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Im Dienste der Comtesse

Im Dienste der Comtesse

Titel: Im Dienste der Comtesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CLAIRE THORNTON
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Jean-Baptiste zu beteiligen. Wenn der Mann wirklich Jean-Baptiste war.
    Es war eine lange, ermüdende Nacht. Der Buchhalter verhielt sich ruhig. Keines der Pferde begann zu lahmen. Die Stunden zogen sich gnadenlos monoton in die Länge. Pierce war froh, als die Postkutsche morgens kurz nach acht in Chippenham eintraf. Alle Passagiere stiegen aus. Zwei von ihnen reisten weiter nach Bath und wollten sich nur kurz die Beine vertreten, aber Pierce und der Buchhalter waren an ihrem Ziel angekommen. Robson kletterte vom Kutschbock und achtete darauf, dass Jean-Baptiste sein Gesicht nicht sah.
    Im Innenhof des Gasthauses herrschte rege Betriebsamkeit, als die Pferde der Postkutsche ausgewechselt wurden. Pierce behielt den Buchhalter weiterhin im Auge. Das Gepäck des Mannes bestand nur aus einer kleinen Reisetasche, die er die ganze Fahrt über auf seinem Schoß festgehalten hatte. Wenn er wirklich Jean-Baptiste war, konnte sie durchaus das Geld enthalten, das er vom Erpresserkonto abgehoben hatte. Jetzt verließ er den Innenhof, ohne mit irgendjemandem zu sprechen.
    Pierce und Robson folgten ihm, jeder auf einer anderen Straßenseite. Pierce versuchte, den Mann mit Mélusines Augen zu sehen. Ging er nun wie ein älterer Mann – oder wie ein jüngerer Mann, der nur so tat, als wäre er älter? Natürlich hätten über zwölf Stunden in einer Kutsche jeden Menschen seines jugendlichen Elans beim Gehen berauben können.
    Der Buchhalter begab sich in ein anderes Gasthaus. Ein paar Minuten hielt er sich im Hof auf, als wartete er auf jemanden. Ein Bediensteter kam auf ihn zu, sie wechselten ein paar Worte, ein kleiner Gegenstand wurde zwischen ihnen weitergereicht, danach trennten sie sich wieder. Längs des ersten Stocks befand sich eine Galerie mit lauter Türen. Der Buchhalter ging die Treppe hinauf, die Galerie entlang bis zu einer der Türen. Er schloss sie auf und trat ein.
    Robson benutzte dieselbe Treppe wie der Buchhalter. Pierce sah sich um und entdeckte eine weitere am anderen Ende der Galerie. Er überquerte den Hof, um sowohl die Tür als auch beide Treppen im Auge zu haben.
    Robson schlenderte den Gang entlang, blieb vor der Tür, hinter der der Buchhalter verschwunden war, stehen und stopfte umständlich seine Pfeife neu. Danach setzte er langsam seinen Weg fort.
    „Ich habe Geräusche gehört, aber keine Stimmen“, berichtete er Pierce. „Ich würde sagen, er ist allein dort drinnen.“
    „Das ist wahrscheinlich, da der Bedienstete ihm einen Schlüssel gegeben hat. Sehen Sie nach, ob es eine andere Tür zu diesem Raum im Inneren des Gasthauses gibt“, bat Pierce. „Wir wollen ihn jetzt nicht verlieren.“
    Robson nickte, und kurz darauf war Pierce allein. Er lehnte sich gegen eine Mauer, mit einem Auge die Tür im Blick behaltend, aber auch ganz allgemein die Umgebung beobachtend. In dem geschäftigen Hoftreiben fiel er nicht weiter auf. Eine Magd eilte mit einem Brotkorb über das Kopfsteinpflaster. Ein Mann mit einer Schaufel lief zu den Ställen. Pferde wurden vor eine private Kutsche gespannt …
    Eine Weile zog er die Kutsche in Betracht, doch dann winkte er einen Bediensteten herbei, zahlte für zwei Mietpferde und befahl, sie unverzüglich satteln zu lassen.
    Die Pferde standen seit fünf Minuten bereit, als die Tür auf der Galerie geöffnet wurde. Über den Widerrist eines der Pferde hinweg beobachtete Pierce, wie ein Mann herauskam. Zuerst glaubte er, Robson müsste sich geirrt haben und es sei doch noch eine andere Person in dem Zimmer gewesen, denn dieser Mann jetzt war eindeutig jung. Er war modisch gekleidet und ging leichtfüßig. Allerdings trug er dieselbe Reisetasche wie der Buchhalter, und auch Größe und Statur stimmten überein. Er blieb stehen und sprach mit demselben Bediensten, von dem der Buchhalter den Schlüssel erhalten hatte. Pierce verfolgte, wie mehrere Münzen den Besitzer wechselten.
    Anschließend ging der junge Mann zu der privaten Kutsche und sprach den Kutscher an. Pierce war nahe genug, um verstehen zu können, wohin die Reise gehen sollte. Der junge Mann sprach leidlich gut Englisch, aber sein Akzent war unüberhörbar französisch.
    Der Bedienstete kehrte mit einer weiteren Tasche aus dem Zimmer des Franzosen zurück und hob sie in die Kutsche. Robson war schon vor ein, zwei Minuten hinter Pierce aufgetaucht, aber beide sagten kein Wort, bis der Franzose eingestiegen war und die Kutsche langsam vom Hof rollte.
    „Er gehört Ihnen“, sagte Pierce. „Er fährt

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