Im Land der Katharerburgen : Leseproben & mehr (German Edition)
den obligatorischen Zehnten zu zahlen, Gelder, die dringend für den festungsartigen Ausbau seines Palastes und die Erweiterung der Kathedrale St.-Cécile benötigt wurden. Calveries befand sich unter ihnen. Das hatte Saint-Georges noch in der Nacht herausbekommen.
„Ein Sturm der Empörung wird über unser Land fegen!“ hatte auch Castel Fabri ausgerufen, als er sich nach Bekanntwerden dieses Vorfalls mit seinem alten Freund, dem Konsul Elias Patrice, zur Beratung in seine Schreibstube zurückgezogen hatte. „Sogar Garric hat es erwischt. Und ich kann nichts dagegen tun. Weshalb hat man ihn verhaftet, wenn man eigentlich seinen Bruder meint, der selbstredend ein unverbesserlicher Ketzer ist, ein parfait sogar, wie man hört?“
„Man bekommt ihn eben nicht zu fassen, diesen Vollkommenen! Er ist fast ebenso berühmt oder berüchtigt – wie immer man es sehen mag – wie der Erzketzer Authié, und das Volk hält ihn versteckt. Nein, ich vermute, es war Garrics Wohlstand, der Nikolaus von Abbévilles Begierde geweckt hat oder die des Bischofs von Albi“, hatte Patrice gemeint. „Aber gerade das macht mir Sorgen. Denn muss man nicht befürchten, dass es uns in Carcassonne bald ähnlich ergehen könnte? Abbéville erzählt schon überall herum, dass unsere Stadt ein hoffnungsloses Nest von Ketzern sei, welches strengste Züchtigung verdiene. Auch wenn wir allesamt gute Katholiken sind, mein lieber Fabri, so sind wir, wie die meisten Verhafteten aus Albi, nicht gerade unvermögend. Ich denke, in dieser Situation kann uns nur noch die Krone helfen! Wir sollten sofort handeln und den Seneschall des Königs, Gui Caprier, einschalten.“
„Gut“, sagte Castel Fabri eisig. „Ich sehe nicht ganz so schwarz wie du, doch soll der Senat ruhig eine Appellation aufsetzen. Bleibt jedoch erneut des Königs Hilfe aus, so braucht sich Philipp der Schöne nicht zu wundern, wenn sich sein Volk irgendwann nach einem anderen Herrscher umsieht!“
Patrice nickte zustimmend. Er kannte die Geschichte, auf die sein Freund gerade angespielt hatte. Obwohl man vor Jahren Nikolaus von Abbéville einer offensichtlichen Fälschung überführt hatte, war der König in Fontainebleau untätig geblieben. Seit dieser Zeit war das Verhältnis des Senats von Carcassonne zur Krone, von der Inquisition nicht zu reden, nachhaltig gestört.
Zum Kennenlernen: Elias Patrice, Konsul von Carcassonne, wie ich ihn mir vorgestellt habe … Er galt als “kleiner König von Carcassonne”, stand an der Spitze der Aufrührer gegen die Inquisition.
Teil III
Zu “MARIE …”
HLK-Sonderedition KATHARER-romane
Der Roman spielt in der Zeit um 1900, 459 Seiten. Die Printausgabe: „Die Erbin des Grals“ erschien im Jahr 2003 und war als Hardcover und Taschenbuch neun Jahre lang auf dem Buchmarkt (Rütten & Loening, Berlin, Aufbau-TB-Verlag, Berlin; Werbeschwerpunkt.
„ Marie, steh auf, wie bist du träge, die heitere Lerche hat am Himmel schon geträllert …“ (Pierre de Ronsard, Sonett)
Dieser Gedichtanfang steht über dem ersten Kapitel, in dem sich die junge Hutmacherin Marie Dénarnaud schweren Herzens an den Aufstieg in das Pyrenäen-Bergnest Rennes-le-Château macht. Sie soll dort künftig den Haushalt des Priesters führen. Der charmante Abbé ist, was Marie nicht weiß, einem gewaltigen Geheimnis auf der Spur und er zieht die junge Frau mehr und mehr in die Geschichte hinein – und zugleich in seinen Bann.
Irgendwann jedoch „steht Marie auf“ und beginnt selbst Nachforschungen zu betreiben. Doch was sie herausfindet, ist gefährlich. Spätestens als ein benachbarter Priester brutal ermordet wird, hält die Angst Einzug im Pfarrhaus von Rennes-le-Château …
Klappentext
Jedes Geheimnis hat seinen Ort: In der verfallenden Dorfkirche von Rennes-les-Château fand Abbé Saunière 1886 einen Topf mit Goldmünzen, vergilbte Pergamente und unter einer Gruft sogar einen funkelnden Schatz. Die Entzifferung der Pergamente offenbarten nicht nur, dass es sich um den sagenhaften Gral handelte, sondern ließ hinter dessen Geheimnis ein noch gewaltigeres aufscheinen. Saunières zunehmende Besessenheit, die Lösung des Rätsels zu finden, ging einher mit einem äußerst luxuriösen Leben. Doch wie gefährlich seine Entdeckungen waren, zeigten mysteriöse Todesfälle unter den wenigen Eingeweihten. Unter der Last ihres Mitwissens begann Marie Dénarnaud, Haushälterin und Geliebte des Priesters, heimlich niederzuschreiben, was er als Geheimnis
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