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Im Bann des stolzen Wuestenprinzen

Im Bann des stolzen Wuestenprinzen

Titel: Im Bann des stolzen Wuestenprinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie West
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Kopf. „Verzweifelt.“ Und es hatte ja auch nur Sekunden gedauert, bevor er sie überwältigt hatte und ihr klar geworden war, dass sie nichts gegen ihn ausrichten konnte. Noch einmal würde sie einen solchen Vorstoß nicht versuchen. Sie würde nicht gegen ihn kämpfen, sondern sie musste ihn dazu bringen, für sie zu kämpfen. „Wer ist dieser Mustafa? Woher nimmt er sich das Recht, mich wie eine Ware anzubieten?“
    Amir zuckte mit den Schultern, zog somit unwillkürlich ihren Blick auf sich. Sie sagte sich, dass er sie nur deshalb so faszinierte, weil er ihre einzige Hoffnung war, von hier wegzukommen. „Mustafa ist Anführer der Banditen, die die Berge hier an der Grenze nach Tarakhar unsicher machen. Wir befinden uns in seinem Lager.“ Er bot ihr den Teller mit Orangenscheiben und Datteln an.
    Über vierundzwanzig Stunden lang hatte Cassie sich geweigert, etwas zu essen, aus Angst, dem Essen könnte irgendein Gift beigemischt worden sein. Auch jetzt zögerte sie. Doch dann überlegte sie, dass für Amir kein Grund bestand, sie zu betäuben. Sie war ihm bereits ausgeliefert.
    Sie griff nach einer Orangenscheibe und steckte sie sich in den Mund. Der köstliche Geschmack explodierte auf ihrer Zunge, vor Wonne schloss sie einen Moment die Augen, dann griff sie nach einem zweiten Stück.
    „Sie wollten mir erzählen, wie Sie in diese Lage gekommen sind.“
    Cassie richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Mann, der ihr gegenübersaß. Etwas lag in seinem Blick, das sie nicht zu deuten wusste. War es nur Neugier, wie er gesagt hatte? Hatte sie sich das Aufblitzen von männlichem Interesse, als sie ihm präsentiert worden war und dann später, als er sie mit seinem Körper zu Boden gedrückt hatte, nur eingebildet? Sie erinnerte sich an seine Hand auf ihrer nackten Haut und erschauerte leicht. „Ich reiste mit dem Bus durch Tarakhar.“
    „Allein?“
    Hörte sie da Missbilligung in seinem Ton? Sie versteifte sich. „Ich bin dreiundzwanzig und durchaus in der Lage, allein zu reisen!“
    Die Umstände hatten Cassie gezwungen, sehr früh selbstständig zu werden. Den Luxus, sich auf andere verlassen zu können, kannte sie nicht. Außerdem hatte ihr Ziel – eine kleine Stadt in der Nähe der Grenze – nicht auf den üblichen Touristenrouten gelegen.
    „Besucher sind in Tarakhar immer willkommen, man begegnet ihnen mit großem Respekt. Dennoch ist es ratsam, nicht allein zu reisen.“
    „Das konnte ich am eigenen Leib erfahren.“ Sie sah ihn vielsagend an und merkte, wie sich Ärger in ihr rührte. Wie konnte er es wagen, ihr die Schuld für das, was passiert war, zuzuschieben? „Dann wäre es vielleicht angebracht, eine Warnung an die Touristen auszugeben. Vielleicht sollten Sie sich darum kümmern, schließlich sind Sie der Herrscher.“
    Mit zusammengekniffenen Augen musterte er sie, dann nickte er. „Sie haben recht, es muss etwas unternommen werden.“
    Cassie fragte sich, was genau ihm wohl vorschwebte. Obwohl er lässig wirkte, konnte sie spüren, dass er keineswegs so entspannt war, wie er tat. Daher ergab sie sich dem Unvermeidlichen und stellte die Frage, die sie bisher nicht zu stellen gewagt hatte. „Sie sagten, dass Mustafa in diesen Bergen herrscht … Sind wir denn nicht mehr in Tarakhar?“
    „Nein, sondern im angrenzenden Bhutran. Wir befinden uns hier auf Mustafas Stammesgebiet, und er herrscht mit eiserner Hand.“
    Eine Welle der Mutlosigkeit schlug über Cassie zusammen. Sie hatte gehofft, nein, gebetet, dass sie noch in Tarakhar wären, wo Scheich Amirs Wort Autorität besaß. Denn von Bhutran wusste sie, dass es ein gesetzloser Staat war.
    Doch sie durfte jetzt nicht aufgeben und auf keinen Fall die Hoffnung verlieren. Sie musste einen Weg finden, um von hier wegzukommen.
    Cassie nahm eine weitere Orangenscheibe vom Teller. Sie würde Kraft für ihre Flucht brauchen.

2. KAPITEL
    Amir beobachtete, wie Cassie die Frucht mit verhaltenem Heißhunger aß. Die Kombination von angriffslustiger Gegnerin mit blitzenden Augen und scharfer Zunge und verletzlicher Weiblichkeit reizte ihn, wie ihn schon lange nichts mehr gereizt hatte.
    Fruchtsaft glänzte auf ihren einladend vollen Lippen, und jetzt fuhr sie sich mit der Zungenspitze darüber, um den Saft abzulecken. Ihre Sinnlichkeit war nicht aufgesetzt, sondern Teil ihres Wesens. Doch war es mehr als nur sexuelle Anziehungskraft, die Amirs Interesse weckte.
    Als Mustafa sie mit übertriebener Großzügigkeit dem hohen Gast vorgeführt

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