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Im Banne des schwarzen Schwertes

Im Banne des schwarzen Schwertes

Titel: Im Banne des schwarzen Schwertes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Regenten auf deinem Thron zurückgelassen und bist hierher gereist? Ich gab dir Nachricht, und du kamst - so mußt du doch eine gewisse Zuneigung zu mir empfinden!«
    Wieder lachte Yishana. »Ich erfuhr, ein bleichgesichtiger Zauberer mit roten Augen und heulendem Runenschwert sei im Nordosten unterwegs. Deshalb bin ich hier, Theleb K'aarna!«
    Theleb K'aarnas Gesicht verzog sich vor Zorn, als er sich vorbeugte und die Schultern der Frau mit Krallenhänden ergriff.
    »Du wirst dich erinnern, daß eben dieser bleichgesichtige Zauberer für den Tod deines eigenen Bruders verantwortlich war!« sagte er nachdrücklich. »Du hast mit einem Manne geschlafen, der Angehörige der eigenen Sippe umgebracht hat -und Verwandte von dir. Als die Drachenherren zurückschlugen, ließ er die Flotte im Stich, die er zur Plünderung seines eigenen Landes herbeigeführt hatte. Dharmit, dein Bruder, war an Bord eines dieser Schiffe und liegt nun verbrannt und verfaulend auf dem Meeresgrund.«
    Yishana schüttelte müde den Kopf. »Du sprichst immer wieder davon in der Hoffnung, mich zu beschämen. Ja, ich nahm den Mann zu mir, der praktisch der Mörder meines Bruders ist - doch auf Elrics Gewissen lasten schlimmere Verbrechen, und trotzdem liebte ich ihn, trotz oder wegen dieser Untaten. Deine Worte haben nicht die gewünschte Wirkung, Theleb K'aarna. Jetzt laß mich. Ich möchte allein schlafen.«
    Die Fingernägel des Zauberers bohrten sich noch immer in Yishanas kühles Fleisch. Er lockerte den Griff. »Es tut mir leid«, sagte er mit gebrochener Stimme. »Laß mich bei dir bleiben.«
    »Geh!« sagte sie leise. Gequält von seiner eigenen Schwäche verließ Theleb K'aarna, der Zauberer aus Pan Tang, das Zimmer. Elric von Melnibone war in Bakshaan - und Elric hatte bei mehreren Gelegenheiten Rache an Theleb K'aarna geschworen - in Lormy, Nadsokor und Tanelorn, wie auch in Jharkor. Tief im Inneren wußte der schwarzbärtige Zauberer, wer die Duelle gewinnen würde, die nun kommen mochten.

2
    Die vier Kaufleute hatten sich in dunkle Mäntel gehüllt und waren wieder gegangen. Sie wollten vermeiden, daß andere von ihrer Verbindung zu Elric erfuhren. Jetzt saß Elric in tiefes Nachdenken versunken über einem frischen Becher goldenen Weins. Er wußte, daß er besonders tatkräftige Hilfe brauchte, wollte er Nikorns Burg erobern. Das Gebäude war praktisch uneinnehmbar, und angesichts von Theleb K'aarnas nigromantischem Schutz war schon eine besondere Magie erforderlich. Elric wußte, daß er es in der Zauberei mit Theleb K'aarna aufnehmen und ihn auch übertreffen konnte, doch waren einmal all seine Energien darauf verwendet, den anderen Zauberer zu bekämpfen, hatte er keine Kraft mehr, die gutgeschulte Wache aus Wüstenkriegern zu überwinden, die in den Diensten des Kaufmannsprinzen stand.
    Er brauchte Hilfe. In den Wäldern südlich von Bakshaan würde er Männer finden, das wußte er, deren Hilfe ihm nützlich war. Doch würden sie ihm helfen? Er besprach das Problem mit Mondmatt.
    »Ich habe erfahren, daß eine Bande meiner Landsleute kürzlich aus Vilmir nach Norden vorgestoßen ist, wo sie mehrere große Städte ausgeplündert hat«, informierte er den Mann aus dem Osten. »Seit der großen Schlacht um Imrryr vor vier Jahren haben sich die Melniboneer immer mehr von der Dracheninsel ausgebreitet - als Söldner und Freibeuter: Imrryr ist meinetwegen gefallen, und das wissen sie. Doch wenn ich ihnen reiche Beute verspreche, helfen sie mir vielleicht.«
    Mondmatt setzte ein schiefes Lächeln auf. »Darauf würde ich mich nicht verlassen, Elric«, sagte er. »Eine Tat wie die deine läßt sich schwerlich vergessen, wenn du mir die offene Sprache verzeihst. Deine Landsleute müssen heute gegen ihren Willen durch die Welt wandern, sie sind Bürger einer vernichteten Stadt - der ältesten und größten, die es je gegeben hat. Als das Schöne Imrryr fiel, muß es viele gegeben haben, die dir alles Schlechte wünschten.«
    Elric lachte auf. »Möglich«, sagte er. »Aber immerhin sind es meine Leute, die ich gut kenne. Wir Melniboneer sind eine alte und geistig sehr wendige Rasse - wir lassen es nicht oft zu, daß die Emotion auf unser allgemeines Wohlbefinden einwirkt.«
    Mondmatt hob mit ironischer Grimasse die Augenbrauen, und Elric deutete seinen Ausdruck richtig. »Ich war eine Zeitlang die Ausnahme«, sagte er. »Doch jetzt liegen Cymoril und mein Cousin in den Ruinen Imrryrs, und meine eigene Qual rächt jede Missetat, die ich

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