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Im Hyperraum

Titel: Im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
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Anweisungen. Er trat an die Komkonsole und aktivierte die Anfragezeile. »Nachricht an Pilot Panglor Balef, The Fighting Cur. Bitte abspielen«, verlangte er. Mit den Fingerspitzen berührte er den ID-Scanner. LePiep gab vulgäre, kehlige Laute von sich, während sie durch das Zimmer wieselte, und hinderte ihn am Nachdenken. »He, Mädel«, schnauzte er. »Nicht so hektisch, wenn ich bitten darf.«
    Die Ou-Ralot landete auf dem Tisch und schmollte ihn an; sie heischte nach Aufmerksamkeit und Verständnis, doch er ließ sie links liegen. Die Botschaft erschien:
    »PILOT ERSTEN RANGES PANGLOR BALEF, GRAKOFF-GARIKOFF FRACHTER DRISCOLL KLASSE # 387. STOPOVER D3 ORBITALSTATION, MAXIMAL ZEHN TAGE. GEMÄSS URSPRÜNGLICHER ORDER ERHALTEN SIE WEITERE ANWEISUNGEN VON DEN DERZEITIGEN LEASINGNEHMERN DES SCHIFFES, BARRACU TRANSPORT-UND VERTRIEBS-AG, EINGETR. KRAZEL. DIESEN INSTRUKTIONEN IST UNBEDINGT FOLGE ZU LEISTEN. BEGEBEN SIE SICH NACH IHRER ANKUNFT AUF DER STATION IN DIE SKY LORE LOUNGE. DAS TREFFEN MIT DEN AUFTRAGGEBERN IST FÜR 21.30 UHR ANGESETZT. WARTEN SIE, BIS SIE KONTAKTIERT WERDEN. UNTERZEICHNET: GRAKOFF-GARIKOFF, FRACHT- UND HANDELS-AG, EINGETR. VETI.«
    Nun, diese Mitteilung sagte ihm nicht viel. Doch etwas verriet sie ihm. Wenn die Fighting Cur an eine Gesellschaft vermietet wurde, die auf Krazel eingetragen war – was einer Nichtregistrierung sehr nahe kam – dann diente diese Scheinfirma vermutlich als Fassade, hinter der sich niemand anderes als Grakoff-Garikoff höchstselbst versteckte. Aber warum? Um nicht mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten?
    Etwas in dieser Art hatte er erwartet, dennoch reagierte er bestürzt.
    »Peep«, sinnierte er, »ich weiß zwar nicht genau, was hier los ist, aber es kann nichts Gutes sein.« Seine Stimme brach, und er wandte sich von der Ou-Ralot ab, bis er seine Emotionen wieder unter Kontrolle hatte. Danach schaute er seine kleine Freundin an; die Ou-Ralot musterte ihn mit einem aufmunternden Blick.
    »Na schön«, fuhr er fort und schaltete den Kombildschirm aus. »Bis zu dem Treffen mit diesen Gangstern bleiben mir noch zwei Stunden, und die Zeit reicht dicke aus, um mir einen kräftigen Schluck zu genehmigen.« Er drehte sich um und kitzelte LePiep unter der Schnauze. »Kommst du mit oder bleibst du lieber hier?«
    »Whooee!«, bettelte sie und klappte die Augenlider halb zu. Sie sträubte die Schwingen unter dem braunen Rückenfell und nahm umständlich eine bequeme Position ein. Bedächtig klimperte sie mit den Lidern.
    »Von mir aus.« Panglor kramte nach einem Päckchen Waffeln, das er öffnete und auf den Tisch legte; daneben stellte er eine Saugflasche mit Foxx-Milch. Zum Schluss kraulte er LePiep hinter den Ohren. »Tschüss, bis bald«, verabschiedete er sich. Hinter ihm trübte sich die Tür wieder ein. Mit dem Ellbogen prüfte er die Festigkeit, dann blickte er den verwaisten Korridor hinauf und hinunter; ein kalter Schauer überlief ihn, er fühlte sich beobachtet.
    Er dachte an sein angestrebtes Ziel – ein Lokal, in dem er etwas essen und trinken konnte – und in der Luft formierten sich zwei psykinetische Richtungslinien.
    █
    V ON DRAUSSEN SAH DAS L OKAL DÜSTER , aber gemütlich warm aus. Der Eingangsperimeter flirrte, als er hindurchtrat, und die Geräusche aus dem Gang verstummten. Stattdessen hörte er das Klappern von Geschirr, untermalt von den Klängen eines Streichorchesters. Er blinzelte, bis sich seine Augen an das schummerige Licht gewöhnt hatten. Jeder Tisch war von einem farbigen, blickdichten Lichtkegel umhüllt. An der hinteren Wand kletterte ein rostroter Schimmer nicht erkennbaren Ursprungs bis hinauf an die Decke. Es roch nach einem Holzfeuer und nach brennenden Kräutern.
    Panglor durchquerte den Raum und spürte ein Prickeln auf der Haut, die Andeutung einer Erektion. Sofort war er auf der Hut. Doch anscheinend nahm niemand von ihm Notiz. Die nächste Räumlichkeit war heller beleuchtet und rustikaler ausgestattet; die Wände bestanden aus Stein, und einzelne Nischen waren abgeteilt. Ein Kamin hinter der langen, S-förmigen Bar verbreitete den Geruch von Feuer. Panglor schwang sich auf einen Hocker.
    Der Barkeeper, ein Mensch, begrüßte ihn mit einem Kopfnicken. »Slaker«, bestellte Panglor. »Einen großen.« Er rückte sich auf dem Barhocker zurecht, befingerte die Armstützen und bemühte sich, sein Unbehagen zu verdrängen.
    Der Slaker war ein lebhaft perlendes Getränk und glühte in einem frischen grünen Farbton. Nach dem

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