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Im Ozean der Venus

Im Ozean der Venus

Titel: Im Ozean der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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hatte nur Augen für die offene Büchse. Dann hob er den Arm zur Abfallschleuse. Der Schmerz war mit voller Intensität zurückgekehrt.
    Sein linker Arm hatte die Klappe der Abfallschleuse geöffnet, und sein rechter Arm hob jetzt zitternd die wertvolle Dose zu der sechs Zoll durchmessenden Öffnung. Die Bewegung schien eine Ewigkeit zu dauern. Jetzt konnte er nicht mehr sehen. Ein roter Nebel schien alles zu bedecken.
    Er fühlte, wie sein Arm und die Dose, die er hielt, gegen die Wand traf. Er drückte, aber die Hand verweigerte ihm den Dienst. Die Finger seiner linken Hand tasteten sich herunter und berührten die Dose.
    Er wagte nicht, sie fallen zu lassen. Wenn er das jetzt tat, würde er nie in seinem Leben mehr die Kraft finden, sie wieder aufzuheben.
    Jetzt hielt er sie in beiden Händen, und beide Hände zogen daran. Sie schob sich in die Höhe, während Lucky immer näher an den Rand der Bewußtlosigkeit geriet.
    Und dann war die Büchse verschwunden! Eine Million Meilen entfernt, so schien es, konnte er das Pfeifen von Preßluft hören, und dann wußte er, daß die Büchse in den warmen venusianischen Ozean hinausgestoßen worden war.
    Abrupt ließ der Schmerz nach, und dann war er ganz von ihm genommen.
    Lucky richtete sich vorsichtig auf und trat von der Wand zurück. Gesicht und Körper waren in Schweiß gebadet, und die Nachwirkung der mörderischen Schmerzen hielt ihn noch gebannt.
    Dann ging er, so schnell ihn seine Beine tragen konnten, auf das Radio zu, und diesmal hinderte ihn nichts daran, seine Sendung durchzugeben.
    Evans saß auf einem Stuhl und hielt den Kopf in die Arme vergraben. Er hatte durstig ein Glas Wasser hinuntergegossen und sagte immer wieder: »Ich kann mich an nichts erinnern.«
    Bigman, der bis zur Hüfte nackt war, wischte sich mit einem feuchten Tuch über Brust und Stirn, und dann spielte ein pfiffiges Lächeln um seine Züge. »Ich schon. Zuerst stand ich da und hörte, wie du mit der Stimme sprachst, Lucky. Und dann lag ich plötzlich auf dem Boden. Ich spürte überhaupt nichts und konnte den Kopf nicht drehen, nicht einmal mit den Augen blinzeln, aber ich konnte alles hören, was geredet wurde. Ich hörte die Stimme und auch das, was du sagtest, Lucky. Ich sah, wie du auf das Radio zugingst ...« Er schüttelte den Kopf.
    »Beim erstenmal habe ich es nicht geschafft, das weißt du ja«, sagte Lucky ruhig.
    »Das habe ich nicht bemerkt. Du gingst aus meinem Sichtfeld, und nachher konnte ich nur noch dort liegen und darauf warten, bis du zu senden anfingst. Nichts geschah, und ich dachte schon, sie hätten dich auch. Ich sah uns schon alle im Starrkrampf daliegen. Dann gingst du wieder an mir vorbei, und ich sah dich ganz deutlich, Lucky. Wie du dich mit den Nägeln an der Wand festgekrallt hattest. Was das bezweckte, konnte ich mir nicht vorstellen, aber ein paar Minuten später war alles vorbei. Puh!«
    »Und wir fahren jetzt wirklich nach Aphrodite zurück, Lucky?« erkundigte sich Evans müde.
    »Wir fahren zurück, falls die Instrumente nicht trügen, und das glaube ich nicht«, sagte Lucky. »Wenn wir zurückkehren und Zeit übrig haben, werden wir uns alle ärztlich untersuchen lassen.«
    »Schlafen!« erklärte Bigman. »Das ist alles, was ich brauche. Zwei Tage schlafen!«
    Evans dagegen war noch nicht ganz aus dem Bann der letzten Ereignisse heraus. Man sah das ganz deutlich daran, wie er zusammengekrümmt in seinem Stuhl saß. »Und jetzt lassen sie uns in Frieden?« fragte er. Das Wort sie betonte er dabei ganz schwach.
    »Dafür kann ich nicht garantieren«, sagte Lucky, »aber das Schlimmste ist jedenfalls vorüber. Ich habe die Raumstation erreicht.«
    »Bestimmt? Du kannst dich nicht irren?«
    »Nein, sie haben mir sogar eine Verbindung zur Erde verschafft, und ich habe direkt mit Conway gesprochen. Das ist erledigt.«
    »Dann ist alles in Ordnung!« rief Bigman vergnügt. »Die Erde ist gerüstet, sie weiß jetzt, was es mit den V-Fröschen auf sich hat.«
    Lucky lächelte, sagte aber nichts weiter.
    »Nur eines noch, Lucky«, wollte Bigman wissen. »Sag mir, was passiert ist. Wie ist es dir gelungen, ihren Bann zu brechen? Bei allen Sandteufeln, was hast du getan?«
    »Nichts, was man nicht schon vor langer Zeit hätte tun können, womit uns viel Mühe erspart worden wäre. Die Stimme sagte, sie erwarteten sich vom Leben nicht viel mehr als einfach Zeit, um nachdenken zu können. Erinnerst du dich, Bigman? Sie sagte zuerst, wie hätten keine Möglichkeit,

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