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Im Ozean der Venus

Im Ozean der Venus

Titel: Im Ozean der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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unternehmen. Das wäre nicht gut.«
    »Dann habe ich nichts zu verlieren, indem ich euch nichts sage.«
    »Du hast viel zu verlieren. Wenn du dich weigerst, würden wir gezwungen sein, gewaltsam in deinen Geist einzudringen. Das ist nicht gut. Uns könnte vieles Wertvolle entgehen. Um diese Gefahr zu verringern, würden wir deinen Geist Stück für Stück lesen müssen, und das wäre für dich unangenehm. Es wäre viel besser für uns und für dich, wenn du uns aus freien Stücken helfen würdest.«
    »Nein.« Lucky schüttelte den Kopf.
    Eine Weile herrschte Schweigen. Dann begann die Stimme wieder:
    »Wenn es auch die Gewohnheit deiner Mitmenschen ist, das Leben anderer zu beenden, so fürchten sie sich doch davor, selbst ihr Leben beenden zu müssen. Wir werden dir diese Angst ersparen, wenn du uns hilfst. Wenn du auf den Grund des Meeres zurückkehrst, um dein Leben zu beenden, werden wir die Furcht von dir nehmen. Wenn du dagegen nicht bereit bist, uns zu helfen, werden wir dich ebenfalls zwingen, dein Leben zu beenden, aber dir die Furcht nicht nehmen. Im Gegenteil, wir werden sie verstärken.«
    »Nein«, sagte Lucky eine Spur lauter.
    Wieder folgte eine Pause, diesmal noch länger als die erste. Dann sagte die Stimme: »Wir verlangen das nicht aus Furcht um unsere eigene Sicherheit, sondern nur, um es unnötig für uns zu machen, Maßnahmen zu ergreifen, die unangenehm sind. Wenn wir nicht genau wissen, wie wir uns gegen deine Mitmenschen auf den anderen Welten schützen sollen, werden wir gezwungen sein, die Gefahr dadurch zu beseitigen, daß wir das Leben aller Menschen auf dieser Welt beenden. Wir werden den Ozean in ihre Städte leiten, wie wir es schon beinahe bei einer der Städte getan hätten. Das Leben deiner Mitmenschen wird enden wie eine Flamme, die erlischt.«
    Lucky lachte schrill. »Dann zwingt mich doch!« rief er.
    »Dich zwingen?«
    »Zwingt mich zum Reden! Zwingt mich dazu, das Schiff auf den Meeresgrund zu steuern. Zwingt mich, irgend etwas zu tun!«
    »Du meinst, daß wir das nicht können?«
    »Ich weiß, daß ihr das nicht könnt.«
    »Dann sieh dich um, damit du erkennst, was wir schon alles erreicht haben. Dein Mitwesen, das gefesselt ist, befindet sich in unserer Hand. Dein Mitwesen, das neben dir stand, ist in unserer Hand.«
    Lucky wirbelte herum. Während der ganzen Unterhaltung hatte er Bigmans Stimme kein einziges Mal gehört. Und jetzt sah er den kleinen Marsianer zusammengekrümmt zu seinen Füßen liegen.
    Lucky kniete nieder und sah den Kleinen an. Die Angst schnürte ihm die Kehle zu. »Ihr habt ihn – getötet?«
    »Nein, er lebt. Er ist nicht einmal schwer verletzt. Aber du siehst – du bist jetzt allein. Du hast niemanden, der dir helfen könnte. Sie konnten uns nicht widerstehen, und das kannst du auch nicht.«
    »Nein«, sagte Lucky fest. »Ihr werdet mich nicht zwingen, etwas zu tun.«
    »Eine letzte Chance. Entscheide selbst! Willst du uns helfen und dir ein Ende in Frieden und ohne Angst erwerben? Oder verweigerst du deine Hilfe, auf daß du in Sorge und Schmerz endest und vielleicht all deine Mitmenschen in den Städten unter dem Meer ebenfalls sterben müssen? Wie entscheidest du dich? Gib eine Antwort!«
    Die Worte hallten in Luckys Geist, und er spannte unwillkürlich jeden Muskel gegen die zu erwartenden Schläge fremder geistiger Kraft an, obwohl er nicht wußte, wie und mit welchen Mitteln er sich widersetzen sollte.

 
14.
     
    Welche Barrieren kann man gegen einen geistigen Angriff errichten? Lucky wußte es nicht. Er mußte einfach so bleiben, wie er war, und all den Impulsen Widerstand leisten, die ihn durchfluteten und von denen er nicht mit Sicherheit sagen konnte, daß sie ihm selbst entstammten.
    Aber wußte er denn, was von ihm selbst ausging? Was wollte er selbst denn?
    Sein Geist blieb leer. Aber irgend etwas mußte doch sein. Er war nicht ohne Plan aufgetaucht ...
    Aufgetaucht?
    Das ist es, dachte er in den Tiefen seines Geistes.
    Er war in einem Schiff. Es war vom Meeresgrund aufgestiegen. Jetzt befand es sich an der Wasseroberfläche. Gut.
    Warum war er an der Oberfläche? Ganz entfernt konnte er sich erinnern, daß es unten sicherer war.
    Er beugte mit großer Mühe den Kopf, schloß die Augen und schlug sie wieder auf.
    Seine Gedanken flossen wie zäher Honig. Er mußte eine Nachricht nach irgendwohin absetzen ... nach irgendwohin ...
    Eine Nachricht.
    Und dann brach er durch! Jetzt erinnerte er sich an etwas, das er vergessen hatte: das

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