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Im Grab des Pharao

Im Grab des Pharao

Titel: Im Grab des Pharao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thilo
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bin, und ich habe noch nie eines ergattert.“
    „Ich bin einfach nur zu spät gekommen“, erklärte Ağan.
    „Das ist völlig egal, wann man hierherkommt“, gab Addi zurück. „Ich bin schon seit mehr als zwei Stunden hier und stand ganz weit vorne. Aber als die das Seil vor der Bühne weggenommen haben, haben mich die Erwachsenen einfach über den Haufen gerannt.“
    „Warum hast du dich nicht vorher irgendwo versteckt? Nah an der Bühne.“
    Addi sah den Jungen erstaunt an. Auf diese wirklich gute Idee war er gar nicht gekommen. „Du meinst unter der Bühne oder so, um dann von da vor die Leute zu kommen?“
    „Natürlich“, nickte Ağan. „Es gibt immer einen Weg, man muss ihn nur sehen. Und darum werde ich mein Autogramm auch noch bekommen. Ich werde der Einzige in meiner Familie sein, der ein Autogramm von Spidy hat, und mein Vater wird mich bewundern. Es ist eine große Leistung, ein Autogramm von einem wirklichen Star zu bekommen. Würdig der Taten eines Kalifen.“
    Addi verdrehte die Augen. Den ganzen Kalifenkram konnte sich der Junge seinetwegen gerne schenken. Andererseits brauchte er jetzt dringend dessen Hilfe. Also sagte er: „Aber hör mal, Ağan, deinen Weg muss man auch gehen können . Und er wurde leider gerade eben für immer geschlossen.“ Addi zeigte auf die Beine der lila Dame. „Doch ich habe eine andere Idee, wie wir nach vorne kommen.“
    Ağan musterte die lila Berge vor sich. „Sag schon“, meinte er dann ergeben.
    Addi grinste und wies nach rechts zu einem Verkaufsregal, das geradewegs auf den Rand der Bühne zulief. „Über das lange Regal da mit den ganzen Kuscheltieren obendrauf. Da könnten wir leicht drüberlaufen …“
    „Wie willst du das denn machen? Da zertrampeln wir doch alles.“ Ağan schüttelte den Kopf.
    „Überhaupt nicht!“, widersprach Addi. Er deutete auf die Spidy-Puppen, Handtücher und T-Shirts, die mit dem grünen Monster bedruckt waren und sich neben ebenso bedruckten Gummistiefeln und Schulranzen stapelten. „Da oben liegen doch nur weiche Sachen. Da geht nichts kaputt. Und in der Mitte des Regals ist eine Strebe, siehst du, das ist wie auf einem Schwebebalken, da laufe ich locker drüber. Wenn dir das zu viel ist, mache ich es für uns beide. Du musst mir nur hochhelfen!“
    Ağan sah ihn ungläubig an.
    „Ich klettere da drüber“, wiederholte Addi stur. „Das kann ich blitzschnell! Ich renne bis nach vorne, springe auf die Bühne und hole uns zwei DVDs mit Autogramm. Wie schreibt man Aschan?“
    Ağan verzog den Mund. „Es heißt Ağan! Das ist türkisch! Und man schreibt es A-G-A-N mit einem weichen G mit einer Breve drauf, so ein kleines U, verstehst du?“
    Addi hatte keine Ahnung, was ein weiches G mit einem U drauf sein sollte, aber das war ihm auch egal.
    „Okay, Ağan, alles klar! Hilfst du mir? Ich bin übrigens Addi!“
    Ağan blickte auf das Rückenmeer, das sich wie eine Mauer vor ihm erhob. Da war kein Durchkommen. Er nickte geschlagen.
    „Ich helfe dir, Addi, selbst wenn ich es für Wahnsinn halte. Doch einen Fremden in Not soll man nicht im Stich lassen.“
    Die Leute machten den Jungen sogar Platz, als sie sich von der Bühne weg aus der Masse herausarbeiteten.
    Addi lief zur Schmalseite des Regals. Es war höher, als er gedacht hatte, aber mit Ağans Hilfe würde er es schaffen.
    „Du musst mir eine Räuberleiter machen.“
    Ağan stellte sich mit dem Rücken an die Regalwand. „Viel Glück, Addi! Und ich wünsche dir eine frohe Zeit im Gefängnis.“
    „Was?“ Addi sah Ağan verwirrt an.
    Ağan zuckte die Schultern. „Dieser Plan kann nur schiefgehen. Die schmeißen dich hier raus und du kommst in den Knast! Jede Wette!“
    „Quatsch, ich mache ja nichts kaputt!“
    „Wie du willst.“
    Ağan faltete die Hände und Addi wollte eben den ersten Fuß in die Räuberleiter setzen, als eine helle, etwas spöttisch klingende Stimme hinter ihnen sagte: „Dein Freund hat recht!“
    Addi fuhr herum.
    An einen Verkaufstisch mit DVDs gelehnt, stand ein aschblondes Mädchen mit durchscheinend weißer Haut. Sie trug einen Rock aus rotem Stoff, der wie Seide glänzte, und darüber ein buntes Hemd mit einem auffällig großen Kragen. Aus ihren elfenblauen Augen sah sie die beiden Jungen an.
    „Du schaffst es vielleicht, da rüberzulaufen. Ich würde es jedenfalls schaffen, aber spätestens an der Bühne bist du dran! Dann holen die dich da runter. Das findet hier keiner lustig.“
    Ağan lächelte. „Genau meine

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