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Im Licht der Merkur-Sonne

Im Licht der Merkur-Sonne

Titel: Im Licht der Merkur-Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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unruhig.
    »Dr. Mindes kam zu Ihnen und redete von menschenähnlichen Gestalten in metallenen Raumanzügen, die die Sonnenstrahlung besser auszuhalten schienen, als man das von Menschen erwarten konnte.«
    »Ja, das habe ich getan«, warf Mindes ein. »Und ich hätte wissen müssen, daß ich einen Roboter gesehen habe.«
    »Sie hatten nicht die Erfahrung mit Robotern, die Dr. Peverale besaß«, sagte Lucky. Er wandte sich wieder dem alten Astronomen zu.
    »Ich bin überzeugt, daß Sie sofort, nachdem Sie Mindes' Bericht gehört hatten, annahmen, daß sich sirianische Roboter auf dem Planeten befanden. Die Beschreibung paßte genau darauf.«
    Der Astronom nickte langsam.
    »Ich selbst«, fuhr Lucky fort, »rechnete ebensowenig mit Robotern wie Mindes selbst, nachdem ich seine Geschichte gehört hatte. Nach dem Bankett dagegen, als Sie, Dr. Peverale, von Sirius und den dortigen Robotern gesprochen hatten, nahm ich sofort an, daß da die Erklärung zu suchen sei. Auch Sie müssen daran gedacht haben.«
    Wieder nickte Dr. Peverale langsam. Dann meinte er:
    »Mir war klar, daß wir selbst nichts gegen eine sirianische Invasion unternehmen konnten. Deshalb habe ich das auch Mindes ausgeredet.«
    Mindes wurde blaß und murmelte halblaut vor sich hin.
    »Sie haben also dem Senat der Wissenschaften nichts berichtet?« fragte Lucky.
    Dr. Peverale zögerte. »Ich fürchtete, man würde mir nicht glauben, und hatte Angst, daß man mich von meinem Posten ablösen würde. Ehrlich gesagt, ich wußte nicht, was ich tun sollte. Daß mir Erskine nichts nützen würde, war mir klar. Er interessierte sich nur für seine eigenen Pläne. Als Sie kamen, Starr«, seine Stimme wurde tiefer und wieder etwas selbstbewußter, »dachte ich, ich hätte endlich einen Verbündeten gefunden, und wagte zum erstenmal, von Sirius, seinen Gefahren und seinen Robotern zu reden.«
    »Ja«, sagte Lucky, »und Sie erinnern sich doch auch, wie Sie die Zuneigung der Sirianer zu Ihren Robotern beschrieben? Sie gebrauchten das Wort ›Liebe‹. Sie sagten, die Sirianer verwöhnten ihre Roboter, sie liebten sie, und nichts sei ihnen zu gut für sie. Sie sagten, sie würden einen ihrer Roboter für hundertmal wertvoller als einen Erdmenschen halten.«
    »Natürlich«, sagte Dr. Peverale. »Das stimmt.«
    »Wenn sie aber ihre Roboter so liebten, würden sie dann einen davon zum Merkur schicken, ohne ihn der starken Sonnenstrahlung anzupassen? Würden sie einen ihrer Roboter zu einem langsamen Tod durch Sonnenbestrahlung verurteilen?«
    Dr. Peverale verstummte. Seine Unterlippe zitterte.
    »Ich selbst konnte mich kaum dazu bringen, den Roboter zu erschießen«, fuhr Lucky fort, »obgleich er mein Leben gefährdete und ich kein Sirianer bin. Hätte also ein Sirianer zu einem Roboter so grausam sein können?«
    »Die Wichtigkeit der Mission ...«, begann Dr. Peverale.
    »Zugegeben«, sagte Lucky. »Ich sage auch nicht, daß ein Sirianer nicht dazu fähig wäre, einen Roboter zur Sabotage zum Merkur zu schicken, aber, ewige Galaxis, sie würden sein Gehirn zuerst isoliert haben. Ganz abgesehen von ihrer Roboterliebe ist das doch nur vernünftig. Auf diese Weise würde er ihnen viel mehr nützen.«
    Die Versammelten murmelten zustimmend.
    »Aber«, stammelte Dr. Peverale, »wenn es nicht die Sirianer waren, die ...«
    »Nun«, sagte Lucky, »wir wollen sehen, was wir für Indizien haben. Nummer eins: Mindes hat den Roboter zweimal gesehen und zweimal verschwand er, als Mindes versuchte, näher an ihn heranzukommen. Später teilte mir der Roboter mit, daß man ihm Anweisung gegeben hatte, Menschen auszuweichen. Offensichtlich hatte man ihn gewarnt, daß Mindes den Saboteur suchte. Offensichtlich mußte ihn jemand aus der Kuppel gewarnt haben. Vor mir hatte man ihn nicht gewarnt, weil ich ja erklärt hatte, ich würde ins Bergwerk gehen.
    Nummer zwei: Unmittelbar ehe der Roboter starb, fragte ich mich noch einmal, von wem er seine Anweisungen hatte. Er konnte nur sagen: ›Er ... Er ...‹ Dann verstummte er. Aber er machte Mundbewegungen, als wollte er noch etwas sagen.«
    Plötzlich schrie Bigman auf. Sein rotes Haar hatte sich wie die Stacheln eines Igels gespreizt. »Erskine – der Roboter wollte Erskine sagen! Dieser Kerl war der Saboteur. Das erklärt alles. Das erklärt ...«
    »Vielleicht«, sagte Lucky. »Vielleicht. Wir werden sehen. Ich nahm an, daß der Roboter ›Erdmensch‹ sagen wollte.«
    »Und vielleicht war das nur ein Geräusch«, sagte Peverale

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