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Im Bann des Milliardaers

Im Bann des Milliardaers

Titel: Im Bann des Milliardaers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence
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versichert, nicht verletzt zu sein. Eng zog sie sich nun die Decke um die Schultern. Ihr großer Mitstreiter neben ihr schien nicht zu bemerken, dass sie knapp vor der Unterkühlung stand. Ihr drängte sich der Verdacht auf, dass er sie komplett vergessen hatte, so, wie er grüblerisch in das Dunkel starrte. Was nach allem, was passiert war, kein Wunder wäre.
    Zwar sagte sie sich, dass es sie nichts anging, aber … wer wäre jetzt nicht neugierig gewesen? Außerdem musste etwas geschehen. Ihre Finger waren schon völlig taub.
    Sie räusperte sich. „Das war eine ganz schön spannende Rettungsaktion.“
    Ruckartig drehte er sich um. Für einen kurzen Augenblick hob sich der Vorhang von der regungslosen Maske, und er sah so mitgenommen aus, dass Fleur sofort Mitleid für ihn empfand. Was angesichts der Tatsache, dass ihr allein bei seinem Anblick ein Schauer über den Rücken lief – aus Antipathie, natürlich, denn an die Alternative wollte sie besser gar nicht denken –, erstaunlich war.
    „Sollten Sie irgendwann mal pleite gehen, können Sie immer noch als Rettungsschwimmer arbeiten.“
    Die strahlend blauen Augen zogen sich zusammen. „Sie sind noch hier“, sagte er tonlos.
    Tja, da hatte sie ja echt Eindruck gemacht! „Wohin hätte ich Ihrer Meinung nach denn gehen sollen?“ Das Zucken seiner Wangenmuskeln verriet ihr, dass er lange nicht so ungerührt war, wie er sich gab. Er hat wirklich ein umwerfendes Gesicht, seufzte sie still, absolut perfekte Züge. „Es kann nicht leicht sein, ein Wochenendvater zu sein.“
    „Ich bin kein Wochenendvater.“
    Nein, nur ein Ärgernis. Dennoch, er hatte schließlich keinen guten Tag gehabt. „Wenn ich als Kind sauer auf meine Eltern war, habe ich mir immer vorgestellt, ich sei adoptiert worden.“
    Er richtete seine blauen Augen unfreundlich und durchdringend auf sie. „Soll mich das jetzt etwa trösten?“ Bei seinem kalten Lächeln kam sie sich völlig idiotisch vor, dass sie es überhaupt versucht hatte.
    Sie war völlig idiotisch. „Keine Sorge, ich werde mich schon heraushalten. Schließlich geht es mich nicht das Geringste an, wenn Ihre Tochter Sie hasst.“
    Vielleicht sollte er das Mädchen öfter mal anlächeln, dachte Fleur. Für einen flüchtigen Moment hatte sie es ja gesehen, als er sie wegen ihrer Geistesgegenwart gelobt hatte. Dieses Lächeln war definitiv ein unfairer Vorteil, praktisch eine Waffe. Die Frage drängte sich auf, warum er diese Waffe nicht einsetzte und sich stattdessen lieber auf beißende Kommentare und grimmiges Stirnrunzeln berief.
    „Ich mag es nicht, wenn andere sich in mein Privatleben einmischen.“
    „Oh, dann werde ich wohl lernen müssen, ohne Ihre Liebe auszukommen. Aber diesen Schlag verkrafte ich schon.“ Hart und mitleidlos konnte auch sie sein. „Alles hat seine Grenzen, nicht wahr?“
    Er ignorierte ihren Sarkasmus und studierte ihr Gesicht. Dann plötzlich wich der arrogante Ausdruck. „Bleiben Sie einfach aus meinem Kopf heraus.“
    „Das ist nun wirklich der letzte Ort auf der Welt, wo ich hin will.“
    Ein Mundwinkel bog sich leicht nach oben, fast war es ein Lächeln. „Sie wirken, als sei Ihnen schrecklich kalt.“
    Und du wirkst fast menschlich. „Ich fürchtete schon, Ihnen würde es nie auffallen. Wenn man blau anläuft, ist das ein sicheres Zeichen. Wie kalt muss einem eigentlich sein, bevor Unterkühlung diagnostiziert wird?“
    „Ich muss zu Tamara ins Krankenhaus.“ Er musterte sie abschätzend. „Ich will keine Zeit verlieren und werde so schnell wie möglich zum Haus eilen. Wenn Sie also mithalten können, wird Ihnen jemand im Haus trockene Sachen besorgen und Sie nach Hause fahren. Oder wenn es Ihnen lieber ist, kann ich auch den Range Rover herschicken.“
    „Ich halte mit. Und er auch.“ Sie sah auf den Hund zu ihren Füßen hinunter.
    Antonio hatte ganz offensichtlich seine Zweifel. „Erwarten Sie aber nicht von mir, dass ich auf Sie warte.“
    Fleur lächelte, als könnte sie sich an ihrem Geburtstag nichts Schöneres vorstellen als einen Gewaltmarsch durch den Busch in nassen Kleidern. „Und ich warte nicht auf Sie.“
    Bald allerdings musste sie einsehen, dass er es ernst gemeint hatte. Ihr blieb nichts anderes übrig, als in leichten Trab zu fallen, um bei seinem Tempo mitzukommen. Als die Lichter von The Grange in Sicht kamen, schnaufte sie atemlos.
    Da das Haus vor Blicken von der Straße aus geschützt lag, hatte sie es bisher noch nie gesehen. Sicher, es war groß und

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