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Im Namen der Engel: Die überirdischen Fälle der Bree Winston 1 (German Edition)

Im Namen der Engel: Die überirdischen Fälle der Bree Winston 1 (German Edition)

Titel: Im Namen der Engel: Die überirdischen Fälle der Bree Winston 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Stanton
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gesetzt? Und all die anderen Wunder, mit denen sich die Naturwissenschaft beschäftigt?«
    Das dröhnende Summen wirkte so einlullend, dass das, was er sagte, nicht nur einen Sinn ergab, sondern sich auch wahr anhörte. Bree ließ den Blick über die am Tisch Sitzenden schweifen. »Und Sie alle glauben das? Verfolgt Ihre Sekte ein bestimmtes Ziel?«
    »Ich glaube, der Ausdruck Sekte gefällt mirr nicht. Wirr sind Hüter«, sagte Petru. »Wirr sind einige von vielen. Hüter haben zahlreiche Aufgaben. Wirr hier sind Angehörige Ihrer neuen, vielversprrechenden Kanzlei. Wirr sind hier, um für verlorene Seelen um Gerechtigkeit zu bitten. Es gibt noch andere Hüter, die anderswo andere Aufgaben erfüllen.«
    »Mein Großonkel Franklin«, sagte Bree langsam. »War er ein Mitglied dieser …«, sie hielt inne und suchte nach dem richtigen Wort, allerdings vergeblich, » … was auch immer«, beendete sie den Satz.
    »Compagnie«, erklärte Petru mit gönnerhafter Miene. »Er gehörrte nicht zu uns, aber er stand auf unserer Seite, verrstehen Sie.«
    »Ich verstehe überhaupt nichts.« Bree zupfte verärgert an ihrer Unterlippe.
    »Sie sperren sich dagegen«, sagte der Professor.
    »Was ja auch kein Wunder ist.« Lavinia schüttelte mitfühlend den Kopf. »Nach dem, was mit dem armen Frank passiert ist, warum sollte das Kind denn mehr wissen wollen, als sie bereits weiß?« Sie beugte sich vor und tätschelte Bree die Hand.
    »Was ist denn mit meinem Onkel passiert?«
    »Ist in diesem Feuer umgekommen«, sagte Lavinia. »Metatrons Feuer.«
    Metatron.
    Eine lastende Stille senkte sich herab. Bree fröstelte.
    Petru räusperte sich.
    Gabriel lächelte ihr kurz zu, was ausreichte, dass ihr wieder wärmer wurde. »Und Ihr erster Fall ist der arme, ermordete Mr. Skinner.«
    »Es war Mord«, sagte Bree. Das Summen in der Luft bewirkte, dass sie sich leicht betrunken fühlte. »Davon bin ich fest überzeugt. Und es scheint mir eine gute Sache zu sein, seine Seele zu retten, in welchen Niederungen auch immer sie im Augenblick herumirren mag. Aber wie soll ich das anstellen? Ich meine, angenommen, ich finde den Mörder. Und angenommen, ich führe ihn …« Sie dachte an die heuchlerische Jennifer und ergänzte: » … oder sie der irdischen Gerechtigkeit zu.« Sie senkte den Kopf und dachte nach. Das hörte sich gut an. Irdische Gerechtigkeit. Deshalb sagte sie es noch einmal. »Der irdischen Gerechtigkeit. Inwiefern hilft das Mr. Skinner?«
    »Wir können errst dann etwas vorhersagen, wir können errst dann etwas verfügen, wir können ihn errst dann verteidigen, wenn alle Fakten ans Licht gebrracht worden sind«, erklärte Petru.
    »Er meint, das werden wir zu gegebener Zeit wissen«, sagte Ronald. »Wie bei jeder Verteidigung vor Gericht müssen wir zunächst alle nötigen Fakten zusammenbekommen.«
    »Er wird der Habgier angeklagt?«
    »Eines der sieben …«, sagte Lavinia.
    »Schwerbrechen. Ich weiß.« Bree rieb sich die Schläfen. Das Summen und das Licht machten es ihr schwer, klar zu denken. »Vielleicht lässt sich dann der Grund, warum er ermordet wurde, zu seiner Verteidigung anführen?«
    Professor Cianquino nickte anerkennend.
    »Wenn wir also herausfinden, warum er ermordet wurde, können wir ihn gegen die Anklage der Habgier verteidigen. Das wäre immerhin ein Anfang.« Allmählich begann sich die Sache zu lichten. »Allerdings gibt es da ein Problem. Müsste ich ihn nicht befragen? Ich hoffe«, fügte sie mit einem gewissen Unbehagen hinzu, »dass ich ihn nicht da aufsuchen muss, wo er sich jetzt … befindet.«
    »Sie müssen den Ort aufsuchen, an dem er gestorben ist«, sagte Lavinia. »Und abwarten, ob er zu Ihnen kommt.«
    Das Boot. Das war leicht zu machen. Falls er tatsächlich auf dem Boot gestorben war. Immerhin war es ein Anfang. Bree holte tief Luft. »Okay. Und was ist nun heute Abend in meinem Wohnzimmer passiert?«
    »Das«, antwortete Professor Cianquino, »ist der eigentliche Grund, warum wir hier sind. Wir sind zutiefst besorgt.«
    Jeder am Tisch gab ein zustimmendes Gemurmel von sich. Sascha scheuerte seine kalte Nase an ihrer Hand und winselte.
    »Jedem ist ein bestimmtes irdisches Schicksal zugeteilt«, fuhr Professor Cianquino fort. »Worin es besteht, findet jeder von uns zu gegebener Zeit allein heraus. Sie waren dabei, das Ihre zu akzeptieren. Und dann das! Nichts Geringeres als ein Angriff. Und außer Ihrem Mut stand Ihnen keine Waffe zur Verfügung. Das ist absolut

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