Im Netz der Meister (German Edition)
nicht kannte?
Er war ein Switcher, ein erfahrener, wie sie annahm. Ob er sie wirklich in der dominanten Rolle sah? Diese Szene in der Spelunke auf St.Pauli, als sie die Peitsche auf ihre Handfläche knallen ließ, kam ihr in den Sinn. Es hatte ihr gefallen.
Simone beendete ihr Make-up, zog den weißen Bademantel an, der zur Ausstattung der Suite gehörte, und rief Arno an.
»Öffne deine Zimmertür und lehne sie an. Ich will dich in der Mitte des Zimmers sehen. Nackt, auf Knien, Arsch hoch, Stirn auf dem Boden, Augen geschlossen.«
Simone schluckte. Jetzt bekam sie Gänsehaut.
Und sie tat, was er sagte, erwartete ihn in der befohlenen Position. Arno kam nur einen Moment später ins Zimmer.
»Sehr schön, Lady«, murmelte er und machte sich an der Ledertasche zu schaffen, die er mitgebracht hatte.
Simone hörte ihn darin herumkramen, die Geräusche konnte sie nicht zuordnen. Irgendwas klickte, so, als würde jemand einen großen Druckknopf schließen.
Arno trat hinter sie. »So, Lady, ich werde dich jetzt eincremen, damit du sie besser aushältst. Du wirst einen schönen Abend haben. Deine Augen bleiben zu!«
Er lachte. Simone stöhnte leise auf, als er ihr einen Dildo einführte. Sie stöhnte laut auf, als ein zweiter, kleinerer, in ihren Po geschoben wurde.
»Bleib ganz ruhig, Lady. Wenn du dich dran gewöhnt hast, wirst du es genießen.«
Dann legte er ihr etwas um die Hüften, dass sich wie ein Gürtel anfühlte. Ein Klaps auf den Hintern, und er befahl ihr, vorsichtig aufzustehen. Er reichte ihr die Hand und zog sie hoch. Er schob sie vor den großen Spiegel des Kleiderschrankes.
Simone lächelte. Er hatte ihr einen Slip aus schwarzem und rotem Leder angezogen, in dem innen zwei Dildos befestigt waren. Der Slip hatte einen sehr hohen Beinausschnitt, saß oben fast auf ihren Hüftknochen. Er fühlte sich gut an, war aus festem, angenehm weichem Leder und Simone fand, dass sie klasse aussah.
»Sauteures Ding, dieser Dildoslip. Ich habe ihn aus den Staaten mitgebracht, hier bekommt man solche Qualität nicht«, erklärte Arno stolz.
»Und wie viele Damen haben den vor mir schon getragen?« Simone konnte sich diese Frage nicht verkneifen.
»Keine Sorge, Lady. Ich denke immer an Hygiene. Ich desinfiziere alle Spielzeuge immer sofort und sehr gründlich!« Sie glaubte ihm.
Arno half ihr, das neue Taillenmieder und ein Paar halterlose Strümpfe anzuziehen. Sie hätte sich, innen doppelt ausgefüllt, schlecht bücken können.
Er kniete vor ihr, als er ihr half, die neuen roten Pumps anzuziehen. Er kniete auch vor ihr, als er ihr breite, rotschwarze Ledermanschetten um die Fußgelenke legte.
Sie konnte den Blick, den er ihr von unten zuwarf, nicht deuten. Seine Augen glänzten, und einen Moment lang hatte Simone das Bedürfnis, ihm mit den spitzen Absätzen ihrer Heels auf die Hände zu treten. Sie tat es nicht.
Simone war froh, den schwarzen Mantel mitgenommen zu haben, denn Arno erlaubte ihr nicht, Rock und Bluse über ihrem Outfit anzuziehen. Sie war auch froh, dass der Mantel bis zu den Knöcheln reichte, weil man so ihre ledernen Fußfesseln nicht sah, als sie an Arnos Arm durch das Foyer des Hotels ging. Dennoch hatte sie das Gefühl, jeder der zahlreichen Hotelgäste in der Halle könne ihnen ansehen, wohin sie gehen würden. Vielleicht lag es an Arnos wehendem Ledermantel, der Lederhose und den schweren Stiefeln, die er trug. Sie wickelte sich fester in den Mantel und senkte den Blick. Eine instinktive Geste, fast so wie damals, als sie mit Karel in den Club ging und nicht gesehen werden wollte ...
Sie fuhren mit dem Taxi zur Party. Simone nahm sehr vorsichtig und ein wenig steif in den Bewegungen auf dem Rücksitz Platz, die Dildos waren deutlich zu spüren.
»Sind die Gastgeber Freunde von dir?« fragte Simone.
»Wieso Freunde? Ich kenne sie, aber befreundet sind wir nicht. Die Partys bei Tommy und Carmen sind immer sehr gut besucht.«
»Ach, er gibt öfter SM-Partys?«
»Jeden Monat.«
»Und er lädt immer dieselben Leute ein? Sind alle Gäste SMler?«
Arno lachte. »Lady, du denkst, wir gehen auf eine private Fete?«
»Nicht?«
»SM-Partys sind professionelle Veranstaltungen, zu denen im Prinzip jeder gehen kann, der sich anmeldet und den Eintritt bezahlt. Allerdings trifft man einen harten Kern von Stammgästen regelmäßig immer wieder.«
»Und wo kann man sich anmelden? Woher weiß man, dass die Party stattfindet? Steht das in der Zeitung?«
»Nein, man erfährt es über
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