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Im Dunkel der Waelder

Im Dunkel der Waelder

Titel: Im Dunkel der Waelder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Aubert
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Sie die Schlüssel zu Delmares Wohnung?«
    »Ich hatte mir Nachschlüssel machen lassen, als ich die Wohnung strich. Ich sagte mir, wer weiß, schaden kann es nicht! Vielleicht brauchst du sie ja mal …«
    »Na, Sie sind ja wirklich sehr vorausschauend«, meint Gassin und blättert ein paar Seiten um.
    »Ich hatte beschlossen, es zu sein, ich wollte nicht noch einmal in eine Falle tappen.«
    »Und können Sie mir erklären, warum Sie behauptet haben, Virginie sei bei Delmare, wo sie doch im Kofferraum Ihres Wagens lag?«
    »Ich habe geblufft. Ich hab’ irgendwas erfunden, was halbwegs plausibel klang. Auf diese Weise wußte ich, wohin Hélène mit Elise fahren würde. Was Hélène nicht wußte, war, daß Virginie sich im Kofferraum des Wagens befand, mit dem sie gerade losgefahren war!«
    Deshalb also hat Hélène Virginie nicht bei Benoît gefunden … Dort saßen nur Paul und Yvette auf dem Sofa … Mein Gott, was für ein Durcheinander!
    »Wie spät ist es?« erkundigt sich Guillaume, dem das Verhör völlig egal ist.
    »22 Uhr«, sagt eine rauhe Stimme, die offensichtlich dem Wachposten gehört.
    »Also, wenn ich Sie recht verstanden habe, Mercier«, sind Sie so schnell wie möglich in Delmares Wohnung gegangen«, fährt Gassin leicht gereizt fort.
    »So ist es. Ich habe den Honda auf dem Parkplatz gesehen, es goß in Strömen und weit und breit war niemand zu sehen. Ich öffnete den Kofferraum, dessen Schlüssel ich bei mir hatte, und nahm Virginie. Ich hatte gerade noch Zeit, mich hinter den Mülltonnen zu verstecken, da stürmte Hélène auch schon aus dem Haus und brauste mit dem Wagen davon …«
    »Was geschah dann?«
    »Also, ich wußte noch immer nicht, was ich tun sollte. Ich beschloß, mich in Benoîts Wohnung umzusehen und öffnete behutsam die Tür. Und da sah ich es.«
    »Was?«
    »Es war sehr dunkel, aber ich konnte erkennen, daß auf dem Sofa regungslose Gestalten saßen. Ich näherte mich ihnen, und als meine Augen sich an das Halbdunkel gewöhnt hatten, erkannte ich Paul, der offensichtlich tot war, und Yvette, die zwar lebte, aber nicht bei Bewußtsein war. Und dann sah ich Elise in ihrem Rollstuhl. Ich setzte Virginie auf das Sofa neben Yvette und beschloß, auf Hélènes Rückkehr zu warten. Diesmal hatte ich sie!«
    »Und das Mädchen? Fanden Sie es richtig, das Virginie, Ihre Tochter, all das miterleben würde?«
    »Nein, deshalb das Hexobarbital … Doch sie wachte auf … ich will das jetzt nicht in allen Einzelheiten erzählen, nur soviel, es gelang mir, sie wieder zu betäuben. Ich versteckte sie hinter dem großen Ledersessel und mich hinter der Tür.«
    »Eine richtige Räuberpistole, fehlt nur noch Fantômas … Und in diesem Augenblick sind Sie, Guillaume, mit Madame Fansten zur Tür hereingekommen?«
    »Ja, so ist es«, bestätigte Guillaume. »Ich würde gern einen Kaffee trinken.«
    »Merkwürdig, nicht wahr, daß Sie immer dort auftauchen, wo man es nicht erwartet …? Mal in Marseille, mal am Ufer des Teichs und zufällig müssen Sie ausgerechnet jetzt etwas in dem Haus reparieren, in dem Delmares Wohnung ist! Wer hat Sie angerufen?«
    »Mich hat eine Madame Delmare angerufen, die meinte, ich solle sofort kommen, es handele sich um einen Notfall.«
    »Machen Sie sich jetzt auch über mich lustig, oder was? Ist das hier eine Verschwörung?«
    »Ganz und gar nicht. Und im übrigen wußte ich überhaupt nicht, daß Elises Verlobter Delmare mit Nachnamen hieß.«
    »Ich weiß wirklich nicht, warum Madame Fansten wollte, daß Sie auch kommen«, wundert sich Gassin.
    »Nun, ich war es, der Guillaume angerufen hat«, mischt sich Tony mit sanfter Stimme ein.
    »Sie?« rufen Gassin und Guillaume gleichzeitig.
    »Bevor ich in Benoîts Wohnung hinaufging, führte ich zwei Gespräche von einer öffentlichen Telefonzelle aus«, erklärt Tony. »Zuerst habe ich einen Krankenwagen gerufen, denn ich hatte gute Gründe anzunehmen, daß dort oben jemand verletzt war. Dann meldete ich mich bei Jean Guillaume. Ich benötigte einen Zeugen, den man nicht ablehnen würde, denn ich fürchtete, daß Elises Zeugenaussage, nun ja … nicht besonders leicht zu verstehen sein würde«, schließt er taktvoll.
    »Ich hätte sterben können!« entrüstet sich Guillaume.
    »Eigentlich hätte alles problemlos über die Bühne gehen müssen. Ich war bewaffnet und wußte, daß Hélène es nicht war. Ich konnte natürlich Elises Eingreifen nicht vorhersehen.«
    Wie idiotisch von mir, also wirklich, wie idiotisch

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