Im Netz der Meister (German Edition)
weiterhin die ankommenden Partygäste. Sie war schockiert, als ein Sklave an ihr vorbeiging, der nichts weiter trug als zwei Metallkugeln, die an seinen Hoden befestigt waren. Als der junge Mann sich umdrehte, stockte ihr der Atem: In der Haut seines Rückens steckten lange Nadeln, die sie bei genauerem Hinsehen als Kanülen erkannte. Sie waren in zwei Reihen waagerecht angebracht und an den Enden, dort, wo die Spritzen befestigt werden, mit rotem Geschenkband verbunden. Es sah aus wie die Schnürung eines Mieders. Bei jeder Bewegung des Sklaven bewegten sich auch die dünnen Nadeln unter Haut.
Das konnte niemand wirklich gut finden! Sie stieß Arno an und zeigte mit dem Kopf auf dieses für sie unfassbar brutale Outfit. Er zuckte mit den Schultern.
»Lady, es gehören immer zwei dazu: einer, der es macht und einer, der es sich machen lässt.«
Eine beeindruckend fette Frau saß am Nebentisch. Ihr Hintern war so breit, dass sie zwei Plätze brauchte. In schweren Falten lag der massige Bauch auf ihren Schenkeln, sie hatte mächtige Brüste mit Brustwarzen, die so groß waren wie eine Handfläche. Die Haut der dicken Frau war an den Beinen dellig und verbeult. Ihre fleischigen Oberarme waren fast so dick wie Simones Oberschenkel, ihr Körper war mit auffälligen bläulich schimmernden Schwangerschaftsstreifen übersät. Die Füße quollen aus schwarzen, hochhackigen Pumps, die engen Spitzenränder ihrer halterlosen Strümpfe quetschten sich in ihr weißes Fleisch. Die Frau hatte eine dunkelblonde Kurzhaarfrisur, war schlecht geschminkt und lachte zu laut. Um den Hals trug sie ein schmales ledernes Sklavenhalsband mit einem extrem großen Ring. Vielleicht war auch ihr Kinn in diesem Halsband eingequetscht, Simone konnte nicht erkennen, wo das Kinn der Frau aufhörte und wo der Hals begann. Bis auf Schuhe und Strümpfe war die Frau nackt. Als sie ächzend aufstand und auf eine der Türen zuging, bebte alles an ihr. Simone schüttelte sich. Sie fand diese Frau unappetitlich und verstand nicht, warum sie sich hier nackt präsentierte. Sie zwang sich zur Toleranz, als sie sich sagte, dass niemand sich sein Aussehen aussuchen konnte und dass auch diese Frau sicherlich in irgendjemandes Augen schön war.
An einer Wand stand ein schmaler langer Tisch. Auf dunkelrotem Samt war zwischen flackernden roten Grablichtern ein kaltes Büffet aufgebaut. Der Anblick von Kartoffel- und Nudelsalat, kleinen Frikadellen, Brot und kaltem Braten befremdete Simone in dieser Umgebung sehr.
Arno und Simone plauderten mit verschiedenen Leuten, Arno kannte jeden zweiten Besucher und stellte Simone allen vor.
»Ich kann mir die Namen doch gar nicht alle merken«, sagte Simone.
»Das macht nichts, Lady, die Leute können sich mit Sicherheit alle an dich erinnern. Du siehst fabelhaft aus. Wie geht es dir mit den Dildos? Machen sie dich geil?«
»Ich kann sie gut aushalten, und sie machen mich nicht geil.« Und du machst mich erst recht nicht geil, ich weiß überhaupt nicht, warum ich noch hier bin ,dachte Simone.
»Gut, Lady, dann geh zur Toilette, nimm sie raus und wasch sie ab. Dann kommst du wieder her, und ich will in jeder Hand einen Dildo sehen.«
»Du meinst, ich soll sie sichtbar hier herumtragen?«
»Drücke ich mich undeutlich aus?« Seine Stimme klang drohend.
Simone ging in den Waschraum und löste vorsichtig die Dildos aus dem Lederslip. Sie waren mit dicken, gut schließenden Druckknöpfen befestigt gewesen. Sie ekelte sich ein bisschen, als sie den Analdildo abwusch, die Spuren daran hatte sie nicht vermeiden können.
Sie warf einen Blick in den Spiegel und war zufrieden. Die Haare lagen gut, und ihr Make-up war in Ordnung und trotz der Hitze nicht verschmiert.
Die Leute draußen würden sich sicher fragen, warum eine Frau wie sie mit einem so alten Kerl rumlief. Sie fragte es sich selbst. Arno war nett, charmant und fürsorglich, aber er reizte sie nicht.
Es machte ihr nichts aus, die beiden Dildos sichtbar durch den Raum zu tragen. Es achtete sowieso kaum jemand auf sie, denn der Partyveranstalter hatte begonnen, seine Bondage-Vorführung vorzubereiten. Ein Pulk Schaulustiger stand um ihn herum und musterte Simone neugierig, als sie sich auf Arnos Geheiß hin auf den Barhocker setzte.
Tommy war sehr freundlich, sprach mit leiser Stimme und redete mit Simone über die Party, die Leute, die Outfits und ihre Neigung.
»Bist du dom oder dev?«, fragte er offen.
»Sieht man mir das nicht an?«, lachte Simone.
»Nein.
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