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Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)

Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht der Sterne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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sie wieder verschwinden, aber Zack hob nur einen Finger hoch und unterbrach sich nicht.
    »Du wirst nicht nur direkt zu Mrs. Demeara gehen, dort diese Kürbisschweinerei gründlich beseitigen und dich für diese Idiotie entschuldigen, sondern du kassierst auch noch eine Strafe von fünfhundert Dollar für illegalen Besitz von Feuerwerkskörpern und mutwillige Zerstörung von Privateigentum.«
    »Fünfhundert Dollar!« Der Junge, Ende dreizehn nach Nells Schätzung, hob seinen gesenkten Kopf. »Meine Güte, Sheriff Todd, Sie können mir keine fünfhundert Dollar aufbrummen. Meine Mom schlägt mich tot.«
    Zacks Augenbrauen hoben sich unmerklich, und er guckte streng. »Habe ich etwa gesagt, dass ich schon fertig bin?«
    »Nein, Sir«, murmelte der Junge und guckte derartig wie ein begossener Pudel, dass Nell ihm am liebsten den Kopf gestreichelt hätte.
    »Du kannst die Strafe abarbeiten, indem du die Wache reinigst, zweimal die Woche. Drei Dollar die Stunde.«
    »Drei? Aber dann muss ich ja …« Der Junge war klug genug, nicht weiter zu sprechen. »Ja, Sir. Sie waren noch nicht fertig.«
    Inzwischen musste sich Zack ein Lachen verkneifen. »Du kannst mir im Haushalt helfen, und zwar sonnabends.«
    Und das, dachte Zack, tat richtig weh. Es gab keine größere Strafe, als sonnabends bei den Hausarbeiten helfen zu müssen.
    »Der gleiche Lohn. Du kannst diesen Sonnabend anfangen und am Montag hier auf der Wache, nach der Schule. Wenn ich zu Ohren bekomme, dass du wieder etwas dieser Art angestellt hast, sage ich deiner Mutter Bescheid, die dir eine kräftige Tracht Prügel verabreichen wird. Alles klar?«
    »Ja, Onkel Zack … ehem, ich meine, ja, Sir, Sheriff.«
    »Verschwinde.«
    Er sauste an Nell vorbei und verschwand schneller als ein Wirbelwind.
    »Onkel Zack?«
    »Eine Kusine zweiten Grades. Er nennt mich nur so.«
    »Was hat er verbrochen, um so hart bestraft zu werden?«
    »Er hat einen Feuerwerkskörper in den Kürbis seiner Geschichtslehrerin gesteckt. Es war auch noch ein verdammt großer Kürbis, der in alle Himmelsrichtungen gespritzt ist.«
    »Es klingt so, als wärest du irgendwie stolz auf ihn.«
    Er verstellte sich, so gut er konnte. »Du irrst dich. Der leichtsinnige Junge hätte dabei einen Finger verlieren können, was mir beinahe passiert wäre, als ich in seinem Alter den Kürbis meines Chemielehrers in die Luft gejagt habe. Das geht einfach zu weit, und wenn ich kein Exempel statuiere, haben wir morgen an Halloween haufenweise solche Streiche.«
    »Ich denke, die Warnung ist dir gelungen.« Sie setzte sich. »Hast du noch Zeit für eine andere Angelegenheit, Sheriff?«
    »Ich könnte mir wahrscheinlich die Zeit abzwacken.« Er war überrascht, dass sie ihn nicht zur Begrüßung geküsst hatte und dass sie so gerade saß, so gespannt, so ruhig. »Um welche Angelegenheit geht es?«
    »Ich nehme an, dass ich demnächst Unterstützung und einige Ratschläge brauche. Über die Gesetzeslage. Ich habe mir eine falsche Identität zugelegt, und ich habe damit offizielle Papiere ausgefüllt, mit dem falschen Namen unterschrieben. Ich nehme an, dass es auch strafbar war, meinen eigenen Tod vorzutäuschen. Auf jeden Fall war es ein Versicherungsbetrug. Es gab bestimmt eine Lebensversicherung.«
    Er ließ sie nicht aus den Augen. »Ich denke, dass ein Rechtsanwalt das alles für dich regeln kann, und wenn alle Fakten bekannt sind, wird es zu keiner Anklage kommen. Was willst du mir tatsächlich sagen, Nell?«
    »Ich möchte dich heiraten. Ich möchte mit dir leben und Kinder mit dir haben. Um das zu können, muss ich dieses zu Ende bringen, und ich werde es zu Ende bringen. Ich muss
wissen, was ich dafür unternehmen muss und ob ich ins Gefängnis muss.«
    »Du wirst nicht ins Gefängnis gehen. Glaubst du, dass ich das zulasse?«
    »Das liegt nicht allein bei dir, Zack.«
    »Die gefälschten Papiere widersprechen nicht dem allgemeinen Gerechtigkeitssinn. Tatsache ist …« Er hatte über diesen Aspekt lange und intensiv nachgedacht. »Tatsache ist, Nell, dass du eine Heldin sein wirst, sobald du deine Geschichte erzählt hast.«
    »Nein. Ich bin keine Heldin.«
    »Kennst du die Statistiken über Missbrauch in der Ehe?« Er zog eine Schublade auf und holte eine Akte heraus. »Ich habe einige Daten zusammengetragen darüber. Vielleicht möchtest du es dir irgendwann mal anschauen.«
    »Es war anders bei mir.«
    »Es ist bei jedem anders, jedes Mal. Die Tatsache, dass du aus einem guten Zuhause stammst und in

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