Im Bann des Voodoo
dem Schrank und baute sich lachend vor Justus auf. »Wenn dich Tante Mathilda so sehen könnte, Just! In diesem Kleid siehst du beinahe wie ihre jüngere Schwester aus!«
»Das hast du großartig gemacht, Justus, gratuliere!« Al Parker ging auf Justus zu und schloss ihn begeistert in seine Arme.
Der Erste Detektiv strahlte. »Dieses Kompliment kann ich nur erwidern, Al! So geschickt, wie du die beiden Teebecher ausgetauscht hast, das verdient schon allerhand Respekt!«
»Dein Glück, Al! William Needle hat dir nämlich ein ganzes Fläschchen Panipharm in den Becher geschüttet. Ich dachte schon, der wollte dich umbringen!«
»Unsinn, Zweiter!« Justus schlüpfte aus den unbequemen Stöckelschuhen. »Panipharm ist in keinem Falle tödlich!«
»Wozu war denn aber diese hohe Dosierung notwendig?«, fragte Peter und warf William Needle einen verächtlichen Blick zu.
»Das kann ich dir genau erklären.« Ächzend entledigte sich der Erste Detektiv des schwarzen Kleides, dem noch immer der süßliche Geruch des Damenparfüms anhaftete. »Onkel Titus hat mir Folgendes erzählt: Wenn man auf die genaue Anzahl der Tropfen achtet, im Regelfalle sind es meistens zehn, beginnt die Herzpumpe nach dreißig Minuten auf Trab zu kommen. Heute aber wollte William Needle, dass die Wirkung schneller eintritt. In den anderen Fällen konnte er sich jedes Mal pünktlich auf das Einsetzen des Herzrasens verlassen. Diese genaue Zeitangabe ermöglichte es ihm, auf die Minute vorauszuplanen, wann er Al Parker die Puppen zuspielen musste. Das war ja auch ganz einfach, da unser Produzent seine festen Zeiten hat, in denen er seinen Tee zu sich nimmt. Die Teebeutel hatte Needle lange vorher mit Panipharm präpariert. Er wusste außerdem, dass Al Parker ausschließlich grünen Tee zu sich nahm, der den meisten seiner Gäste aber nicht schmeckte. So konnte er ziemlich sichergehen, dass niemand anderes diese Brühe trank. Die giftigen Teebeutel in die Küche zu schleusen und vor jedem Anschlag heimlich auszutauschen, stellte ebenfalls kein Problem dar, da die Haustür ja stets offen steht.«
»Aber als die Puppe auf dem Herd kochte, hatte Al vorher keinen Tee getrunken. Da war es nämlich erst fünfzehn Uhr, das weiß ich ganz genau!«, rief sich Bob ins Gedächtnis zurück.
»Um diese Uhrzeit trinke ich aber täglich einen halben Liter Milch«, erklärte der Produzent. »Da bin ich spießig.«
»Und diese Angewohnheit wird William Needle auch gekannt haben«, vermutete der Erste Detektiv. »Tja, was lässt man sich für zweihundertfünfzigtausend Dollar nicht alles einfallen!«
»Dürfte ich denn zur Abwechslung auch noch mal etwas fragen, Justus?«
»Nur zu, Al!«
»Wie hat es Needle geschafft, im Dunkeln die Stolperdrähte zu überwinden?«
Der Zweite Detektiv blinzelte Al Parker zu. »Gehst du eigentlich in deiner Freizeit hin und wieder mal ins Kino?«
»Offen gestanden schaue ich lieber Video«, antwortete der Produzent. »Wieso fragst du?«
»Es gab da mal einen Film mit Jodie Foster, in dem sie in einem dunklen Keller von einem Mann verfolgt wurde, der sie trotz absoluter Finsternis immer wieder aufspüren konnte.«
»Wie war das möglich?«, fragte Al. »Leider habe ich diesen Film noch nicht gesehen.«
»Der Mann hatte ein Spezialteil bei sich, das wir auch in William Needles Holzkiste zwischen dem Kleid und der Perücke entdeckt haben. Eine Infrarotbrille! Ein sauteures Nachtsichtgerät der Spitzenklasse! Mit dem war es Needle gelungen, uns auszutricksen!«
Justus warf einen Blick auf die Standuhr und grinste. »Gleich ist es zehn. Das ist genau der richtige Zeitpunkt, um Inspektor Cotta in seiner Frühstückspause zu stören. Ich werde ihn jetzt anrufen und ihm mitteilen, dass William Needle umgehend aus dem Verkehr zu ziehen ist! Er kann ihn direkt hier abholen!«
Al Parker war begeistert. »Und ich telefoniere anschließend gleich mit Bart, Luke und Frank! Die Wet Boys werden kurzerhand aus dem Programm gekippt. Ich werde mit den Jungs ein neues Ding aufziehen! Das Einzige, was mir fehlt, ist ein zündender Name.« Der Produzent blickte Justus, Bob und Peter fragend an. »Was haltet ihr von Die drei ??? ?«
Justus winkte mit einer großen Geste ab. »Vergiss es, Al! Dieser Name ist geschützt! Darauf haben wir ein Copyright auf Lebenszeit!«
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