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Im Bann des Zauberers

Im Bann des Zauberers

Titel: Im Bann des Zauberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulf Blanck
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Mathilda nahm vorsichtshalber ihren Hut ab. Nach der Feuershow gab es einen riesigen Applaus für die Darsteller. Dann kamen Laura und ihr Bruder auf die Bühne. Leon hatte ein Mikrofon und deutete auf ein Stahlseil, das vom Boden aus steil nach oben führte. »Meine Damen und Herren, willkommen zur Hollywood Stunt-Show. Das, was Sie hier erleben werden, zeigt Ihnen kein Actionfilm der Welt. Hier gibt es kein Netz, keinen doppelten Boden und keine Tricks.  Werden Sie Zeuge, wie ich mit diesem Motorrad  das Stahlseil erklimme. Und ich werde diese  Höllenfahrt nicht allein durchführen. Unter mir  schwebt die mutige Laura und wird mich auf dem  Weg zu den Sternen begleiten. Ich bitte um  absolute Aufmerksamkeit!«
    Während sich Leon auf das Motorrad schwang,  zog Onkel Titus seine Videokamera hervor und  filmte alles.  Alle Lichter auf der Bühne erloschen und nur 

    noch ein starker Lichtstrahl verfolgte die beiden Artisten. Beide setzten sich silberfarbene Helme auf und Leon ließ den Motor an. Laura erkannte die drei ??? und winkte ihnen kurz zu. »Die hat mich gemeint«, flüsterte Bob und bekam rote Ohren.
    Dann legte Leon einen Gang ein und ließ die  Maschine aufheulen. Langsam bewegte sich das  schwere Gefährt. Meter um Meter erklommen die  Artisten das straff gespannte Stahlseil und mit  offenen Mündern starrten die Zuschauer hinauf.  Laura saß direkt unter dem Motorrad auf einem  Trapez und balancierte die Maschine aus.  Tante Mathilda schloss die Augen. »Ich kann da  gar nicht hinsehen. Just, nicht, dass du auf dumme Gedanken kommst!« Doch Justus dachte gar nicht daran, solche Kunststücke auszuprobieren. Ihm  wurde schon beim Zusehen schlecht.  Auf halber Strecke machte Leon Halt und Laura  streute goldenes Konfetti nach unten. Dann fuhren sie weiter. Das Seil führte genau auf das Dach des Bankgebäudes von Rocky Beach. Es war mit Abstand das höchste am Marktplatz. Als sie oben  angekommen waren, gab es einen donnernden  Applaus. Doch die Show war noch nicht zu Ende.  Ein weiteres Seil führte vom Dach aus waagrecht  über den gesamten Platz. Leon und Laura stiegen  auf ein zweites Motorrad um und setzten ihre Fahrt über den Marktplatz fort. Alle Zuschauer streckten die Hälse nach oben. Aber plötzlich blieben die beiden Artisten stehen und ein lauter Trommel wirbel ertönte. Laura stellte sich nun auf das Trapez und die ganze Konstruktion begann hin und her zu schaukeln. »Ach herrje, was machen die denn nun?«, stöhnte Tante Mathilda. Die Schwünge  wurden immer heftiger, bis sich das Motorrad  mitsamt dem Trapez einmal um das Seil drehte. Für einen kurzen Moment sah es aus, als würden sie abstürzen. Doch dann richtete sich das Motorrad  wieder auf, um sich anschließend ein weiteres Mal um die eigene Achse zu drehen. Onkel Titus filmte ununterbrochen. »Nicht schlecht. Da war ein guter Konstrukteur am Werk.«
    Schließlich fuhr das Motorrad im Rückwärtsgang  wieder auf das Dach des Bankgebäudes zurück und  Laura und Leon verbeugten sich vor der jubelnden Menge. Dann kamen sie mit dem ersten Motorrad wieder zurück auf die Bühne. Bob war begeistert.
    »Wahnsinn! Und ich war mir schon sicher, dass die 

    runterfallen würden.« Laura und Leon verbeugten  sich ein letztes Mal und traten von der Bühne.
    Eine Weile war es stockfinster.
    Plötzlich gab es einen lauten Knall und eine grelle Feuersäule stieg von der Bühne empor. Als sich der Rauch verzogen hatte, stand wie durch Zauberhand erschienen der Magier Zampani vor ihnen.

Zarkadasch
    Peter konnte das nicht sonderlich beeindrucken.
    »Ach, der wird sich vorher unter einer Klappe im Boden der Bühne versteckt gehalten haben. Mein Vater hat mir den Trick mal erklärt.« Peters Vater arbeitete beim Film für Spezialeffekte. Doch dann geschah etwas, das auch Peter noch nicht gesehen hatte. Zampani zog einen langen Zauberstab unter seinem Mantel hervor und stellte ihn mit der Spitze auf den Bühnenboden. Erstaunlicherweise kippte er nicht zur Seite um. Anschließend sprang der Zauberer mit einem Fuß auf den Stab und blieb  regungslos stehen. Peter rieb sich die Augen. »Der muss irgendwie im Boden verankert sein. Ja, das ist die einzige Möglichkeit.« Leise Musik ertönte und unmerklich verlängerte sich der glitzernde Zauberstab. Sprachlos schaute die Menge auf den emporschwebenden Zauberer. Nach etwa zwei  Metern hatte Zampani die maximale Höhe erreicht.  Nervös rutschte Peter auf der Bank hin

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