Im Keller
rsucht, ihr Handy zu orten?“
Khalid nickte. „Klar, ich hab vorhin noch nachgefragt: es ist am Flughafen.“
„Ok, ich fahr da jetzt selbst mal hin!“
Khalid begleitete ihn. Am Flughafen angekommen, besprach sich Arthur kurz mit den anw esenden Sicherheitskräften, die immer noch nicht wussten, wohin Kamp verschwunden war. Daraufhin durchsuchte Arthur alle Warteräume noch einmal selbst, und er schaute auch gründlich in den Abfalleimern nach. Und dort wurde er fündig: ein Handy unter mehreren leeren Coladosen.
Hatte er es doch geahnt! Die Nachforschungen an den Schaltern ergaben auch nichts, keine dunkelhaarige, leicht humpelnde Frau namens Simone Kamp hatte eingecheckt.
„Vielleicht ist sie längst zum nächsten Flughafen gefahren und von da aus abgehauen“, brummte Khalid, der sich vermutlich genauso ärgerte wie Arthur.
„Ja, möglich. Verdammt noch mal! Hat die Frau das alles seit langem geplant?!“ Arthur züc kte sein Handy. „Also gut, machen wir eine Großfahndung!“
Eine halbe Stunde später war Arthur allein unterwegs zum Präsidium. Während der Fahrt überprü fte er mehrmals seinen Puls. Viel zu hoch! Auch sein Magen schmerzte wieder. Und das machte ihn noch wütender. Er würde sich jetzt diesen Türholz vorknöpfen - und wehe, wenn der Kerl das Maul nicht aufmachte!
Als er schließlich an seinem Schreibtisch saß, und Türholz hereingeführt wurde, wurde er ruhiger. Türholz ´ Gesicht mit dem kaum vorhandenen Kinn machte einen verschlossenen Eindruck. Er ließ sich auf einem Stuhl nieder und schwieg.
Arthur versuchte, gleich ins Schwarze zu treffen. „Sie ärgern sich, weil Simone Kamp sie schamlos ausgenutzt hat, stimmt’s?“
Türholz hellbraune Augen blickten an Arthur vorbei, er schluckte einmal, kaute auf seiner Unterlippe herum, verdeckte plötzl ich mit einer Hand seinen Mund - und dann traten wahrhaftig Tränen in seine Augen.
„Wir hatten doch seit Jahren ein Verhältnis, und sie hat immer gesagt, wenn die Kinder groß sind, verlässt sie ihren Mann!“ Er zog ein weißes T aschentuch mit bunten Streifen aus der Hose und tupfte sich die Augen ab. „Aber die hat gemacht, was sie wollte! Als die Leiche von Kirchfeld plötzlich auftauchte, ist die Frau komplett ausgerastet ... ich weiß bis heute nicht, warum. Sie hat gesagt, es wär wegen Uschi, und sie müsste sie unbedingt beschützen.“
Arthur hielt den Mund und ließ ihn reden. Und staunte, wie die blondgefärbte Simone Me nschen manipulierte.
Türholz steckte das Tuch wieder weg, guckte in die Ferne und fuhr fort, als sei es ihm ein großes Bedürfnis, alles los zu werden. „Sie rauchte auf einmal zwei Päckchen Zigaretten am Tag, und dann erzählte sie immer was von einem Tagebuch der alten Kirchfeld. Simone hat sie wohl öfter mal was da reinschreiben sehen. Dieses Tagebuch wollte sie unbedingt haben, und sie hat mich da uernd gefragt, ob sie sich auf mich verlassen kann.“
Jetzt hatte er einen Ellbogen auf dem Schreibtisch und stützte die Stirn in die Hand. „Ich hab erst gar nicht begriffen, was sie von mir will. Sie hat mir dann so lange in den Ohren gelegen, bis ich erst Garcia und dann Winterghast damit beauftragt hab, in Kirchfelds Haus nach dem Tagebuch zu suchen. Wir wussten ja auch nicht, dass es zwei davon gibt.“
„Moment“, warf Arthur ein. „Wer ist Garcia?“
„Roberto Garcia, arbeitet als Elektriker in der Firma von Simones Mann. Gut aussehender, dunkler Typ. Ich wette, mit dem hatte sie auch mal was!“
Türholz lehnte sich auf dem Stuhl zurück. Er verzog das Gesicht, als kämpfe er wieder mit den Tränen. „Sie wurde richtig hysterisch, als sie hörte, dass man das erste Tagebuch gefunden hat, aber da stand ja anscheinend nicht das drin, wovor sie so eine Angst hatte. Um was ging es überhaupt?“
Arthur zögerte einen Moment, aber dann erklärte er: „Da steht drin, wie die Damen Uschi und Carmen Kirchfeld unter Frau Kamps Leitung Cl emens Kirchfeld umgebracht haben.“
Türholz riss die Augen auf und tat entsetzt. Arthur war sich nicht sicher, ob er es gewusst ha tte oder nicht. „Was?! Simone hat einen Mord begangen?!“
„Ja, vielleicht sogar zwei. Was wissen Sie über die Sache mit Hovenbitzer?“
„Hovenbitzer? Den Namen hör ich zum ersten Mal.“
„Ach wirklich? Jetzt tun Sie mal nicht so harmlos - Sie waren an der Entführung von Tim Schmitz beteiligt! Vielleicht auch an der Ermordung Hovenbitzers!“
„Nein!“, protestierte Türholz, ließ plötzlich
Weitere Kostenlose Bücher