Im Bann des Milliardaers
…“
„Angenehm!“, donnerte er und warf die Hände in die Luft. „Das ist nicht zu ertragen! Meine Tochter spricht mich nur mit meinem Vornamen an …“
„Du hast es ihr angeboten.“
Mit zusammengekniffenen Augen überdachte er ihren Einwand, bevor er ihn mit einer Handbewegung fortwischte. „Und die Frau, die mein Bett teilt, nennt es ein angenehmes Arrangement! Welche Schlüsse soll ich daraus ziehen?“
Fleur begriff nicht, wie die Stimmung so plötzlich hatte umschlagen können. Unmerklich schüttelte sie den Kopf und unterdrückte den Impuls, ihm die Wahrheit zu eröffnen.
Aber das konnte sie unmöglich tun. Sie wusste, wie er reagieren würde, und genau da lag das Problem.
Im Moment hatte sie nicht die Kraft und den moralischen Anstand, seinen Heiratsantrag abzulehnen. In der romantischen Atmosphäre seiner spanischen Heimat standen die Chancen noch geringer, dass sie die Stärke aufbringen würde. Sie hatte Fotos gesehen, es war wie die perfekte Kulisse für einen Liebesfilm, in dem der Held der Heldin einen Antrag machte.
Unwillkürlich legte sie sich die Hand auf den Leib. Antonio hatte schon ein Kind fast verloren, er würde nie riskieren, ein weiteres zu verlieren. Er würde alles tun, um das zu verhindern. Selbst wenn er dazu eine Frau heiraten musste, die er nicht liebte. Und den Gedanken ertrug sie nicht – dass sie als unerwünschte Beigabe dazugehörte.
„Gar keine.“ Nervös fuhr sie sich mit der Zunge über die Lippen.
„Glaubst du wirklich, ich würde nicht merken, wenn du mir etwas verschweigst?“
Ihre bereits angeschlagene Beherrschung schwand rapide. „Herrgott noch mal“, flüchtete sie sich in Ärger, „du drehst mir das Wort im Munde um. Ich weiß nicht, wieso du dich hier so aufführst. Ich halte es einfach für keine gute Idee, mit nach Spanien zu kommen. Du solltest Zeit mit Tamara verbringen und Dinge mit ihr unternehmen.“
„Ich kann doch nichts mit Tamara unternehmen, wenn sie schläft.“
„Ah, du willst mich also nur als Abendunterhaltung dabei haben. Vielen Dank auch, jetzt fühle ich mich richtig gut.“
„Meinst du, ich will dich wegen deiner charmanten Gesellschaft mitnehmen?“, fragte er sarkastisch.
„Na, nachts sind alle Katzen grau. Da kannst du dir auch jemand anderen suchen, du wirst den Unterschied gar nicht bemerken. Ersatz lässt sich bestimmt leicht finden“, erwiderte sie bitter.
„Du glaubst, ich würde dich im Dunkeln nicht erkennen?“ Er legte die Hand an ihr Kinn und hob es an. „Ich will keine andere Frau in meinem Bett. Ich will dich.“
Als ihre Blicke sich trafen, entfuhr Fleur ein tiefer Seufzer. „Und ich will die Frau in deinem Bett sein.“
Er richtete sich auf. „Dann ist das also geklärt. Ich organisiere alles Nötige. Ich denke, am Freitag können wir fliegen, wenn ich bis dahin …“
„Ich sagte doch schon, ich komme nicht mit.“
„Du sagtest auch, sehr überzeugend übrigens, dass du die Frau in meinem Bett sein willst.“
„Was nicht bedeutet, dass ich kommentarlos alles tue, was du verlangst.“ In ihrer Stimme schwang nun deutlich Ärger mit. „Ich lasse mich von dir nicht herumkommandieren.“
Er kniff die blauen Augen zusammen. „Willst du unbedingt einen Streit vom Zaun brechen?“ Er stieß einen unterdrückten Fluch aus, als sein Handy zu klingeln begann. Er nahm den Anruf an, und nach ein paar einsilbigen Antworten drückte er den Aus-Knopf und ließ das kleine Telefon wieder in seine Tasche gleiten. „Ich muss gehen.“
Sie presste die Lippen zusammen. „Wo wir doch gerade so viel Spaß hatten.“
„Wir reden später weiter.“
„Immer davon ausgehend, dass ich noch hier bin“, rief sie ihm nach.
Als die Tür ins Schloss fiel, warf sie sich auf das Bett und schlug frustriert auf die Kissen ein, doch nur Sekunden später rappelte sie sich auf und rannte aus dem Zimmer .
Bis sie auf der Auffahrt angekommen war, schloss Antonio bereits die Wagentür auf. Er sah zu ihr hin, hielt aber nicht inne mit dem, was er tat. Fleur rief seinen Namen und rannte über den Kies, die kleinen Steinchen bohrten sich in ihre bloßen Fußsohlen. Atemlos kam sie bei ihm an, als er sich hinters Steuer gleiten ließ.
„Ich werde hier sein“, versicherte sie ihm drängend. „Ich meinte es nicht so …“ Sie brach ab, weil ihr ohne Vorwarnung plötzlich ein dicker Kloß in der Kehle saß und Tränen aus den Augen schossen. Schluchzer schüttelten ihren ganzen Körper.
Zutiefst besorgt – recht
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