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Im Bus ganz hinten

Im Bus ganz hinten

Titel: Im Bus ganz hinten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fler
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schüchtern, was Mädchen betraf. Sie wohnte nur drei Stationen von meinem Heim entfernt, und wir
    redeten immer wieder kurz miteinander, wenn wir gemeinsam mit dem Bus zur Schule fuhren. A ber ich traute mich nie, mich tatsächlich
    neben sie zu setzen, ich starrte sie lieber mit etwas Sicherheitsabstand heimlich von der letzten Reihe aus an. Wenn ich sie sah, bekam ich
    sofort Herzrasen – ich fand Zaida einfach übertrieben toll. A ußerdem war der Getto-Bus ja auch nicht der romantischste Ort, um einen ersten
    A nnäherungsversuch zu starten. Es müsste mal ganz ungezwungen auf einer Party passieren, dachte ich mir.
    Zum Glück war das die Zeit, in der ich anfing, mit meinem neuen Kumpel Zwek um die Häuser zu ziehen. Meist gingen wir in total abgefuckte
    Schuppen in Wannsee. Die Clubs waren an sich nichts Besonderes, im Gegenteil: Teilweise waren die Läden sogar richtig mies. A ber aus den
    Boxen dröhnte Hip-Hop, und das reichte uns zum Feiern. A lkohol trank ich grundsätzlich keinen, da ich ja ohnehin schon meine
    Grundparanoia hatte. Die wollte ich nicht auch noch mit Sauforgien verstärken. Meine Nüchternheit hatte allerdings einen entscheidenden
    Nachteil: Ich selbst war nicht mutig genug, um die Mädchen anzusprechen, während die ganzen Besoffenen um mich herum sich
    hemmungslos auf das Frischfleisch stürzten. Es war ein ewiger Teufelskreis!
    Eines A bends chillte ich wieder einmal mit ein paar Kumpels, darunter Zwek und Jo, in so einem heruntergekommenen Hip-Hop-Laden. A uch
    Zaida war mit ihren Mädels da. Sie war so sexy, dass es kaum zum A ushalten war: total aufgebrezelt, stark geschminkt, in Minirock und High
    Heels. Sie bewegte sich auf der Tanzfläche wie eine Königin und war einfach umwerfend. Ich musste sie die ganze Zeit anstarren. A ls sie mit
    dem A rsch wackelte, bekam ich Hitzewallungen. A ber ich war wie gelähmt. Sie ansprechen? No way! Tja, und einen A ugenaufschlag später
    war es dann zu spät: Da ergriff nämlich mein Kumpel Zwek die Initiative. Fuck! Er hatte – im Gegensatz zu mir – schon ein paar Biere geleert,
    und seine Hemmschwelle war dementsprechend niedrig. Er schwang sich einfach neben Zaida auf die Tanzfläche und fing an, sich wie ein
    wildes Tier an ihr zu reiben. Ich fand die ganze A ktion zunächst peinlich, musste dann zu meiner Erschütterung aber relativ schnell feststellen,
    dass Zaida dieser eigenwillige Paarungstanz auch noch zu gefallen schien. Sie machte mit. Tanzte eng mit ihm. Sie lachte. Ihre schönen
    braunen A ugen strahlten – und sie rieb sich mit ihrem Minirock an seiner Hose. Ich wollte Zwek beide Beine brechen. A ber stattdessen brach
    nur er mir mein Herz.
    Blind vor Liebe

    Von diesem Zeitpunkt an war meine Traumfrau fest vergeben – und das auch noch an meinen besten Kumpel. Damit musste ich jetzt erst mal
    klarkommen. Ich durfte ständig mit ansehen, wie die beiden vor allen rumknutschten und fummelten. Das war die Höchststrafe! Ich war total
    hinüber. Und genau in dem Moment, als ich dachte, meinen absoluten Tiefpunkt erreicht zu haben, kam es noch dicker: Wir waren wieder
    einmal alle zusammen auf einer Party, sprangen zum Hip-Hop auf der Tanzfläche herum, und ich musste Zaida andauernd aus dem
    A ugenwinkel anstarren. Sie sah schon wieder so verboten gut aus! Ich war wie geblendet von ihrer Schönheit und vergaß alles um mich
    herum. Ich war sprichwörtlich blind vor Liebe, und wenige Sekunden später war ich das auch im wahrsten Sinne des Wortes: Während Zaida
    nämlich ihre feinsten Dance-Moves auspackte und dabei mit ihren Händen wild in der Luft herumwirbelte, flutschte ihr das Cocktailglas aus der
    Hand und wurde zum lebensgefährlichen Geschoss. Es flog mit Lichtgeschwindigkeit durch den Raum und landete – wo auch sonst? – mitten
    in meinem Gesicht. Es war keine A bsicht, nehme ich mal an, aber der Wurf hat definitiv gesessen. Volltreffer! Direkt ins Bull’s Eye. Oder
    besser gesagt: in Flers A uge! Um mich herum war es plötzlich komplett dunkel. Das eine A uge war blind. Und vor lauter Schock sah ich auf
    dem anderen gleich auch nichts mehr. Es war zappenduster! Meine Scheißkumpels waren natürlich so besoffen, dass sie sich über den Unfall
    nur totlachten. »Ey, A lter, spinn nicht so rum. Trink mal ein Bier, dann sieht die Welt schon wieder ganz anders aus!« Doch wie sollte sie denn
    je wieder anders für mich aussehen, wo ich doch gerade mein A ugenlicht auf dem Dancefloor verloren hatte? Selbst als mir

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