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Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition)

Titel: Im Auge des Tribuns: Ein Kriminalroman der etwas anderen Art... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Per Matthias Griebler
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seine drei Mitstreiter dabei eindringlich an, „so, wie es aussieht, haben es Horn und Miller nicht geschafft ...“
    „Und?“ Das Satellitentelefon, in hohem Bogen über seine Schulter hinweg hinter sich ins Meer schmeißend, sah Zander seine beiden Mitstreiter fragend an. „Verraten Sie mir auch, wieso?“
    „Wieso? Na ja …“, den kleinen schwarzen auf ihrem Schoß befindlichen Koffer mit Hilfe der beidseitigen Vakuumverrigelung, wieder schließend, sah Miller auf, „vielleicht hab ich einfach nur genug …“ Sie schaute rüber zu ihrem Partner. „Was sagst du dazu, Micha?“
    Horn nickte zustimmend.
    „Ich denke, wir haben uns einen Urlaub verdient.“
    „Und das da?“ Zander deutete auf den Koffer.
    „Das hier?“ Vorsichtig stellte ihn Miller neben sich auf die Mauer und stand dann auf. „Das kommt an einen sicheren Ort – dahin, wo es keinen Schaden mehr anrichten kann ...“ Ihr Blick schweifte rüber zum Pier, wo unzählige Hilfskräfte und die örtliche Feuerwehr weiterhin damit beschäftigt waren, den auf der Wasseroberfläche tobenden Brand zu löschen.
    „Armes Mädchen …“ Ein Grinsen huschte über Millers Gesicht. „Begraben in einer schwimmenden Samenbank unter 40.000 absolut perfekten Männern – tragisch …“
    „Unglaublich tragisch.“ Müde, sein angesengtes und nasses Sommerjackett ebenfalls hinter sich ins Meer werfend, seuftzte Zander gekünstelt. „Sagen Sie mal, Agent Miller“, grinsend trat er neben sie, „fanden Sie Olga und Lenka eigentlich auch so scharf?“
    Stille.
    „Das war ein Witz!“ Zander lachte laut los. „Aber mal im Ernst“, er räusperte sich, „ich ziehe alles zurück was ich je über Sie beide gesagt habe! Was für ein Glück, dass Ihr Partner ein so einnehmendes Wesen hat!“ Er warf Horn einen anerkennenden Blick zu. „War der antike Kerl mal stinkig! Aber nochmals, Glück für uns. Aus der Tinitus Geschichte wären wir nicht so leicht rausgekommen … Hass hat wohl also auch sein Gutes, oder?“
    „Ja, das kann er – jemanden bis zur Weißglut reizen …“ Miller nickte. „Das war’s dann also. Und wissen Sie was?“, sie seufzte befreit, „die Lorbeeren hierfür gebühren ganz Ihnen! Das haben Sie verdient! Und wer weiß“, fügte sie dann noch grinsend hinzu, „vielleicht verhilft Ihnen das ja wieder zurück in die Zivilisation …“
    „Ach wissen Sie“, nachdenklich die Brauen hochziehend atmete Zander tief durch, „eigentlich gefällt‘s mir hier ganz gut … Feldwebel, Agent“, er streckte den beiden die Hand hin, „hat mich gefreut – wirklich!“
    „Uns auch. Wer hätte das gedacht?“ Miller und Horn nickten, und letzterer knuffte dem ehemaligen Feind nochmal kumpelhaft mit der Faust gegen das Schlüsselbein. „Passen Sie auf sich auf, Andy, und vielleicht sieht man sich mal wieder ...“
    „Möglicherweise ...“ Still mit den Schultern zuckend reichte er Miller den Koffer hoch. „Und?“, er sah die beiden eindringlich an, „ich kann Sie wirklich nicht umstimmen?“
    „Sie haben uns doch als tot gemeldet!“, lachte Horn nochmal aufs Meer rausschauend, und drückte ihm dann seine Waffe in die Hand. „Wir sehen uns! Und danke noch mal! Agent Miller?“, frech grinsend hielt er seiner Partnerin den Arm hin, „darf ich bitten?“
    „Sie jederzeit, Herr Feldwebel.“ Lächelnd hakte sie sich unter.
    Und während sie und Horn dann glücklich, und für den ahnungslosen Beobachter einem frisch verliebten Pärchen gleich, die belebte Hafenpromenade entlang in Richtung Innenstadt davon schlenderten, blieb Zander nachdenklich zurück. Das Meer hier in Buenos Aires war wirklich unglaublich schön. Ein tiefes, kräftiges blau mit sanften, in derSonne hell glitzernden Wellenkämmen. Wunderschön. Seufzend griff er sich seinen Strohhut und wischte sich über die Stirn.
    „Meine sehr verehrten Damen und Herren“, murmelte er dann leise und steckte sich Horns Waffe hinten in den Hosenbund, „ich muss Ihnen leider mitteilen, dass Agent Missy Miller und Feldwebel Michael Horn die Explosion der Margot nicht überlebt haben …“
    Und so, ein paar Tage später in Berlin.
    „Ich hasse Kondolenzbesuche …“ Sich den Ekel von der Nase wischend atmete Wilhelm tief durch.
    „Aber die Trauerfeier war doch ganz nett …“, entgegnete sein Partner grinsend und ihre zuvor an der Pforte abgegeben Waffen wieder zurück in die Holster steckend marschierten die beiden dann durch die Drehtür hindurch auf den Parkplatz

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