Thompson nickte.
»Werden sie sich wieder
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