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Im Land der weissen Rose

Im Land der weissen Rose

Titel: Im Land der weissen Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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das inzwischen nicht mehr allzu wichtig. Sie hielt die
Goldförderung durch eine Waschrinne hier ohnehin für
aussichtslos. Die geringfügigen Spuren an Gold, die sie heute
herausgewaschen hatte, wären der Strömung des Baches zum
Opfer gefallen. Und ob sich die Mühe lohnte? Stuart schätzte
den Wert ihrer Ausbeute auf nicht einmal einen Dollar.
    Dennoch schwärmten die Männer weiter von großen
Goldfunden, während sie die Fische brieten, die Fleurette
nebenbei aus dem Bach geholt hatte. Mit dem Verkauf von Fischen,
dachte sie bitter, hätte sie sicher mehr Geld verdient als mit
der ganzen Goldwäscherei.
    Â»Morgen müssen wir erst mal nach Queenstown und neue
Sägeblätter kaufen«, seufzte Stuart,als er sich
schließlich zurückzog, wieder mit viel Verständnis
für das junge Paar. Er behauptete, ebenso gut unter den Bäumen
bei den Pferden schlafen zu können wie im Zelt.
    Â»Und heiraten!«, sagte Ruben ernsthaft, wobei er
Fleurette in die Arme nahm. »Glaubst du, es wäre sehr
schlimm, wenn wir die Hochzeitsnacht heute schon mal vorwegnähmen?«
    Fleur schüttelte den Kopf und schmiegte sich an ihn. »Wir
werden es einfach keinem erzählen!«
    Â 

8
    Der Sonnenaufgang über den Bergen war wie geschaffen für
einen Hochzeitstag. Die Alpen schienen rotgold und malvenfarben zu
leuchten, in der Luft lag der Duft von Wald und frischem Gras, und
das Murmeln des Baches vermischte sich mit dem Rauschen des Flusses
zu einer ganz eigenen Gratulation. Fleurette fühlte sich
glücklich und erfüllt, als sie in Rubens Armen erwachte und
den Kopf aus dem Zelt streckte. Gracie begrüßte sie mit
einem feuchten Hundekuss.
    Fleur streichelte sie. »Schlechte Nachricht, Grace, aber ich
hab jemanden gefunden, der besser küsst!«, sagte sie
lachend.»Los jetzt, weck Stuart, ich mache Frühstück.
Wir haben heute noch viel vor, Gracie! Lass die Männer ja nicht
den großen Tag verschlafen!«
    Stuart sah gutmütig darüber hinweg, dass Fleurette und
Ruben bei den Vorbereitungen auf ihren Ritt kaum die Hände
voneinander lassen konnten. Beide Männer fanden es allerdings
verwunderlich, dass Fleur auf Mitnahme des halben Hausstandes
bestand.
    Â»Wir kommen doch spätestens morgen wieder her!«,
meinte Stuart. »Klar, wenn wir schon richtig loslegen und für
die Mine einkaufen und so, kann es etwas länger dauern, aber...«
    Fleur schüttelte den Kopf. Sie hatte in dieser Nacht nicht
nur ganz neue Wonnen der Liebe kennen gelernt, sondern auch gründlich
nachgedacht.Auf keinen Fall wollte sie das Geld ihres Vaters in das
aussichtslose Unternehmen einer Mine stecken.Allerdings musste sie
Ruben das erst diplomatisch klar machen.
    Â»Hört mal, Jungs, das mit der Mine hat doch so keinen
Zweck«, setzte sie vorsichtig an. »Ihr sagt selbst, die
Materiallage ist ungenügend. Glaubt ihr, daran ändert sich
was, wenn wir jetzt etwas mehr Geld haben?«
    Stuart schnaubte. »Garantiert nicht. Der alte Ethan wird uns
weiterhin sein unnützes Zeug verkaufen.«
    Fleur nickte. »Dann machen wir Nägel mit Köpfen.
Du bist Schmied. Kannst du gutes und schlechtes Werkzeug auseinander
halten? Nicht erst, wenn du schon damit arbeitest, sondern gleich im
Einkauf?«
    Stuart nickte. »Das will ich meinen! Wenn ich die Wahl habe
...«
    Â»Gut«, fiel Fleur ihm ins Wort. »Also werden wir
in Queenstown einen Wagen mieten oder gleich kaufen. Wir können
die Cobs vorspannen, die schaffen beide was weg! Und dann fahren wir
nach ... welches ist die nächstgrößere Stadt?
Dunedin? Wir fahren nach Dunedin. Und da kaufen wir Werkzeug und
sonstiges Material, das die Goldgräber hier brauchen.«
    Ruben nickte bewundernd. »Sehr gute Idee. Die Mine läuft
uns ja nicht weg.Aber wir werden nicht gleich einen Wagen brauchen,
Fleur, wir können das Maultier beladen.«
    Fleurette schüttelte den Kopf. »Wir kaufen den größten
Wagen, den die Cobs ziehen können, und beladen ihn mit so viel
Material, wie es eben geht. Das bringen wir nach Queenstown und
verkaufen es an die Miner. Wenn es stimmt, dass die alle unzufrieden
mit Ethans Laden sind, sollten wir damit richtig Profit machen!«
    Am Nachmittag dieses Tages traute der Friedensrichter in
Queenstown Fleurette McKenzie und Ruben Kays, der sich dazu wieder
auf seinen richtigen Namen O’Keefe besann. Fleurette trug

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