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Im Bann des Milliardaers

Im Bann des Milliardaers

Titel: Im Bann des Milliardaers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence
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Füßen, „aber das sieht mir nach einem echten Aubusson aus, und …“
    Zähneknirschend legte Antonio ihr die Hände auf die Schultern. Durch den nassen Stoff konnte er die Kälte fühlen, die ihre Haut ausstrahlte. „Wenn Sie noch einen Ton sagen, erwürge ich Sie.“ Sie zu küssen, ihre Lippen auseinander zu drängen und Einlass in die verführerische Zartheit ihres Mundes zu fordern wäre auch eine Möglichkeit, sie zum Schweigen zu bringen. Allerdings mit Sicherheit gefährlicher, wie er vermutete.
    Ein Mann konnte diesen Mund küssen und sich dann in der Lage wiederfinden, nicht mehr aufhören zu können. Ein Mann, dessen Tochter im Krankenhaus lag, weil sie fast ertrunken wäre, sollte solche Gedanken auch überhaupt nicht haben.
    Fleur befand, dass diesem starren blauen Blick eine hypnotische Qualität innewohnte. Und was das Erwürgen anbelangte, so schien Antonio das durchaus ernst zu meinen.
    Jeder vernünftige Mensch würde in dieser Situation zumindest eine gewisse Furcht empfinden. Oder Ärger. Oder beides. Sie jedoch konnte nur daran denken, wie sein aufregender Duft sie umgab und wie angenehm die Wärme war, die er ausstrahlte.
    Vielleicht habe ich mir auch den Schädel angeschlagen und nicht nur das Bein aufgeritzt, dachte sie. Das wäre eine plausible Erklärung für die Gedanken, die ihr ungebeten in den Kopf schossen.
    „Sie sind verletzt.“ Die raue Stimme war einziges Anzeichen für seinen inneren Aufruhr. Und offensichtlich nicht ganz klar im Kopf, setzte er in Gedanken hinzu. Er blickte auf die weichen, vollen Lippen. Nun, da waren sie dann schon zu zweit.
    „Nur ein Kratzer.“ Hoffte sie. „Wenn Blut und Wasser sich mischen, sieht es immer schlimmer aus, als es in Wirklichkeit ist.“
    Der Griff an ihren Schultern wurde fester. „Sie wussten es!“
    Sie zuckte zusammen, und sofort hob er abwehrend die Hände. „Entschuldigung, habe ich Ihnen wehgetan?“ Eine ungewohnte Unsicherheit im Blick, musterte er sie von Kopf bis Fuß. „Sie sind so zierlich.“
    Fast hörte es sich wie ein Vorwurf an. „Ich bin zäher, als ich aussehe“, wehrte sie sich.
    „Und doch haben Sie erst jetzt bemerkt, dass Sie verletzt sind.“ Er dachte an den Weg, den er zum Haus eingeschlagen hatte – der direkteste, aber auch der beschwerlichste. Selbst ein erfahrener Wanderer hätte die Route als unwegsam bezeichnet, doch Fleur hatte keinen einzigen Klagelaut von sich gegeben oder auch nur einmal um Hilfe gebeten.
    Diese Frau trieb Sturheit in ganz neue Dimensionen. Seinen Ärger übrigens auch.
    „Nun, etwas habe ich schon gemerkt, als ich im Wasser war“, sagte sie jetzt und zog nachdenklich die Nase kraus, als sie sich an den scharfen Schmerz erinnerte. „Aber ich habe nicht darauf geachtet.“ Schließlich hatte es eine ganze Menge anderer Dinge zu beachten gegeben.
    Sowohl Antonios Geduld als auch seine Selbstbeherrschung stießen an ihre Belastungsgrenzen. „Warum, um alles in der Welt, haben Sie nichts gesagt? Wollten Sie den Märtyrer spielen, oder sind Sie ganz einfach nur beschränkt?“
    „Weder noch“, protestierte sie beleidigt. „Das Wasser war kalt, also waren meine Beine taub, und wie ich schon sagte, ich habe nicht darauf geachtet.“ Allerdings machte sich der Schmerz, seit sie ins Warme gekommen war, höchst unangenehm bemerkbar.
    „Herr im Himmel, gib mir Kraft!“, presste er zwischen den Zähnen hervor. „Wir verschwenden hier kostbare Zeit.“
    „Ich verschwende gar nichts …“
    „Ich will nichts mehr hören!“, herrschte er sie an. „Sagen Sie mir, wo Sie verletzt sind, und dann sehen wir weiter.“
    „Sie müssen ins Krankenhaus zu Ihrer Tochter.“
    „Richtig! Also beantworten Sie schlicht meine Frage.“
    Mit einem Seufzer deutete Fleur auf ihren rechten Oberschenkel, darauf bedacht, die schmerzende Stelle nicht zu berühren.
    „Ziehen Sie die Jeans aus, und lassen Sie mich sehen.“
    Vor Fleurs geistigem Auge entstand das Bild, wie er seine gebräunten Hände auf die helle Haut an der Innenseite ihrer Schenkel legte, und Verlangen schoss durch sie hindurch wie ein heißer Speer. Noch während sie versuchte, die Beherrschung zu wahren, drängte sich ein anderes Bild in ihren Kopf – wie er seine Lippen dorthin presste, wo seine Hände vorher gelegen hatten. Sie konnte es praktisch fühlen!
    „Ich ziehe die Jeans nicht aus!“ Allein bei dem Gedanken, welche Unterwäsche sie heute Morgen gewählt hatte, wurde sie rot. „Nein, ganz bestimmt nicht!“

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