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Im Bann der Ringe (German Edition)

Im Bann der Ringe (German Edition)

Titel: Im Bann der Ringe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Bielfeldt
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gefährliches Ungeziefer hielt.
    „Hey, ich tu dir doch gar nichts!“, erwiderte er bemüht ruhig, als er seine Stimme wiedergefunden hatte. Wie zur Bestätigung stand er in einer langsamen Bewegung auf und setze sich an den Nebentisch. Unschuldig hob er die Hände, bemüht um einen lockeren Tonfall. „Okay?“
    Sie verfolgte jede seiner Bewegungen. Sobald er saß, rieb sie sich die Augen, als würde sie nach einem langen Traum wach werden wollen. Nach einem erneuten Blick auf ihn wurde sie wieder eine Spur blasser. Ihre Hand schnellte an ihr Brustbein. Es sah aus, als würde sie nach etwas greifen, aber er konnte nicht erkennen wonach. Dafür konnte er aber förmlich sehen, wie die Maschinerie in ihrem Kopf auf Hochtouren arbeitete.
    „Du bist ja immer noch da“, stellte sie mit sehr dünner Stimme fest und senkte nach einem Ich-glaube-nicht-was-ich-da-sehe-Blick den Kopf. Wieder fielen ihr die Haare ins Gesicht.
    Hat die `nen Knall? Langsam wurde ihm das zu bunt! Was war los mit ihr? Die wachsende Ungeduld kroch in seiner Kehle hoch und vermischte sich mit seiner sonst so ruhigen Stimme, als er ihr antwortete: „Ja, ich bin immer noch da. Und wenn es genehm ist, werde ich auch noch eine Weile bleiben. Zumindest, bis der Kurs zu Ende ist!“
    Verstört blickte sie zu ihm hoch. Sie saß immer noch auf dem Boden und rührte sich nicht. „Du bist echt, nicht wahr?“ Ihre Stimme klang spröde, und als er nicht antwortete, streckte sie, wie in Zeitlupe, eine Hand nach ihm aus. Die andere verweilte auf ihrer Brust. Er sah, dass sie zitterte.
    Echt? Was meinte sie denn damit? Die ganze Situation wurde immer bizarrer, aber Ric befahl sich, ganz ruhig sitzen zu bleiben. Bloß keine falsche Bewegung machen! Wer wusste schon, auf welche abgefahrenen Gedanken sie das bringen könnte.
    Langsam und sehr zögerlich kam sie näher gerutscht. Ihre Wangen hatten wieder etwas Farbe, ihre Augen leuchteten in einem satten Grün. Die Hand hing in der Luft, immer noch in seine Richtung ausgestreckt. Dann berührte sie fast ehrfurchtsvoll sein Knie und bewegte sich schleichend in Richtung seines Oberschenkels.
    Das drückende Gefühl in Rics Magen, welches ihm die ganze Zeit geblieben war, wurde stärker. Ebenso das Brennen an seinem Finger, was er geflissentlich zu ignorieren versuchte. Wow, dachte er nur, was wird das denn nun für eine Nummer?
    Erwartungsvoll folgte sein Blick ihrer Hand. Und dann kniff sie zu!
    „Aua!“, fuhr er auf. Oh Mann, tat das weh! Mehr verdattert als böse sah er sie an und rieb sich die schmerzende Stelle mit der Hand. Bei seinem Aufschrei hatte sie sich blitzschnell zurückgezogen. „Sag mal, spinnst du?“, rief er aufgebracht, obwohl er sich im selben Moment fragte, ob er nicht eher lachen sollte. Die Situation war einfach zu ... verrückt! Was ging hier bloß ab? „Ist das deine Art, einen neuen Mitschüler zu begrüßen?“, setzte er kopfschüttelnd hinterher. „Bist du immer so unhöflich?“ Die Stelle, an der sie ihn gekniffen hatte, schmerzte richtig.
    „Eigentlich nicht“, hörte er sie leise murmeln, versteckt hinter ihren Haaren. Langsam, ohne ihn anzusehen, erhob sie sich und setzte sich auf ihren Stuhl. Dann fiel ihr Blick auf die Zeichenmappe, die offen auf dem Boden lag, und schwenkte von dort zu der Zeichnung, die Ric immer noch in der Hand hielt. Die Zeichnung von seinem Gesicht. Sie schluckte und ein Hauch mehr Farbe stieg in ihre Wangen. „Wer bist du?“ Abgehackt kamen die Worte über ihre Lippen.
    „Wenn ich mich vorstellen darf – ich bin Ric. Ric Matalion. Schön dich kennenzulernen, ähm …“
    Sie schüttelte fast unmerklich den Kopf.
    „Ric“, flüsterte sie und ihre Augen sahen durch seine Hand hindurch, die er ihr ausgestreckt entgegenhielt. Als er endlich verstand, dass sie sie nicht ergreifen würde, um ihn zu begrüßen, ließ er die Hand sinken, steckte sie tief in die Tasche seiner Jeans und setzte sich wieder.
    „Ja, Ric. Schlimm?“, fragte er, äußerst verwundert über ihr Verhalten.
    „Cat“, sagte sie spröde, ohne auf seine Frage einzugehen. „Catherine Thompson, genannt Cat.“
    „Hi, Catherine Thompson, genannt Cat! Freut mich, dich kennenzulernen.“ Er lächelte sie trotz ihres unhöflichen Benehmens an.
    „Hi.“ Sie lächelte nicht zurück. „Sorry, dass ich umgekippt bin.“ Unschwer erkennbar sollte dieser Satz eine Entschuldigung sein, doch in seinen Ohren klang es mehr wie eine sachliche Feststellung.
    „Oh. Ja. Nein, also ich

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