Im Bann der Ringe (German Edition)
die gleichen Züge um den Mund. Waren das …
„Ja … Seid ihr … ihr seid … Geschwister?“
„Zwillinge“, antworteten beide wie aus einem Mund und lachten.
„Zweieiig zwar“, lachte Jayden noch immer, „aber offenbar hat die Verteilung der Ähnlichkeiten gereicht, dass man es erkennt.“
„Absolut!“ Ric war angenehm überrascht. Während er bei Dionne keine Chance bekam, sich ihr zu entziehen, weil sie ihn förmlich verschlang, gab Jayden ihm gar nicht erst das Gefühl, sich ihm entziehen zu wollen. Er war ihm gleich vom ersten Moment an sympathisch. Einen Strahlemann wie ihn hatte er noch nie getroffen und entgegen seiner Vorsätze, sich hier mit niemandem anzufreunden, freute er sich bereits darauf, Jayden näher kennenzulernen.
„Hier neben mir, der Platz ist noch frei. Du kannst also gerne dein Gepäck ein Stück weiter schieben und meine Gesellschaft genießen.“ Jayden stellte seine Tasche auf den Stuhl, auf dem Ric bis eben noch gesessen hatte, und zeigte rechts neben sich.
„Klar. Gerne. Danke, Mann.“
„Kein Problem. Und du, Schwesterherz, verflüchtigst dich jetzt wohl besser mal. Oder hast du vergessen, dass du noch was zu erledigen hast?“
„Ach, Mist! Die Zeichnung!“, maulte sie lustlos und zu Ric gewandt: „Kannst du dir vorstellen, dass man hier Hausaufgaben über den Sommer aufbekommt? Das Anfertigen einer Zeichnung in Bleistift. Paris im Winter. So ein Quatsch!“
„Ist nicht wahr?“
„Doch, wirklich. Also … okay. Dann muss ich wohl. Hab noch so zwei bis drei Striche zu machen. Wir sehen uns später.“ Sie verabschiedete sich mit einem breiten Lächeln von ihm und setzte sich auf den Platz vor Cat. Aber anstatt sich konzentriert an die Arbeit zu machen, drehte sie sich wieder zu ihm herum, um ihm ein keckes Lächeln zu schenken.
Ric lächelte noch einmal zurück, dann ließ er sich erleichtert neben Jayden auf den Stuhl fallen.
„Sie ist an dir interessiert“, hörte er Jayden sagen, der seine Nase tief in seiner Tasche vergrub. Als er gefunden hatte, was er suchte, nämlich seinen iPod, lehnte er sich entspannt in seinem Stuhl zurück.
„Wen meinst du? Dionne?“ Ric sah ihn fragend an. Jayden nickte.
„Warum? Was meinst du damit?“
„Du wirst es herausfinden, Ric. Glaub mir!“ Jayden lächelte noch, bevor die Musik aus den Ohrstöpseln tönte, dann schloss er die Augen. Ein eindeutiges Zeichen dafür, dass er das Gespräch für beendet hielt.
Ric wusste damit nichts anzufangen. Verstohlen warf er einen Blick nach links. Dionne war mittlerweile fleißig, kratzte wie wild auf ihrem Papier herum, Cat dagegen war fertig. Sie räumte ihre Sachen ein, und als sie den Kopf hob, fing sein Blick ihren auf. Er war wie betäubt.
Ihre grünen Augen funkelten ihn ungestüm an und die Wut in ihrem Blick hielt ihn so lange fest, bis das laute Knallen der Tür ihn wieder in die Gegenwart zurückholte. Er blinzelte einmal, aber Cat hatte sich bereits nach vorne gedreht.
Die Stimmen aller Schüler verstummten, als der Lehrer eintrat. Mr. Hoops begrüßte die Klasse, ließ seinen Blick über die Plätze schweifen und blieb schließlich an Ric hängen.
„Haben wir einen Neuzugang?“, fragte er freundlich.
Ric erhob sich und ging unter den neugierigen Blicken seiner Mitschüler nach vorne zum Pult. Dort gab er Mr. Hoops seinen Rundzettel und stellte sich ihm vor.
Dem Lehrer, der in abgewetzten braunen Cordhosen, einem lässigen weißen Hemd und mit Clogs an den Füßen vor ihm stand, schien das zu genügen. Er nickte mit dem Kopf, rückte seine Nickel-Brille zurecht und begrüßte Ric als neuen Schüler in seinem Chaotenverein, wie er den Kurs augenzwinkernd nannte.
„Wie ich sehe, hast du schon einen Platz gefunden. Sehr schön“, erkannte er und schickte ihn wieder zurück. Mr. Hoops liebte es unkompliziert.
Als Ric an Cats Tisch vorbei kam, würdigte sie ihn keines Blickes. Irgendwas hatte er wohl verkehrt gemacht.
Jayden erwies sich für Ric als ein wirklich angenehmer Tischnachbar. Er hatte eine nette, ruhige Art und einen ausgeprägten Sinn für Humor. Er verstand Rics trockene Art und kam auch mit seiner anfänglichen Reserviertheit gut zurecht. Die meisten Kurse hatten sie tatsächlich gemeinsam und Jayden klärte ihn zwischen den Stunden über verschiedene Mitschüler auf.
„Das da hinten ist Chris. Ein ziemlich unangenehmer Zeitgenosse, wenn du mich fragst. Spielt Basketball und ist Stephens bester Kumpel. Stephen ist Cats Freund, aber
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