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Im Banne des schwarzen Schwertes

Im Banne des schwarzen Schwertes

Titel: Im Banne des schwarzen Schwertes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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einer gewaltigen Flammenblüte vereinigten, die zum Kampf gegen die Kyrenee antrat.
    Die beiden Massen stießen aufeinander, und es gab eine Explosion vielfarbigen Lichts, die den Roten Bogenschützen blendete und die Schiffe in so heftige Schwankungen versetzte, so daß mehrere kenterten und ihre Besatzungen zu Tode stürzten.
    Flammenmassen wirbelten umher, und Bro

    cken giftiger Schwärze aus dem Körper der Kyrenee wurden herumgeschleudert und töteten jeden, den sie berührten, ehe sie noch selbst verschwanden.
    Ein fürchterlicher Gestank lag in der Luft - ein Brandgeruch, ein Geruch nach aufgewühlten Elementen, denen es nie bestimmt gewesen war, miteinander in Berührung zu kommen.
    Die Kyrenee starb zuckend und klagend, während die Flammengeister verblaßten und schwanden - sie waren ebenfalls am Ende oder kehrten in ihre eigene Sphäre zurück. Die verbleibende Masse der großen Kyrenee wogte langsam zur Erde hinab, wo sie auf die verzweifelt fliehenden Bettler stürzte, sie tötete und auf dem Boden meterweit nur einen nassen Fleck zurückließ, in dem weiß die Knochen von Bettlern schimmerten.
    Rackhir rief: »Schnell - macht dem Kampf ein Ende, ehe Narjhan neue Schrecknisse heraufbeschwört!«
    Und die Boote segelten in die Tiefe, und die Bootsleute warfen ihre Stahlnetze, zogen gewaltige Fänge von Bettlern an Bord ihrer Schiffe und erschlugen die sich windenden armseligen Gestalten mit Dreizacken und Speeren.
    Rackhir verschoß einen Pfeil nach dem anderen, mit dem zufriedenstellenden Ergebnis, daß jede Spitze das ihr vorbestimmte Ziel traf. Die verbleibenden Krieger von Tanelorn stürmten gegen die hilflosen Bettler an, geführt von Brut, der über und über von klebrigem Blut besudelt war, doch siegesgewiß lächelte.
    Narjhan hielt seine Stellung, während die Bettler an ihm und dem Mädchen vorbei die Flucht ergriffen. Sorana schien Angst zu haben; sie hob den Kopf und begegnete Rackhirs Blick. Der Rote Bogenschütze richtete einen Pfeil auf sie, überlegte es sich anders und schoß statt dessen auf Narjhan. Der Pfeil drang in die schwarze Rüstung ein, hatte aber keine sichtbare Wirkung auf den Lord des Chaos.
    Dann warfen die Bootsleute aus Xerlerenes ihr größtes Netz aus dem Schiff, mit dem Rackhir gekommen war, und in den Maschen fingen sie Lord Narjhan und auch Sorana.
    Vor Freude brüllend, zerrten sie die strampelnden Körper an Bord, und Rackhir eilte nach vorn, um sich den Fang anzusehen. Sorana hatte von den Drahtmaschen einen Kratzer im Gesicht davongetragen, der Körper Narjhans dagegen lag schrecklich still im Netz.
    Rackhir entriß einem Bootsmann die Axt, stellte einen Fuß auf die Brust Narjhans und schlug den Helm zur Seite.
    »Ergib dich, Narjhan aus dem Chaos!« rief er in sinnloser Freude. Er war beinahe trunken vor Triumph, denn es geschah immerhin zum ersten Mal, daß ein Sterblicher über einen Lord des Chaos gesiegt hatte.
    Aber die Rüstung war leer, als habe sich niemals Fleisch darin befunden, und Narjhan war fort.
    Es kehrte nun Ruhe an Bord der Schiffe von Xerlerenes ein wie auch in Tanelorn. Die Überreste der Krieger hatten sich auf dem großen Platz der Stadt versammelt und feierten ihren Sieg.
    Friagho, der Kapitän aus Xerlerenes, trat zu Rackhir und zuckte die Achseln. »Der Fang, auf den es uns ankam, ist entwischt - aber das andere genügt uns auch. Vielen Dank für den Fischfang, mein Freund.«
    Lächelnd faßte Rackhir den anderen an der schwarzen Schulter. »Vielen Dank für die Hilfe -ihr habt uns allen einen großen Dienst erwiesen.«
    Wieder zuckte Friagho die Achseln und wandte sich mit erhobenem Dreizack zu den Netzen um. Plötzlich rief Rackhir: »Nein, Friagho - die laß in Ruhe! Den Inhalt dieses Netzes überlaß mir!«
    Sorana, der Inhalt, den er meinte, blickte ihm angstvoll entgegen, als wäre sie doch lieber von Friaghos Dreizack aufgespießt worden. »Nun gut, Roter Bogenschütze«, sagte Friagho. »An Land gibt es noch viel mehr.« Und er zog an dem Netz, um sie freizulassen.
    Zitternd stand sie auf und blickte Rackhir bang an.
    Rackhir lächelte freundlich und sagte: »Komm zu mir, Sorana!« Sie trat vor ihn hin und starrte mit weit geöffneten Augen in sein knochiges Falkengesicht empor. Lachend riß er sie hoch und warf sie sich über die Schulter.
    »Tanelorn ist gerettet!« rief er. »Du wirst es lernen, seinen Frieden mit mir zu genießen!« Und er stieg die Strickleiter hinab, die von den Bootsleuten über die Schiffswand geworfen

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