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Im Augenblick der Angst

Im Augenblick der Angst

Titel: Im Augenblick der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcus Sakey
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in einer Tunika, die ihm Whiskey nachschenkt, die Sonne auf seiner Brust, die Tafel mit den Sportergebnissen in Sichtweite.
    Als es passierte, ging es schneller, als er erwartet hatte. Der Bodyguard ließ zu, dass Will seine rechte Hand vom Hinterkopf nahm, und spielte noch ein Weilchen mit, bevor er sich plötzlich duckte und umdrehte. Will schrie auf, als der Bodyguard den Hebel ansetzte und ihn unter Ausnutzung seines Größenvorteils zu Boden zwang.
    Marshall zögerte nicht. Er blinzelte das Doppelbild weg und zog ab. Zweimal. Die Löcher, die er in den Lauf gebohrt hatte, dämpften das Krachen der .22er zu einem verrauschten Klatschen, gefolgt von einem feuchten Einschlag. Mit zerstörtem Gesicht schlug der Bodyguard der Länge nach hin.
     
    Jack wusste, dass die Stille nur einen Sekundenbruchteil währen würde. Deshalb brach er sie lieber selbst, bevor irgendwer zu schreien anfing. »Keiner bewegt sich!« Seine Stimme war wie ein Peitschenhieb. »Wer sich nicht bewegt, überlebt. Ist das klar?«
    Marshall wischte sich die Blutspritzer vom Gesicht und schüttelte entschuldigend den Kopf. Panik loderte in Jacks Magengegend auf, doch er rang sie nieder. Der Griff der .45er war nass von Schweiß. Scheiße! Rein und raus, das war der Plan, wie verdammte Geister! Leicht verdientes Geld – die Zivilisten können der Polizei kein Wort erzählen, und die Dealer sowieso nicht.
    Jacks Blick fiel auf Bobby – sein kleiner Bruder war zur Statue erstarrt, eine Hand vor dem Mund. Das bisschen Haut, das unter der Maske zu sehen war, schimmerte weiß wie ein Novembermorgen. Schuldgefühle mischten sich unter die Panik. Er hatte dem Jungen einen einfachen Job versprochen, ohne Probleme, ohne Verletzte. Jetzt lag eine Leiche auf dem Boden, und eine Mordanklage lauerte auf jeden von ihnen.
    Übernimm die Kontrolle.
    Jack sah sich um, suchte nach irgendetwas, das den Unterschied ausmachen konnte, irgendetwas, das sie aus dieser Scheiße herausholen würde. Doch alles, was er sah, waren die Spielsachen einer Klasse, der er nie angehört hatte – Seidenpolster und Tausend-Dollar-Champagner. Seine Hand krampfte sich um den Pistolengriff.
    »Ihr beide.« Er deutete auf Bobby und Will. »Nehmt die Koffer und haut ab. Alles wie geplant.«
    Marshall musterte ihn scharf, doch Jack ignorierte ihn. Sein Hirn arbeitete unter Hochdruck. Die wirklich gefährlichen Männer hatten sie unter Kontrolle – die Dealer waren gefesselt, und der Bodyguard, tja, der würde ihnen sicher keine Probleme mehr bereiten. Ansonsten hatten sie es nur mit Warmduschern zu tun, mit denen er und Marshall leichtes Spiel haben würden. Am wichtigsten war, dass Bobby hier rauskam. Jack würde niemals zulassen, dass sein Bruder wegen Mordes vor Gericht kam. »Macht schon! Wir treffen uns später.«
    Aber Bobby bewegte sich nicht, sondern starrte nur immer weiter auf die traurigen Überreste des Bodyguards. Jack verzog das Gesicht und ging zu ihm hinüber, die Pistole weiterhin auf die Zivilisten gerichtet. »Vertrau mir«, flüsterte er und legte seinem Bruder eine Hand auf die Schulter.
    Bobby blickte ihn verständnislos an, blinzelte einmal, dann noch einmal, und nickte schließlich. Wie ein Schlafwandler bückte er sich, um den Koffer mit dem Geld aufzuheben.
    Will trat einen Schritt auf Jack zu und überreichte ihm das Bündel Kabelbinder. Seine Augen ließen nicht erkennen, was er dachte. »Du bist der Boss.«
    »Wir treffen uns in einer Stunde.«
    Mit einem letzten Nicken schnappte Will sich den Drogenkoffer und ging zur Treppe. Bobby folgte ihm, blieb aber in der Tür stehen und drehte sich noch einmal um. Jack musste ihn mit einem Winken zum Gehen auffordern. Er blickte ihm nach, bis er endlich verschwunden war, bevor er sich wieder den Zivilisten zuwandte. »Die Stirn an die Wand. Keine dummen Spielchen. Wir werden euch jetzt fesseln, und dann verschwinden wir. Wenn ihr noch zwei Minuten cool bleibt, könnt ihr beim nächsten Cocktail die beste Geschichte eures Lebens erzählen.«
     
    Drei Stufen auf einmal ratterte Will die Treppe hinunter, Bobby hastete atemlos hinterher. Der Geldkoffer, viel schwerer als er erwartet hatte, schlug immer wieder gegen seinen Oberschenkel. Sein Herz klopfte so schnell und laut, dass das Pochen zu einem kontinuierlichen Brummen verschmolz, das mehr und mehr anschwoll, genau wie die Musik um sie herum.
    Sie hatten einen Menschen umgebracht. Mein Gott, sie hatten einen Menschen umgebracht!
    Unten wurde Will langsamer und

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