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Im Bann des Maya-Kalenders

Im Bann des Maya-Kalenders

Titel: Im Bann des Maya-Kalenders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugo Stamm
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Gemeinschaften, Templer-Orden, Rosenkreuzer, die Gralsbewegung, die Zeugen Jehovas, Mormonen, verschiedene Psychogruppen, New-Age-Zirkel,
die Neuheiden und Anhänger von Naturreligionen sind Bewegungen mit apokalyptischen Konzepten. Und natürlich die neureligiösen Bewegungen wie Scientology, Vereinigungskirche (Munis), Kinder Gottes (Die Familie). In den meisten Staaten der westlichen Welt gibt es Hunderte von Gruppen mit vereinnahmender Tendenz und einem apokalyptischen Kern. Die meisten glauben, dass wir in der Endzeit leben.

Teil 1
Der Maya-Kalender und das Ende der Zeit

1. »Jedes Leben wird ausgelöscht«
    »2012 geht unsere schöne Welt endgültig unter. Jedes Leben wird ausgelöscht.« Mit dramatischer Stimme verkündet der professionelle Sprecher im Video »Weltuntergang 21.12.2012. Der Maya-Kalender« das Ende der Zeit. Sogar die Wissenschaft unterstütze die düsteren Prophezeiungen der Maya, behauptet er. Und die Nasa erforsche dieses Szenario, verheimliche aber die Ergebnisse. Er fragt: »Warum erfährt die Menschheit erst jetzt davon?«
    Die finale Botschaft wurde hunderttausendfach im Internet heruntergeladen. Der Titel verrät, wer die angeblichen Urheber der bedrohlichen Prophezeiung sind: Die Maya, die von ungefähr 3000 v. Chr. bis 900 n. Chr. in Zentralamerika lebten. Das mit mathematischen und astronomischen Phänomenen vertraute Volk hatte für das Ende der Zeit angeblich ein exaktes Datum errechnet: Am 21. Dezember 2012 soll die letzte Stunde der Menschheit schlagen.
    »Meine Mama arbeitet als Kartenlegerin und Lebensberaterin«, schrieb Leserin Romy S. der Schweizer Zeitschrift Glückspost . Sie spreche oft von der Endzeit, die der Maya-Kalender prophezeie. »Sie ist überzeugt, dass noch extrem viel Leid kommen wird. Sie geht kaum noch aus dem Haus, auch nicht spazieren.«
    Solche Existenzängste werden durch Internetforen, Blogs, Fernsehberichte, You-Tube-Filme, Zeitungsartikel, Bücher und Internetseiten geschürt. Rund um den Maya-Kalender ist eine kleine Industrie entstanden. Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus, das Geschäft mit der Angst floriert seit etwa 2005. Viele Anbieter aus der Endzeit- und Esoterikszene sehen darin ihre Chance und kommerzialisieren das von den Maya angeblich prophezeite Ende der Zeit.
    Allein schon die Bücher zum Thema füllen Regale. Titel mit einem kritischen Ansatz sind rar. Wer die Endzeitspekulationen als Fantasterei empfindet, setzt sich kaum ernsthaft mit den Prophezeiungen
auseinander, um ein Buch zu schreiben oder eine Homepage zu betreiben. Deshalb besetzen vor allem Autorinnen und Autoren das sensible Feld, die selbst von Endzeitideen fasziniert sind und zum esoterischen Umfeld gehören.
    Die meisten behaupten zwar nicht explizit, die Endzeit stünde bevor, doch sie listen apokalyptische Katastrophen auf, die sich beim Auslaufen des Maya-Kalenders ereignen sollen und die prophezeite Wendezeit als Endzeit erscheinen lassen. Ihr Ziel ist offensichtlich: Beim Leser Angst oder zumindest eine Hühnerhaut zu erzeugen, sie zu verunsichern. Die ruhigen Stimmen gehen im lauten Wettbewerb um die richtige Interpretation des angeblich auslaufenden Maya-Kalenders unter.
    Frühere Endzeitpleiten machen vorsichtig
    Apokalypse 2012 – Die Endzeitprophezeiungen der Maya , 2012 – Countdown der Apokalypse? , 21. Dezember 2012 – Das Ende unserer Welt? Die Fragezeichen auf den Buchtiteln deuten immerhin an, dass sich die Autoren ihrer Sache nicht ganz sicher sind. Oder dass sie nach den vielen Endzeitpleiten der vergangenen Jahrzehnte vorsichtiger geworden sind. Tatsächlich traut sich heute kaum ein Visionär, das von den Maya berechnete Datum als unumstößliches Endzeitfanal zu proklamieren.
    Endzeitgläubige benutzen vor allem das Internet als Propagandainstrument und erreichen mit ihren Interpretationen des Maya-Kalenders weltweite Beachtung. Voraussetzung ist allerdings ein breites Interesse an Endzeitphänomenen. Apokalyptische Ängste stecken denn auch tief im Unterbewussten vieler Menschen.
    Endzeitvisionäre und Esoteriker haben früh erkannt, welches Potential sich hinter dem Mythos des Maya-Kalenders versteckt. Deshalb reservierten sie schon rechtzeitig die zugkräftigsten Internetadressen. Markenleader und Marktleader im deutschsprachigen
Raum ist das Forum www.weltuntergang-2012.de . Die professionell gestaltete Homepage bietet eine Fülle von Informationen und Angeboten, die im Boulevard-Stil angepriesen werden.
    Um sich rechtlich

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