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Im Namen des Sehers -: Soul Seeker 3 - Roman (German Edition)

Im Namen des Sehers -: Soul Seeker 3 - Roman (German Edition)

Titel: Im Namen des Sehers -: Soul Seeker 3 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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ein Rabenschwarm vom Himmel gefallen. Und erst vor ein paar Tagen ist der Himmel aufgerissen und hat einen Feuersturm herabgeschickt.«
    Ich schließe die Augen und stöhne. Wünschte, er würde einfach die Klappe halten und es hinter sich bringen. Doch als er stattdessen immer weiter über Katzen mit sechs Zehen und weiteren abergläubischen Unsinn schwadroniert, rutscht mir doch etwas heraus: »Ich will dir nicht die Illusionen rauben, Suriel, aber all die Sachen, die du aufzählst, entstammen samt und sonders der eindrucksvollen magischen Trickkiste meines Bruders.«
    Falls er mich gehört hat, zieht er es vor, meine Worte zu ignorieren. Seine Stimme wird lauter und lauter, bis sie meine übertönt. »Die Leuchtenden Tage der Herrlichkeit sind nicht mehr fern! Die Sünder schmoren in der Hölle – die Gerechten steigen in den Himmel auf! Aber damit diese glorreichen Tage beginnen können, muss das Böse vernichtet werden, und das, mein Sohn, bedeutet, dass du …«
    Er korrigiert die Ausrichtung des Pflocks, bis er direkt auf mein Herz zeigt. Die Spitze durchbohrt das heilige Buch, das er auf groteske Weise fehlinterpretiert. Und als er den Hammer zurückschwingt und ihn herabsausen lässt, sehe ich fasziniert zu, als ob das Ganze nicht mir, sondern jemand anders passieren würde.
    Der Pflock dringt in das Buch ein und durchbohrt den weißen Ledereinband mit der goldfarbenen Aufschrift, bis er die Buchseiten zerfetzt.
    Ich warte darauf, dass die rasiermesserscharfe Spitze in mein Fleisch dringt, doch noch trennen mich ein paar Zentimeter Papier von der Erlösung, die viel länger auf sich warten lässt, als ich es geglaubt habe.
    Suriel weicht zurück, zentriert seinen Hammer erneut. Ich schließe die Augen, sehne die Erlösung herbei. Ohne jede Vorstellung, wo ich landen werde. Frage mich, an welchem Ort ein so finsteres, seelenloses Wesen wie ich wohl geduldet wird. Träume trotz allem immer noch von der Gnade, an der Stätte zu landen, wo Daire ruht.
    Er presst mir das Knie gegen die Rippen und fixiert mich damit, als könnte ich einen Fluchtversuch unternehmen. Dann wendet er sich wieder dem grausamen Geschäft des Mordens zu. Drischt wieder und wieder auf den Pflock ein. Vor Anstrengung steht ihm der Schweiß auf der Stirn, sein Arm beginnt zu zittern, seine Treffsicherheit lässt nach.
    »Du kannst es schaffen«, flüstere ich, um ihn zu ermutigen. »Ich habe volles Verständnis und werde mich nicht wehren.«
    Er schlägt wieder fester zu. Die Eisenspitze brennt sich durch das Papier, und beißender Rauch steigt mir in die Nase. Mit immer lauter werdender Stimme und rollenden Augen schreit er: »Das Gute wird das Böse überwinden! Ich dresche dir das Wort mitten in die Seele. Aber glaub mir, es ist zu spät, um sie zu retten. Es gibt keine Gnade für einen Frevler wie dich!«
    Nur zu, was auch immer. Mach’s nur schnell. Daire ist irgendwo da draußen, und ich muss sie unbedingt finden …
    Ich hebe die Brust an, in der Hoffnung, die Sache zu beschleunigen. Verkneife mir das Grinsen beim ersten Kontakt mit dem Pflock, in dem Augenblick, als sich das scharfe Metall in mein Fleisch bohrt.
    Jetzt dauert es nicht mehr lange …
    Der Pflock dringt tiefer und tiefer, trifft nur auf leichten Widerstand, als er auf den Knochen stößt.
    Ich beiße die Zähne fest zusammen, ergebe mich dem Schmerz und bereite mich auf das Ende vor. Noch ein weiterer Schlag, dann dürfte es vorbei sein.
    Sein säuerlicher Atem weht mir gegen die Wangen, als er mich an den Haaren packt und mein Gesicht näher an seines zieht. »Sieh mich an, Sünder!« Seine Stimme ist zum Kreischen geworden, und eine Salve von Speicheltropfen regnet auf meine Wangen herab. »Ich will dem Bösen ins Gesicht sehen. Ich will das Lebenslicht in deinen Dämonenaugen verlöschen sehen!«
    Ich tue, was er sagt, und hoffe, die Prozedur dadurch zu beschleunigen. Mein verzweifelter Blick trifft auf seine irren Augen, nur um ihn schreien zu hören: »Wo zum Teufel ist sie hin?« Er zerrt meinen Kopf ein Stück höher und reißt mir dabei ein Büschel Haare aus. »Was zur Hölle ist damit passiert? Was hast du damit gemacht?« Er stößt seine Nase gegen meine.
    »Ich weiß nicht, wovon du sprichst«, keuche ich frustriert und spüre, wie auf beiden Seiten meines Brustkorbs warmes Blut herabströmt. Ich hieve meinen Rumpf nach oben und halte die Spannung, sodass der Spieß noch tiefer in meine Eingeweide dringt.
    Wenn er die Sache nicht zu Ende bringt, tue ich

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