Im Grab des Pharao
schmeckten zuckersüß. So ruhig und entspannt hatten sie seit ihrem Besuch in der Zukunft nicht mehr zusammengesessen. Zeit, endlich ein paar Fragen loszuwerden.
»Wann werde ich eigentlich Weltpräsident?«, fragte Ben. Maddox und Raketa hatten schon einiges aufgezählt, was er an Gesetzen einführen würde. »Wann werden die Menschen Tiere endlich als gleichwertige Wesen behandeln? Und wie schaffe ich die Kriege ab? Und wann hören die Menschen auf, die Erde zu verschmutzen? Und warum ...«
Raketa lachte. »Stopp! Wir dürfen dir sowieso keine Antworten geben. Du wirst alles von ganz alleine richtig machen.«
Maddox nickte. Dann strich er über seinen iBELT. »Habe ich euch schon von meiner neusten Erfindung erzählt? Lunarzellen. Die nutzen das Mondlicht zur Energiegewinnung. Damit kann ich die Energiewaben meines iBELT auch nachts aufladen.«
Er sah zu einem Tempel am Ufer, vor dem Pilger standen. Glatzköpfige Priester in langen Gewändern nahmen Opfergaben entgegen. »Außerdem hoffe ich auf magischen Beistand für Ben.«
Kalle nickte stumm. Er fühlte sich gar nicht wohl. Sein großer Zeh juckte. Eine Vorahnung. Dieses Abenteuer würde noch gefährlicher werden als die letzten. Knacki würde nicht lange brauchen, um Ben erneut ausfindig zumachen. Das spürte er einfach. Er musste auf der Hut sein. Wie ein Krokodil mit offenen Augen schlafen. Damit sein Freund die Angriffe dieses Wahnsinnigen überlebte.
»Mich interessiert vor allem die ägyptische Medizin«, sagte Raketa. »Ihre Ärzte haben schon Schädel geöffnet und Zahnprothesen angefertigt.«
Maddox grinste. »Und einigen Patienten ist es sogar gelungen, nach der Operation noch ein bisschen weiterzuleben.«
Ben lachte mit. Aber Kalle blieb ernst. Sein Zeh ließ ihm keine Ruhe.
»Mayday. Mayday«, warnte der rudernde Krake plötzlich. »Leck am Boden. Wassereinbruch.«
Maddox sprang auf. »Megaflop! Da haben uns die Schüsse von Knacki wohl doch erwischt. – Mononuklear aufsetzen!« Aus Maddox’ Kragen kam eine einäugige Brille hervor und legte sich vor seine rechte Gesichtshälfte. Sie vergrößerte alles bis zu dreimillionenfach. »Weit und breit kein Mensch zu sehen. Seltsam. Aber gut für uns. Ich muss nämlich den Zeitgleiter kurz zurückverwandeln. Aber ...« Der Co-Pilot hämmerte auf dem iBELT herum. »Megamegaflop!«, fluchte Maddox. »Der Materiewandler spinnt.«
Raketa wurde ernst. »Ich erwarte einen vernünftigen Bericht, Co-Pilot.«
Maddox stand stramm. »Zeitgleiter-Verwandlung fehlgeschlagen. Die Elektronik muss beschädigt sein.«
Langsam hob sich die Nase der Barke in dieLuft. Das einströmende Wasser riss das Boot immer weiter in die Tiefe.
»Wusste ich’s doch!«, polterte Kalle los. »Auf meinen großen Zeh ist Verlass!«
Auf Leben und Tod
Das Ufer war nur hundert Meter entfernt. Verlassene Felder, eingestürzte Hütten, Wüste. Und ein verfallener Tempel. Ben schüttelte sich. Hier wäre er freiwillig nie an Land gegangen. Aber ihnen blieb keine andere Wahl.
Stahlbert flexte in seine wahre Gestalt. Mit einem Kopfsprung hechtete er in den Nil. Maddox zeigte auf den Tempel. »Zieh die Barke dorthin. An Land kann ich den kleinen Schaden schnell beheben.« Stahlbert vergrößerte seine Hände um das Zehnfache und packte zu. Mit seiner gigantischen Kraft zog er die Barke Richtung Ufer.
Die Sonne stand nun an der höchsten Stelle. Erbarmungslos brannte sie auf das Land am Nil herab. »Mein Gehirn verbrutzelt«, stöhnte Kalle. Er nahm drei Schritte Anlauf. Dann sprang er. »Arschbombe!« Ben lachte. So eine Abkühlung konnte auch er gut gebrauchen. Er hechtete seinem besten Freund hinterher. Das Wasser war herrlich. Und Kalle musste dringend untergetaucht werden!
Stahlbert war bereits am Ufer angekommen. Scheinbar ohne Anstrengung zerrte er die Barke durch den Sand auf den Tempel zu. Nur hier gab es Schatten. Maddox und Raketa ruderten wild mit den Armen.
Ben schüttelte sich Wasser aus dem Ohr. »Kannst du verstehen, was sie wollen?«
Kalle spuckte eine Fontäne aus. »Klar. Sie rufen: Jetzt ist Ben reif!« Lachend drückte er Ben unter Wasser.
»Cool!«, freute sich Kalle. »Maddox und Raketa kommen auch!« Die beiden kraulten mit kräftigen Zügen auf sie zu. Da streifte etwas sein Bein. Rau wie Sandpapier. »Ben?«
Aber nein. Ben tauchte prustend an einer ganz anderen Stelle wieder auf. »Weg hier!«, brüllte sein bester Freund. »Ich hab ein Kroko...«
Weiter kam Ben nicht. Hinter ihm schob sich ein
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