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Im Bann der Dunkelheit

Im Bann der Dunkelheit

Titel: Im Bann der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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hingen. Aber schon einen Augenblick später waren wir wieder zwischen den geisterhaften Arbeitern in der Halle, dann in Dunkelheit und endlich am Ausgang.
    Nichts und niemand folgte uns hinaus in die Nacht, aber wir liefen trotzdem, so schnell wir konnte, bis wir fast den Hummer erreicht hatten. Erst jetzt hielten wir an, drehten uns um und starrten auf den Hangar, der von einem Zeitensturm umtost wurde. Das Betonfundament des Gebäudes, die Wellblechwände und das halbrunde Dach pulsierten im bekannten roten Leuchten. Aus den hohen Lichtgadenfenstern drangen weiße Lichtstrahlen. So hell wie die bei einem Leuchtturm stachen sie weit in den Himmel hinein. Dem Lärm nach zu urteilen, hätte man meinen können, daß innerhalb des Gebäudes eintausend Elefanten durch eintausend Porzellanläden tobten, Panzer sich auf Schlachtfeldern duellierten, Massen von Aufständischen blutlüstern rasten. Der Boden zitterte unter unseren Füßen wie bei einem Erdbeben. Ich fragte mich beunruhigt, ob wir bereits in sicherer Entfernung waren.
    Ich erwartete, daß das Bauwerk gleich explodieren oder in Flammen aufgehen würde, aber statt dessen begann es sich aufzulösen. Das rote Glühen verblaßte, die Leuchtturmstrahlen aus den hohen Fenstern erloschen, und dann sahen wir, wie das riesige Gebäude flackerte, als würden zweitausend Tage und Nächte innerhalb von zwei Minuten vergehen. Die Wellblechwände flimmerten im Stroboskoplicht; Tageslicht, mondbeschienene Nacht und völlige Dunkelheit waren in ständigem Wechsel. Dann begann sich das Gebäude plötzlich selbst zu demontieren, als würde es in die Vergangenheit zurückrasen. Arbeiter wimmelten überall herum, und alle bewegten sich rückwärts. Gerüste und Baumaschinen tauchten ringsum auf, das Dach verschwand, die Wände blätterten weg, und Lastwagen saugten den Beton aus den Fundamenten zurück in die Mischer, und Stahlstreben wurden mit Kränen aus dem Boden gehoben wie Dinosaurierknochen bei einer paläontologischen Ausgrabung, bis alle sechs unterirdischen Stockwerke abgebaut waren, worauf hektische Betriebsamkeit von schweren Laster und Baggern einsetzte, die das Erdreich zurückbrachten, das sie einst ausgehoben hatten.
    Nachdem noch ein letztes Mal ein Aufblitzen roten Lichts über die Baustelle flammte und dann wieder erlosch, war alles ruhig.
    Der Hangar und alles, was sich darunter befunden hatte, existierte nicht mehr.
    Die Kinder waren völlig aus dem Häuschen wegen des Spektakels. Sie taten so, als wären sie E. T. begegnet und auf einem Brontosaurus geritten und hätten eine Reise zum Mond unternommen - alles an nur einem Abend.
    »War.s das?« sagte Doogie.
    »Als wäre nie etwas gewesen«, sagte ich.
    »Aber es ist gewesen«, sagte Sasha.
    »Das ist nur eine Art Nachhall. Ein unkontrollierbarer Nachhalleffekt. Der gesamte Komplex ist... in die Vergangenheit implodiert, schätze ich.«
    »Aber wenn er niemals existiert hat«, sagte Bobby, »wie kann ich mich dann erinnern, mich dort aufgehalten zu haben?« »Fang lieber gar nicht erst an, darüber nachzudenken«, sagte ich zu ihm.
    Wir verfrachteten uns in den Hummer - fünf Erwachsene, vier aufgeregte Kinder, ein erschöpfter Hund und eine selbstgefällige Katze ., und Doogie fuhr zum Bungalow in der Totenstadt, wo wir uns noch mit der verwesenden Leiche von Delacroix und dem Deckenschmuck aus würstchengroßen Kokons auseinandersetzen wollten. Einem Exorzisten geht niemals die Arbeit aus.
    Unterwegs gelangte Aaron Stuart, der kleine Unruhestifter, zu einer nüchternen Schlußfolgerung bezüglich des Blutes an meinen Händen. »Mr. Halloway muß tot sein.«
    »Das haben wir doch längst abgehakt«, sagte ich ungeduldig. »Jetzt ist er nicht mehr tot.«
    »Er ist tot«, pflichtete Anson seinem Bruder bei.
    »Ich mag vielleicht tot sein«, sagte Bobby, »aber meine Hose ist trocken.«
    »Tot«, bekräftigte auch Jimmy Wing.
    »Vielleicht ist er wirklich tot«, sagte Wendy stirnrunzelnd.
    »Was ist denn plötzlich mit euch los, Kinder?« sagte ich, während ich mich auf meinem Sitz zu ihnen herumdrehte.
    »Er ist nicht tot. Es ist paradox, aber er ist nicht tot! Ihr müßt einfach nur ganz fest an Feen glauben, in die Hände klatschen, und dann wird Klingklang wieder leben! Ist das so schwer zu begreifen?«
    »Beruhige dich, Chris«, sagte Sasha zu mir.
    »Ich bin die Ruhe in Person!«
    Ich starrte immer noch die Kinder an, die auf der dritten, hintersten Rückbank saßen. Orson hockte hinter ihnen auf der

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