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TS 19: Weltraumpest

TS 19: Weltraumpest

Titel: TS 19: Weltraumpest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
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1. Kapitel
     
    Ich erwachte aus tiefer Bewußtlosigkeit. Ich lag nicht mehr unter schweren Trümmern eines Autos, sondern in einem Bett mit weichen Tüchern und einer leichten Decke, die über mich gebreitet war. Das war das erste, was ich empfand, als ich zu mir kam.
    Mein ganzer Körper schmerzte. Meine Haut spannte. Ein dicker Verband bedeckte meine Augen; um mich herum herrschte Stille. Ich nahm mit meiner Nase den beißenden Geruch wahr, der nur in einem Krankenhaus zu finden sein konnte.
    Ich versuchte meine Perzeption anzuwenden, aber ich konnte damit nicht mehr als nur ein paar Zoll weit vorausfühlen. Ich konnte das Bett und die weißen Tücher fühlen; aber das war auch alles.
    Irgendein tapferer Mann mußte mich aus den Trümmern herausgeholt haben, bevor der Brennstofftank explodierte. Ich hoffte, daß der Betreffende, wer immer es auch gewesen sein mochte, auch Catherine gerettet hatte. Der Gedanke, ohne Catherine weiterleben zu müssen, war nicht zu ertragen; und um dieser Pein zu entgehen, ließ ich mich wieder in das gnädige Vergessen sinken.
    Als ich dann wieder erwachte, war es hell, und eine angenehme Männerstimme sagte: „Steve Cornell. Steve, hören Sie mich?“
    Ich versuchte zu antworten, aber kein Laut kam über meine Lippen. Nicht einmal ein heiseres Krächzen.
    Die Stimme fuhr fort: „Nicht versuchen zu sprechen, Steve. Nur denken!“
    ,Catherine?’ dachte ich intensiv, weil die meisten Ärzte auch Telepathen und nicht nur Perzeptive sind.
    „Catherine geht es gut“, antwortete er.
    ,Kann ich sie sehen?’
    „Besser nicht!“ rief er schnell. „Ihr Aussehen würde sie zu Tode erschrecken.“
    ,Wie steht es mit mir?’
    „Sie sind ganz schön zugerichtet, Steve: Gebrochene Rippen, komplizierter Schienbeinbruch, gebrochener Oberarm, Hautabschürfungen, Verbrennungen und ein Schock. Aber wenn Sie es interessiert – keine Spur von Mekstromscher Krankheit.“
    ‚Mekstromsche Krankheit?’ dachte ich erschrocken.
    „Vergessen Sie das, Steve. Ich untersuche immer meine Patienten daraufhin, das gehört zu meiner Spezialität. Machen Sie sich keine Sorgen.“
    ,In Ordnung. Wie lange bin ich schon hier?’
    „Acht Tage.“
    ,Acht Tage? So lange?’
    „Man hat Sie in schlimmer Verfassung hier eingeliefert, Steve. Aber jetzt, glaube ich, sind Sie soweit, daß Sie mir erzählen können, was überhaupt geschehen ist!“
    ,Catherine und ich wollten heiraten. Wir waren ausgerückt. Die meisten Paare tun das, seitdem die Entdeckungen des Rhine-Institutes auf dem Gebiete der ESP ein Privatleben so gut wie unmöglich gemacht haben. Dann hatten wir den Unfall.’
    „Wie konnte das passieren?“ fragte der Doktor. „Perzeptive wie Sie fühlen doch gewöhnlich die Gefahr voraus, bevor sie noch zu erkennen ist.“
    ‚Catherine machte mich auf ein eigenartiges Straßenzeichen aufmerksam, und ich schickte meine Perzeption zurück zu diesem Zeichen. Da fuhren wir über einen auf der Straße liegenden Ast und überschlugen uns. Das Weitere wissen Sie.’
    „Pech“, sagte der Doktor. „Aber was war es denn für ein Zeichen, das Ihre Aufmerksamkeit so stark in Anspruch nahm?“
    ,Ein seltsames Zeichen’, dachte ich. Ein schmiedeeisernes Ding mit Schnörkeln und einem kleinen Kreis mitdrei Speichen darüber. Eins der Speichen war teilweise abgebrochen. Dann, als ich mir überlegte, ob diese Speiche wohl heruntergeschossen worden war, passierte es. Krach –!’
    „Das ist wirklich Pech, Steve. Aber Sie werden bald wieder gesund sein.“
    ,Danke, Doktor. Doktor –?’
    „Es tut mir leid, Steve. Ich vergaß, daß nicht jeder Telepath ist wie ich. Ich heiße James Thorndyke.“
    Viel später erwachte ich wieder; mein Geist war klarer. Ich stellte fest, daß meine Perzeptionsfähigkeit schon bis zur Wand und sogar ein paar Zoll weit durch die Tür dringen konnte.
    In meinem Zimmer hielt sich eine Schwester auf – ganz in Weiß gekleidet. Ich versuchte zu sprechen und krächzte einmal – dann hielt ich inne, um Worte zu formen.
    „Kann – ich sehen – wie geht es ihr? Wo ist –?“ Wieder hielt ich inne, weil die Schwester wahrscheinlich auch ein Esper war – genau wie ich – und den ganzen Satz hören mußte, um zu wissen, was ich damit ausdrücken wollte. Nur ein Telepath wie der Doktor hätte meinen verwirrten Gedanken folgen können. Aber die Schwester schien mich trotzdem zu verstehen.
    „Mr. Cornell? Sie sind aufgewacht!“
    „Sehen Sie – Schwester –“
    „Ich bin Miß Farrow.

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