Im Land der weissen Rose
spuckte vor ihm aus, bevor er seine Aufmerksamkeit von ihm
abwandte und auf Gwyneira konzentrierte.
»Und du – kleine, prüde Prinzessin? Weißt
du nicht, wie man ihn anmacht? Dabei verstehst du dich doch drauf,
Kerle heiß zu machen. Ich denke noch oft an Wales, wie du mich
angeguckt hast ... ’n kleines Luder, hab ich gedacht, viel zu
schade für ’n ollen Aristokraten in England ... Die
braucht ’nen richtigen Mann. Und im Stall werfen sie dir Blicke
zu, Prinzessin! Alle Kerle sind in dich verknallt, hast du das
gewusst? Du ermunterst sie, was? Aber bei deinem vornehmen Gatten
bist du kalt wie ein Fisch!«
Gwyneira drückte sich tiefer in den Sessel. Die brennenden
Blicke des alten Mannes beschämten sie. Sie wünschte sich,
ein weniger tief ausgeschnittenes, weniger luftiges Kleid angezogen
zu haben. Geralds Blick wanderte von ihrem blassen Gesicht zum
Ausschnitt. Wenn er so genau hinsah, würde er merken ...
»Und heute?«, erklang auch schon seine höhnische
Stimme. »Trägst du kein Korsett, Prinzessin? Hoffst du,
dass ’n richtiger Mann vorbeikommt, wenn dein Schlappschwanz in
seinem Bettchen liegt?«
Gwyneira sprang auf, als Gerald nach ihr griff. Instinktiv zog sie
sich zurück. Gerald folgte ihr.
»Aha, wenn du einen richtigen Mann siehst, gehst du
flüchten. Dachte ich’s mir... Miss Gwyn! Du lässt
dich bitten!Aber ’n richtiger Mann gibt nich’ einfach auf
...«
Gerald fasste nach ihrem Mieder. Gwyneira stolperte, als er sie
bedrängte. Lucas warf sich zwischen die beiden.
»Vater, du vergisst dich!«
»So? Ich vergesse mich? Nein, mein geliebter Sohn!«
Der Alte versetzte Lucas einen wuchtigen Stoß gegen die Brust.
Lucas wagte nicht, zurückzuschlagen. »Ich war von allen
guten Geistern verlassen, als ich dieses Vollblutpferdchen hier für
dich gekauft hab. Viel zu schade für dich, viel zu schade ...
Hätt sie gleich für mich nehmen sollen. Dann hätte ich
jetzt’ nen Stall voller Erben.«
Gerald beugte sich über Gwyneira, die zurück in ihren
Sessel gefallen war. Sie versuchte aufzustehen und zu fliehen, aberer
brachte sie mit einem Schlag zu Boden und war über ihr, bevor
sie sich aufsetzen konnte.
»Jetzt zeig ich’s euch mal ...«, keuchte Gerald.
Er war volltrunken,und seine Stimme verließ ihn, nicht aber
seine Kraft. Gwyneira sah nackte Begierde in seinen Augen.
Voller Panik versuchte sie sich zu erinnern. Was war in Wales
gewesen? Hatte sie ihn gereizt? Hatte er immer so für sie
empfunden, und sie war nur zu blind gewesen, um es zu bemerken?
»Vater ...« Lucas griff halbherzig von hinten an, doch
Geralds Faust war schneller. Betrunken oder nicht, seine Schläge
saßen. Lucas wurde zurückgeschleudert und verlor
sekundenlang das Bewusstsein. Gerald riss seine Hose auf. Gwyneira
hörte Cleo auf der Terrasse bellen. Die Hündin kratzte
alarmiert an der Tür.
»Jetzt bring ich’s dir bei, Prinzessin ... Jetzt zeig
ich dir, wie’s geht ...«
Gwyneira wimmerte auf, als er ihr Kleid kurzerhand zerriss, ihre
seidene Unterwäsche zerfetzte und brutal in sie stieß. Sie
roch Whiskey, Schweiß und die Bratensoße, die sich auf
sein Hemd ergossen hatte, und wurde von Ekel überwältigt.
Sie sah Hass und Triumph in Geralds glühenden bösen Augen.
Er hielt sie mit einer Hand unten, knetete mit der anderen ihre
Brüste und küsste gierig ihren Hals. Sie biss nach ihm, als
er versuchte, seine Zunge in ihren Mund zu schieben. Nach dem ersten
Schock begann sie zu kämpfen und wehrte sich bald so
verzweifelt, dass er beide Hände von ihr nehmen musste, um sie
festzuhalten.Aber immer noch stieß er in sie hinein, und die
Schmerzen waren kaum zu ertragen. Jetzt endlich wusste sie, was Helen
gemeint hatte, und sie klammerte sich an die Worte ihrer Freundin:
»Wenigstens ist es schnell vorbei ...«
Gwyneirahielt verzweifelt still. Hörte auf das Trommeln von
draußen, auf Cleos hysterisches Bellen. Hoffentlich versuchte
sie nicht, durch die Halbtür zu springen. Gwyn zwang sich zur
Ruhe. Irgendwann würde das hier vorbeigehen ...
Gerald bemerkte ihre Resignation und deutete sie als Zustimmung.
»Jetzt ... gefällt’s dir, ja, Prinzessin?«,
keuchte er und stieß noch heftiger zu. »Jetzt gefällt’s
dir! Kannst gar nicht ... genug kriegen, ja? Ist was
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