Im Heu oder im Bett
sie in der Erinnerung daran.
Doch sie ermahnte sich, sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren. Sie musste heute morgen mit der Wäsche fertig werden und für Cole eine Schublade ausräumen.
Gestern war er mit ihrem Lieblingseis als Friedensangebot zurückgekommen. Vielleicht könnte das bedeuteten, dass er daran dachte zu bleiben. Vielleicht bedeutete das, dass er anfing, etwas für sie und Jem zu empfinden. Auf dem Weg zur Tür fiel ihr Blick auf Coles Matchsack unter dem Bett. Sie lächelte, als sie daran dachte, wie er in der Nacht - wie schon so oft in dieser Woche - eine Folienpackung aus dem Matchsack geholt hatte, um sie zu schützen. Lauren entschied, auch darin nach weiterer Schmutzwäsche zu sehen. Da sie in dieser Woche noch nicht zum Wäsche waschen gekommen war, musste sie diese Aufgabe schnellstens nachholen. Denn wenn Jem bald nach Hause kommen würde, würde mit Sicherheit der Inhalt seines ganzen Koffers reif für die Waschmaschine sein.
Sie lächelte bei dem Gedanken für ihre beiden Männer zu sorgen. Sie kniete sich vor den Matchsack, holte Unterwäsche und Socken heraus, die sie in den Wäschekorb packte. Dann fand sie eine weitere Jeans, Schnürsenkel und einen Stapel T-Shirts, an denen sie kurz schnupperte. Sie nahm seinen würzigen Duft wahr, und ihr Lächeln vertiefte sich. Dann fuhr sie mit der Suche fort, hielt aber plötzlich inne, als sie einen Stapel Ordner in den Händen hielt. Auf der Vorderseite des dicken Ordners, der ganz oben lag, stand in Druckbuchstaben
„Simpson”.
Fieberhaft suchte sie nach einer möglichen Erklärung. Waren das die Pläne für die Scheune? Nein, die lagen alle dort auf dem Dachboden. Also, was konnte es sein? Sie schlug den Aktendeckel auf. Dann schien ihr das Herz stehen zu bleiben, bevor es in rasendem Tempo weiter schlug. Ganz oben lag ein Foto von ihr und Jem, das Paparazzi letztes Jahr von ihnen gemacht hatten. Lauren wurde von einer unbestimmten Angst erfüllt, als sie die erste Seite umblätterte.
Ungläubig blickte sie auf einen dicken Bericht, der laut Briefkopf von einer Anwaltskanzlei aus Seattle stammte und an Cole und eine Firma namens Travis Brothers Industrial and Residential Company adressiert war. Travis Brothers? Mit zitternden Fingern legte sie den Bericht zur Seite und fand eine Vielzahl weiterer Fotos von ihr und Jem. Nun begannen ihr die Nerven durchzugehen, und sie begann angespannt, die verbleibenden Papiere durchzusehen. Was, zum Teufel, bedeutete das alles? Frustriert stieß sie schließlich auf Jems Geburtsurkunde und eine Kopie der Adoptionsverfügung. Ihr Magen schmerzte, als sie das Papier zur Hand nahm und die Bemerkungen überflog, die Cole am Rand notiert hatte:
„Es ist immer noch möglich, die Adoption für ungültig zu erklären. Unpassende Mutter?
Keine stabilen Familienverhältnisse.” Ganz unten schließlich hatte Cole notiert: „Um die Vaterschaft zu bestätigen, muss ein DNA-Test gemacht werden.”
Das Zimmer schien sich um sie zu drehen. Warum hatte Cole all diese Informationen über sie und ihren Sohn eingeholt? Aber da das nur ein Mann beantworten konnte, gab es nur einen Weg für sie, es herauszufinden. Entschlossen machte sie sich mit der Geburtsurkunde und der Adoptionsverfügung in der Hand auf den Weg zur Scheune. Sie riss aufgebracht das Tor auf.
Ihre Stimme lang flach in ihren Ohren, als sie rief: „Cole, wo bist du?” Und wer bist du? fügte sie im stillen hinzu.
„Hallo, wo hast du gesteckt, ich dachte, du …” Er hielt inne und runzelte die Stirn. „Was ist passiert? Ist etwas mit Jem?” Er eilte zu ihr.
Mit zitternden Händen und nur mühsam beherrscht hielt Lauren Jems Geburtsurkunde wie ein Schild hoch, um ihn abzuwehren. Cole blieb sofort abrupt stehen und wurde weiß wie die Wand.
„Woher hast du …?” Er zögerte einen Moment, dann raufte er sich die Haare und fluchte.
„Ich wollte es dir sagen, Lauren. Ich habe es versucht.”
„Versucht, mir was zu sagen?” fragte sie zwischen Angst und Zorn hin-und hergerissen.
„Ich weiß nur, dass du Fotos und Dokumente hast, die für mich keinen Sinn machen. Was weiß ich nicht?”
„Lauren.” Er kam auf sie zu, hob eine Hand, um sie zu berühren, ließ sie dann aber mit einem Seufzer wieder fallen. „Ich bin Jems Vater.”
Seine Worte trafen Lauren wie ein Schlag. Tausende von Fragen schwirrten in ihrem Kopf herum, aber ihre Kehle war vor Zorn, Schmerz und Demütigung so zugeschnürt, dass sie nicht sprechen konnte.
„Ich
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