Im Bann des Milliardaers
schwer gefallen, sie allein zurückzulassen.
Schon den ganzen Morgen über dachte er an nichts anderes als an diesen seltsam traurigen Gesichtsausdruck. Er musste herausfinden, was das zu bedeuten hatte.
Geräuschlos betrat er das Schlafzimmer. Es war elf Uhr morgens, und eigentlich sollte er jetzt in der Firma bei einer Sitzung sein. Einer sehr wichtigen Sitzung, wie manche behaupten würden.
Vor zwei Monaten noch wäre auch Antonio dieser Meinung gewesen, doch jene Dinge, die einst ganz oben auf seiner Prioritätenliste gestanden hatten, waren einige Etagen heruntergerutscht. Dafür waren andere nach oben geklettert, nachdem er bis dato in glückseliger Unwissenheit von deren Existenz gelebt hatte.
War es denn so glückselig gewesen? Weniger kompliziert, ja. Aber würde er wirklich die Uhr zurückdrehen wollen zu jener Zeit, da er noch nicht Vater eines störrischen Teenagers gewesen war? Zurück zu der Zeit, als er noch nie von Fleur Stewart gehört hatte? Die nicht müde wurde, ihn zu erinnern, dass sie nur zeitweilig sein Bett und damit auch sein Leben teilte?
Zurück zu der Zeit, da er niemals wichtige Papiere zu Hause auf dem Schreibtisch vergessen hätte und dann auch noch selbst losfuhr, um sie zu holen, wenn er doch einen Kurier schicken konnte?
Seine Assistentin hatte nur mit Mühe ihren Unmut zurückgehalten, als er darauf bestanden hatte, die Unterlagen persönlich zu holen. Nein, eigentlich hatte sich blankes Entsetzen in ihren Augen gespiegelt, und er konnte es ihr nicht einmal verübeln.
Gewissensbisse regten sich, als er sich ihre Panik in Erinnerung rief.
„Sie wissen doch, wie eng der Terminplan für heute ist! Und die nächste Abordnung kommt um …“
Das hatte sie gesagt, als sie ihn an der Tür hatte abfangen wollen und zurückhalten wollen. Er wiederum hatte ihr versichert, er habe Vertrauen in ihre Fähigkeiten, sie würde es schon schaffen, jeden bei Laune zu halten, bis er zurück war.
Erschreckend unprofessionell! Doch er hatte einen legitimen Vorwand, Fleur zu sehen, und nichts und niemand würde ihn davon abhalten.
Natürlich wusste er auch, wie unlogisch das war. Er riskierte einen Deal, der ihn Monate harter Arbeit und Vorbereitung gekostet hatte, nur um einen Blick auf die Frau werfen zu können, die er vor knapp drei Stunden zum Abschied geküsst hatte.
Selbst letzte Woche noch hätte er wahrscheinlich versucht, seine Handlung damit zu rechtfertigen, dass es die Aussicht auf großartigen Sex war, die ihn reizte. Heute jedoch akzeptierte er die Tatsache, dass es viel tiefer ging. Er bekam Fleur nicht mehr aus seinem Kopf. Mehr noch: Er war geradezu süchtig nach ihr und allem, was zu ihr gehörte. Der Duft ihrer Haut, ihr verführerisches Lächeln ebenso wie ihre Vorliebe, ihm seine Fehler vor Augen zu führen. Nun, da gab es noch etwas, das sie sehr viel lieber tat …
Fleur nahm gerade das Handy vom Ohr, als Antonio hinter sie trat. Einen Arm um ihre schmale Taille geschlungen, zog er sie an sich, die andere Hand ließ er zu ihrer Brust wandern und knabberte an ihrem Ohrläppchen. Mit einem leisen Seufzer sank sie gegen ihn zurück.
„Ich dachte gerade an dich“, flüsterte sie.
„Du siehst bezaubernd aus.“ Er ließ einen Schauer von kleinen Küssen auf ihren Nacken regnen. „Das Kleid ist hübsch. Es wird mir unendliche Freude machen, es dir auszuziehen.“
Seine verführerische tiefe Stimme ließ ihre Knie weich werden. „Dabei bin ich noch nicht einmal fertig mit Anziehen.“ Sie hob ein Bein, um ihm ihre nackten Zehen zu zeigen.
Antonio glitt mit einer Hand unter den Kleidersaum und fuhr zärtlich an ihrem Oberschenkel entlang. „Hast du denn hier drunter schon etwas an?“
„Natürlich!“, rief sie empört, doch als sie seine Finger am Rand ihres Spitzenhöschens fühlte, stöhnte sie leise auf.
„Schade, ich war schon gespannt …“
„Ich kann fühlen, wie gespannt du bist“, bestätigte sie mit belegter Stimme. „Aber das nützt dir jetzt nichts. Ich bin mit Jane zum Lunch verabredet und …“ Sie verstummte gezwungenermaßen, als er sie in seinen Armen drehte und den Mund auf ihre Lippen presste.
„Antonio“, hauchte sie, als er endlich den Kopf hob. Sie sah das begierige Glitzern in seinen Augen, und ihr Blut pulsierte wie heiße Lava durch ihre Adern. „Was tust du um diese Zeit eigentlich hier?“ Ein laszives Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Nicht, dass ich mich beschwere. Sie legte die gespreizten Finger auf seine
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