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Im Namen des Sehers -: Soul Seeker 3 - Roman (German Edition)

Im Namen des Sehers -: Soul Seeker 3 - Roman (German Edition)

Titel: Im Namen des Sehers -: Soul Seeker 3 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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am Seitenfenster und eine weibliche Stimme unterbrochen. »He – habt ihr noch Platz für ein fünftes Rad am Wagen?« Kurz darauf öffnet und schließt sich die Wagentür, und Litas Energie erfüllt die Rückbank. »Brr, es ist echt eiskalt da draußen.« Sie klatscht ihre in Handschuhen steckenden Hände zusammen, um warm zu werden. »Langsam frage ich mich, ob es je wieder aufhört zu schneien.«
    Ich seufze. Auden murmelt ein paar zustimmende Worte. Dann schweigen wir wieder.
    Seit Heiligabend schneit es fast ununterbrochen, und obwohl wir über all die Unannehmlichkeiten klagen, die damit einhergehen, fürchten wir in unserem tiefsten Inneren den Tag, an dem es aufhört. Solange die Flocken fallen, haben wir noch eine Verbindung zu Daire. Aber wenn sie nicht zurückkehrt, bevor die Erde sich erwärmt, der Schnee schmilzt und der Frühling anbricht, was dann?
    »Und, gibt es was Neues? Also, ich meine, was Neues über irgendwas?«, fragt Lita und zögert auszusprechen, was wir alle denken: Was ist passiert? Wo sind sie? Werden wir sie je wiedersehen?
    Endlose Stunden haben wir dagesessen und über jedes noch so winzige Detail jener Nacht nachgedacht. Haben versucht, die einzelnen Puzzleteile zusammenzufügen und einen versteckten Hinweis zu entdecken, den wir auf den ersten Blick übersehen haben. Aber Tatsache ist, dass wir alle dasselbe gesehen haben: Daire kam in den Club gestürmt und rief, wir sollten alle rauslaufen und uns so weit wie möglich vom Rabbit Hole entfernen. Vom Himmel würde Feuer strömen, sagte sie. Die Prophezeiung hatte begonnen. Ihre letzten Worte an mich lauteten: »Ich werde das stoppen. Beheben. Und wenn es das Letzte ist, was ich tue.« Damit riss sie sich von mir los, stürzte sich durch das Portal, und niemand sah sie wieder.
    Ich schüttle den Kopf, verscheuche die Erinnerung, bevor ich mich Lita zuwende. »Nichts Neues in den zwei Stunden, seit wir uns zuletzt gesprochen haben.« Ich bemühe mich zu grinsen, doch die Worte klingen nicht so beiläufig, wie sie sollten.
    Sie seufzt bedrückt, und ich muss daran denken, wie stark und schnell sie sich verändert hat. Es ist nicht allzu lange her, da war sie noch die unbestrittene Königin der Milagro-Highschool. Das megapopuläre, hochnäsige, boshafte Mädchen, das von allen bewundert und gefürchtet wurde. Die Art von Mädchen, dem es nicht im Traum eingefallen wäre, jemanden wie mich auch nur eines Blickes zu würdigen. Doch dann kam Daire und brachte uns alle zusammen. Ihre Ankunft in Enchantment mag vielleicht der Auslöser für Cades Taten gewesen sein, doch gleichzeitig bewirkte sie unzählige positive Veränderungen für uns alle.
    »Also, was sollen wir tun? Wie gehen wir damit um?«, will Lita wissen. Nach der Frage ist das klickende Geräusch ihres Puderdosendeckels zu hören, gefolgt vom klebrigen Wischen des Lipglosspinsels.
    »Du bist die Milagro-Monarchin, was schlägst du vor?« Auden verflicht seine Finger mit meinen.
    »Exmonarchin. Ich hab die Krone abgegeben, schon vergessen?« Lita klappt die Puderdose zu und befördert sie zusammen mit dem Lipgloss in die Abgründe ihrer Handtasche.
    »Und seht mal, wer sie jetzt auf dem Kopf trägt«, sagt Auden, und der Klang seiner Stimme und eine leichte Luftverschiebung verraten mir, dass Phyre in der Nähe ist.
    Lita schnieft, sucht ihre Sachen zusammen und stößt die Tür auf. »Gut. Dann soll sie sie haben.« Sie steigt aus dem Auto. »Wenn sie von allen angestarrt werden will, bin ich als Erste mit dabei. Ich trau ihr nicht über den Weg. Und von jetzt an werde ich jeden Schritt verfolgen, den sie tut. Und nur fürs Protokoll: Daire hat ihr auch nicht getraut. Und deshalb werde ich alles tun, um herauszufinden, was sie vorhat – warum sie zurück nach Enchantment gekommen ist. Schon allein, um Daires Andenken zu ehren.«
    »Tu nichts Leichtsinniges«, warnt Auden sie.
    »Wer – ich? Ich und leichtsinnig?« Lita lacht, geht um den Kühler herum und sagt: »Kommst du, Flower? Wir müssen was auskundschaften.«
    »He, ich bin der Einzige, der meine Flower Flower nennen darf!« Auden zieht mich an sich und drückt mir einen zärtlichen Kuss auf den Scheitel.
    »Ist wohl auch besser so«, erwidert Lita. »Es hat sich merkwürdig angefühlt. Wie dem auch sei, machen wir uns lieber mal auf die Socken. Wir dürfen uns die Show nicht entgehen lassen, wenn die Hauptdarstellerin schon auf der Bühne steht.«
    »Ich komme sofort«, sage ich, bevor Auden und ich aus dem Wagen

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