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Im Bann der Versuchung

Im Bann der Versuchung

Titel: Im Bann der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan King
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sie gemeinsam Sturmböen und Regengüssen.
    Abermals fragte er sich verwundert, ob all dies nur ein Traum sei. War er wirklich nackt auf einem Felsen in den Hebriden gestrandet und hielt eine Wasserfee im Arm? Oder hatte er den sicheren Hafen wieder gefunden und schlief nur seinen Rausch von Mrs. MacDonalds Whiskey aus, den sie nach Mr. MacDonalds Beerdigung so reichlich konsumiert hatten?
    Dunkel erinnerte sich Dougal an den Abend. An Gesang und liebevolle Geschichten über den Verstorbenen, auf den sie immer wieder angestoßen hatten. Aus purer Höflichkeit und falscher Kameraderie hatte er während der Totenfeier für den achtbaren Mann viel zu viel getrunken. Und als seine Begleiter dann behaupteten, er und sein Freund würden sich nicht trauen, einmal rund um das Riff zu rudern, hatte er die Herausforderung angenommen. Sein Gegner hatte sich alsbald übergeben müssen und aufgegeben, aber er, Dougal, war verbissen weitergerudert - genau ins Zentrum des Orkans.
    Die Fremde schrie auf, als eine heftige Bö sie schüttelte und ihr der Regen ins Gesicht peitschte. Dougal hielt sie fest umschlungen und küsste sie beruhigend auf die Stirn. über ihren Kopf hinweg schaute er in die Regenwand und fragte sich, ob es ihm bestimmt sei, hier auf diesem Felsen mit der unbekannten, schönen Wasserfee in seinen Armen zu sterben.
    Dann sah er die dunkle Felsspalte, die Öffnung zu einer Höhle, und zog die Schöne mit sich in diese Richtung. Doch ihr schienen die Kräfte zu versagen; denn sie stolperte und fiel. Da hob Dougal sie auf, nahm sie auf den Arm und kämpfte sich mit ihr gegen den Wind bis unter den Felsvorsprung. Die Nische war gerade groß genug, dass sie beide dicht aneinander gekauert darin Unterschlupf finden konnten. Als Dougal seine Begleiterin auf die Erde stellte, kuschelte sie sich wieder an ihn. Schützend nahm er sie in die Arme, und sie legte beruhigt ihre Wange auf seine Brust.
    Strömender Regen und heulender Wind tosten um den Fels, riesige Gesteinsbrocken lösten sich und polterten den Hang hinunter ins Meer. Bedrohliche Wellenberge türmten sich auf und krachten auf den Fels hernieder, überfluteten das Plateau, zogen sich zurück, nur um sich aufs Neue wieder aufzubauen.
    Die aufschäumende See streckte ihre schauerliche Hand nach ihnen aus, das Wasser spritzte ihnen über die Füße. Mit seinem breiten Rücken versperrte Dougal den Eingang zu der kleinen Höhle, um das Mädchen vor der beißenden Gischt und dem scharfen Wind zu schützen. Zitternd vor Kälte hielten sie sich fest umschlungen. Es schien sie beide nicht zu stören, dass er völlig nackt und sie auch nur leicht bekleidet war. Sie presste sich mit ihren weichen Formen eng an seinen muskulösen Körper, und so entwickelte sich zwischen ihnen eine wohlige Wärme. Dies und der Trost durch die Gegenwart des anderen waren viel wichtiger als alles andere.
    Dougal spürte, wie seine Begleiterin sich langsam entspannte, wie sie allmählich ihre Furcht besiegte, Kraft und Selbstvertrauen wiederentdeckte. Sie wurde ruhiger, erschöpft lag sie in seinen Armen, ihre Atemzüge glichen sich dem Rhythmus der seinen an.
    Wild und übermächtig flammte plötzlich körperliche Begierde in ihm auf. So als ob das Mädchen das Gleiche verspürte, drückte es sich näher an ihn, schmiegte die Stirn an seine Wange, schlang die Arme um seinen Nacken. Seine Hände hielten ihre runden Hüften, durch das dünne, nasse Hemdchen spürte er ihre weichen Brüste auf seinem nackten Oberkörper und hatte das Gefühl, als schienen sie miteinander zu verschmelzen.
    Hinterher wusste er nicht mehr, wer zuerst die Lippen des anderen berührt und liebkost hatte. Ihr Mund war weich und ließ sich willig erobern. Über ihnen dröhnte der Donnerschlag, unter ihnen toste das Meer gegen die Felsen. Leidenschaftlich, nahezu verzweifelt waren die Küsse. Wie die Wellen im Meer folgte ein gieriger Kuss dem nächsten. Eine unbezähmbare, wilde Leidenschaft loderte in ihm, eine Erregung, die er weder in Worte fassen noch aufhalten konnte. Er griff in ihr feuchtes Haar, bog ihren Kopf zurück und presste erneut seinen Mund auf den ihren. Ihre Lippen brannten wie Feuer, und ihr vorbehaltloses, leidenschaftliches Entgegenkommen löste all seine Hemmungen.
    Der wütende Sturm entschwand aus seinem Bewusstsein, er verspürte nur noch dieses unbegreifliche Glücksgefühl, lechzte nach diesem erlösenden Angebot im Vorhof zur Hölle. Ihre schmale Taille, die runden Hüften brachten ihn

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