Im Bann des Voodoo
ihm.«
Peter erhob sich von seinem Sessel. Auch er fühlte sich in Gegenwart der Puppe nicht wohl. Er trat ans Fenster und warf einen Blick nach draußen. Es war bereits dunkel. Ihm kam ein Gedanke, und er bemühte sich, das Gespräch auf einer sachlichen Ebene zu halten. »Diese Stoffpuppe könnte doch auch einfach sein Talisman sein. Ein Symbol, das ihn an Sicherheit, Erfolg und Gesundheit glauben lässt. Und von dem er sich selbst in der Dampfsauna nicht trennen mag.«
»Nein, das passt auch nicht zu Parker«, entgegnete Bob. »Mir kommt das alles recht merkwürdig vor. Wenn du jedoch mit deiner Theorie richtig liegen solltest, Zweiter, wäre es unsere Pflicht, ihm diesen glücksbringenden Gegenstand zurückzugeben. Und zwar umgehend!«
»Dem steht ja nichts im Wege, Bob.« Justus beugte sich zur Seite und schaltete von seinem Sessel aus den Computer an. »Wenn du die CD-ROM mit Kaliforniens Einwohnerdaten in den Rechner schiebst, haben wir Al Parkers Adresse und Telefonnummer in wenigen Sekunden griffbereit.«
Bob nahm die kleine silberne Scheibe aus ihrer Plastikbox, legte sie in das Laufwerk ein und drückte einige Tasten. Er brauchte nicht lange zu warten, bis auf dem Monitor die gewünschte Anschrift erschien. »Da haben wir ihn schon: Parker, Al. Sourge Street 17, Thousand Oakes. Ich ruf ihn gleich an.«
»Halt, warte noch einen Moment!«
»Häh, was soll das denn, Just?« Bob blickte den Ersten Detektiv fragend an.
»Sprich Mr Parker nicht von selbst auf die Puppe an. Warte ab, bis er dich fragt, ob du vielleicht im wahrsten Sinne des Wortes über dieses liegen gebliebene Spielzeug in der Sauna gestolpert bist und etwas über seinen Verbleib zu sagen hast. Gehört die Puppe ihm und er hat sie tatsächlich mit in die Sauna genommen, ist sie ihm wirklich wichtig und dann müsste er dich eigentlich direkt darauf ansprechen. Schließlich seid ihr beiden die einzigen Gäste in der Sauna gewesen.«
»Das ist zweifellos richtig, Erster«, bestätigte Bob, während er Al Parkers Anschrift in seinem Notizbuch notierte.
»Wenn er also von selbst auf das Thema zu sprechen kommt, werden wir schon von ihm erfahren, was es mit dieser eigenartigen Puppe auf sich hat.« Justus schob Bob das Telefon über den Schreibtisch zu.
»Und wenn sich Mr Parker am Telefon in Stillschweigen hüllt?«, fragte Peter. »Was sagt uns das dann?«
»Erwähnt er die Puppe nicht, können wir davon ausgehen, dass da irgendetwas faul ist. Und in diesem Fall möchte ich ihn lieber direkt mit der Puppe konfrontieren, um seine Reaktion zu beobachten.«
»Bis hierhin habe ich alles verstanden, Erster.« Bob nahm seine Sonnenbrille von der Nase und polierte die Gläser mit einem Zipfel seines T-Shirts. »Es stellt sich nur eine Frage: Unter welchem Vorwand soll ich ihn anrufen? Klar, er hat uns eingeladen. Aber ist es nicht ein bisschen dreist, schon wenige Stunden nach unserem Zusammentreffen mit der Tür ins Haus zu fallen?«
Justus runzelte die Stirn. »Hat uns das jemals gestört? Du kannst ihm ja erzählen, dass wir über sein Angebot, ihm bei der Arbeit mit den Wet Boys über die Schulter gucken zu dürfen, dermaßen begeistert waren, dass wir dich dazu gedrängt haben, am liebsten gleich für morgen früh einen Termin mit ihm zu vereinbaren. Schließlich sind Ferien und zufällig sind Justus Jonas und Peter Shaw eingefleischte Fans der fabelhaften Wet Boys ! Du bist doch sonst nie um eine Ausrede verlegen, Dritter!«
Peter verzog das Gesicht. »Im Vertrauen, mir sagen die Wet Boys nicht besonders zu. Über die Musik und die Texte lässt sich ja streiten – aber wie die drei Typen aussehen und auf der Bühne rumhampeln: Nein danke!«
»Lass das Al Parker bloß nicht wissen, Zweiter«, mahnte Bob. »Wer weiß, vielleicht setzt er uns dann gleich wieder vor die Tür, ohne uns einen Blick in sein Studio werfen zu lassen. Und auf diese Hightech-Kammer bin ich schon sehr gespannt. In der Branche wird geflüstert, dass sein Studio zu den aufwendigsten in ganz Kalifornien zählt. Zahlreiche Superstars nehmen dort ihre Alben auf. Was meint ihr, wer sich da schon alles die Klinke in die Hand gegeben hat!«
Peter blieb gelassen. »Mach dir da mal keine Sorgen, Bob. Ich werde mir gleich morgen die neue Maxi-CD der Wet Boys besorgen und bei Mr Parker als enthusiastischer Fan auflaufen!«
»Hör bloß auf! Es wird gar nicht nötig sein, so dick aufzutragen. Euch wird der Mann gefallen, da bin ich absolut sicher.« Der dritte Detektiv
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