Im Bann der Versuchung
fast um den Verstand. Er nahm sie in die Arme, liebkoste zärtlich ihren Mund, fuhr mit der Zunge vorsichtig um die Konturen ihrer Lippen und fand, dass sie gleichermaßen neugierig war. Das Herz schlug ihm bis zum Hals, für einen kurzen Moment wich die traumhafte Benommenheit, und er fragte sich, ob, er aufhören solle.
Sie nahm ihm die Antwort ab. Mit den Händen umschloss sie zärtlich sein Gesicht, drückte ihren flachen Bauch fest gegen seine deutlich hervortretende Manneskraft. Die Berührung war heißblütig, erfüllt von einem Verlangen so leidenschaftlich wie das seine. Regen und Gischt tosten um den überhängenden Felsbogen. Dougal holte tief Luft, duckte sich tiefer mit ihr in die kleine Felsspalte, lehnte sich gegen den nassen, schlüpfrigen Stein und zog die feuchte Decke wie einen schützenden Vorhang um sie herum. Sie drückte sich an ihn, bog ihm ihr Gesicht entgegen und küsste ihn inbrünstig.
Blitze fuhren vom Himmel, Regen prasselte hernieder, der Wind schob das lockere Gestein vor sich her über das Plateau, beim nachfolgenden Donnerschlag erzitterte der gesamte Fels unter ihnen. In dieser todbringenden, schaurigen Umgebung erschien Dougal ihre leidenschaftliche und doch so zarte Umarmung der einzige Schutz. Indem er sie berührte, sie küsste, fühlte er sich lebendig, den Naturgewalten überlegen. Und er wollte, dass sie dasselbe fühlte, dass ihr Beisammensein ihr dieselbe Kraft gab.
Sacht strich er ihr über den Rücken, hob sie leicht an den Hüften und zog sie an sich. Brennend vor Erregung umfasste er ihre Brust, liebkoste die Knospe, bis sie sich hart aufrichtete, während das Mädchen leise an seinem Ohr stöhnte. Willig ließ sie es geschehen, als er das feuchte, dünne Hemd beiseite schob, mit der Hand über ihren straffen Bauch strich und schließlich mit dem Finger ihre heiße, feuchte Scham erforschte. Leise seufzend lag das Mädchen in seinen Armen.
Und wieder erhellte ein Blitz den Fels um sie herum. Mit einem kaum hörbaren Wimmern bog sich das Mädchen ihm entgegen und ließ ihn ein - wild und leidenschaftlich, die reizvollste Rettung, die er sich vorstellen konnte. Mit einem tiefen Stöhnen drang er in sie ein, bebend vor Ekstase spürte er, wie auch sie zitternd den Höhepunkt erlebte. Mit klopfendem Herzen und erschöpft lehnte er sich schließlich gegen die Felswand. Schweigend hielt er das Mädchen im Arm. Es küsste ihn, und er wusste nicht, ob ihre Küsse nach salzigen Tränen oder nach Meerwasser schmeckten.
Er zitterte immer noch, war noch gefangen von den Nachwirkungen der außergewöhnlichen Macht, die zwei Seelen am Rande des Todes beherrschte, nackt vor Furcht, verlangend nach Trost. Liebevoll strich er ihr über den Kopf und küsste ihre wirren, feuchten Locken. Sie war, so zierlich und klein. Er wollte sie beschützen und hegen und fürchtete zugleich; sie könnte im Nebel verschwinden und ihn allein in diesem Albtraum zurücklassen.
Doch der Ansturm von Regen und krachenden Wellen dauerte an, während sie sicher, warm und ruhig in seinen Armen lag. Ich träume, dachte er. Ganz bestimmt träume ich.
Du weißt, was du zu tun hast.
Margaret MacNeill lehnte sich mit dem Rücken gegen den Fels in der kleinen Höhle und schaute nach draußen. Obwohl dichter Nebel ihr die Sicht auf das Meer und das lange Riff nahm, konnte sie dennoch erkennen, dass es bald Morgen wurde. Raue, grünliche Wellen schäumten über den Rand des großen Felsens. Im Nebel konnte sie Caransay, ihre Heimatinsel, zwar nicht sehen, aber sie wusste, dass sie eine Meile östlich von Sgeir Caran lag.
Sie schaute auf den schlafenden Mann, der neben ihr unter dem niedrigen Felsvorsprung lag, während sie unablässig an einem roten Faden zwirbelte, den sie aus ihrem Plaid gezogen hatte.
Du weißt, was du zu tun hast, hatte ihre Urgroßmutter gesagt.
Aus ihrem eigenen blonden Haar flocht sie mit seinem braunen einen dünnen Faden. Sie hatte sich davor gefürchtet, die Nacht allein auf Sgeir Caran verbringen zu müssen, so wie es Glaube und Tradition der Inselbewohner von ihr verlangten. Einsame, angsterfüllte Stunden hatte sie sich ausgemalt und niemals erwartet, dass die Legende wahr werden könnte.
Die Sagengestalt schnarchte im Schlaf. Eingehüllt in das Plaid, das ihre Urgroßmutter gewebt hatte, waren nur das braune Haar und eine nackte, kräftige Schulter von ihm zu sehen. Sie zitterte und lächelte dennoch glücklich bei dem Gedanken an die aufregenden Berührungen und heißen
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